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Planung bei Bayer 04Neue Chance für Arthur - Akliouche wohl zu teuer

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Bayer-Trainer Erik ten Hag zeigt Arthur, wie er sich bewegen soll.

Bayer-Trainer Erik ten Hag zeigt Arthur, wie er sich bewegen soll.

Arthur hat derzeit freie Bahn als Rechtsverteidiger bei Bayer Leverkusen - noch. Weitere Zugänge sollen kommen.

Etwas gequält lächelt Arthur, als er auf die Reisestrapazen in diesen Tagen angesprochen wird. „Die erste Nacht ist immer ein bisschen schwer, aber jetzt geht es mir wieder gut“, sagt der Außenverteidiger in Diensten von Bayer 04 Leverkusen in bemerkenswert gutem Deutsch nach der knapp zweistündigen Vormittagseinheit am Donnerstag neben der Bay-Arena. Am vergangenen Wochenende weilte der Brasilianer noch in seiner Heimat, war Teil der Eröffnungszeremonie von Bayers neuer Fußballakademie in Sao Paulo.

Am Sonntag reiste er zurück nach Deutschland, um ab Montag die erste Trainingswoche unter dem neuen Trainer Erik ten Hag zu absolvieren – geschwächt vom Jetlag. Am kommenden Montag geht es dann bereits zurück über den Atlantik Richtung Brasilien. In Rio de Janeiro hält die Werkself ein neuntägiges Trainingslager zur Vorbereitung auf die kommende Saison ab. Für Arthur wird es eine entscheidende Spielzeit. Schafft der 22-Jährige im dritten Jahr in Leverkusen den Durchbruch, oder bleibt er ein nicht eingelöstes Versprechen?

„Ich versuche, ohne Druck zu spielen“, sagt Arthur, der noch einen Vertrag bis 2028 hat. „Ich hatte eine große Verletzung in meiner ersten Saison und habe weniger gespielt. Das Jahr darauf habe ich ein bisschen mehr gespielt und ich arbeite, um diese Saison noch mehr zu spielen.“ Nach seiner Verpflichtung im Sommer 2023 für rund sieben Millionen Euro von América FC überzeugte Arthur in der Vorbereitung unter Ex-Coach Xabi Alonso, zog sich dann aber eine schwere Oberschenkelverletzung zu, fiel von September bis April 2024 aus. Von mehr als 100 Pflichtspielen, die er in der Theorie für Bayer bisher hätte absolvieren können, kam Arthur in 33 zum Einsatz, nur vier Mal über 90 Minuten.

Axel Tape auch als Sechser eingeplant

In den ersten Tagen der neuen Zeitrechnung unter ten Hag fällt auf, dass der Trainer häufiger das Gespräch mit Arthur sucht, ihn anleitet, wie er sich auf dem Platz verhalten soll. Derzeit ist die Situation eindeutig: Arthur hat keine Konkurrenz als Rechtsverteidiger. Jeremie Frimpong ist zum FC Liverpool gewechselt, Nordi Mukiele nach Leihe zu Paris St. Germain zurückgekehrt. Zugang Axel Tape kann zwar auch rechts aushelfen, ist aber eher als Innenverteidiger oder Sechser eingeplant. Ein neuer Rechtsverteidiger soll noch kommen, doch aktuell hat Arthur die große Chance, sich zu beweisen. „Der Trainer fordert von uns viel Intensität, wir sollen zu elft verteidigen und zu elft angreifen. Ich soll auch mal ins Zentrum rücken“, betont Arthur.

In seiner brasilianischen Heimat will er ab Montag weiter beweisen, dass ten Hag voll auf ihn setzen kann. Die Werkself wird auf den Trainingsplätzen von Flamengo Rio de Janeiro trainieren. „Ich habe für Flamengo auch in der Jugend gespielt, aber mein Herz schlägt für América“, betont Arthur. Neben ihm auf dem Trainingsplatz in Brasilien wird dann auch Jarell Quansah erwartet. Der Zugang vom FC Liverpool soll nach seinem Urlaub etwas später zur Mannschaft stoßen.

Malik Tillmann, dessen Verpflichtung wohl noch in dieser Woche bekanntgegeben wird, hat nach seiner Teilnahme am Gold Cup noch länger Urlaub, wird erst nach dem Trainingslager zur Mannschaft stoßen. Es ist allerdings möglich, dass weitere Zugänge in Brasilien dazukommen werden. Eine angedachte Verpflichtung von Maghnes Akliouche von der AS Monaco ist nach Informationen dieser Zeitung vom Tisch. Die Ablöseforderung ist zu hoch, sie soll bei 70 Millionen Euro liegen.