Auftakt in LeverkusenBayer 04 dominiert und gewinnt mit 3:2 gegen RB Leipzig

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Leverkusens Jeremie Frimpong springt nach dem Treffer zur 2:0-Führung auf den Torschützen Jonathan Tah, Granit Xhaka, Odilon Kossounou und Edmond Tapsoba (v. l.).

Leverkusens Jeremie Frimpong springt nach dem Treffer zur 2:0-Führung auf den Torschützen Jonathan Tah, Granit Xhaka, Odilon Kossounou und Edmond Tapsoba (v. l.).

Bayer 04 Leverkusen ist seiner Rolle als hoch gehandeltes Team gerecht geworden. Gegen RB Leipzig gewann die Werkself mit 3:2.

Die Fußballexperten im Land sind sich einig: Bayer 04 Leverkusen gilt als einer der großen Verfolger des FC Bayern München. Das Auftaktspiel in der Fußball-Bundesliga wird diese Stimmen nicht leiser werden lassen. Mit 3:2 besiegte die Werkself den ebenfalls als Titelaspiranten gehandelten Konkurrenten aus Leipzig. Während des Spiels kam es zu einem medizinischen Notfall vor der Nordkurve.

Trainer Xabi Alonso setzte in Abwesenheit des Rot-gesperrten Amine Adli auf ein 3-4-2-1 mit Jonas Hofmann und Florian Wirtz hinter der einzigen Spitze Victor Boniface. Neben Hofmann und Boniface standen auch die Zugänge Alejandro Grimaldo und Granit Xhaka in der Startelf.

Von Beginn an übernahm Leverkusen die Spielkontrolle, hatte deutlich mehr Ballbesitz. Allerdings waren die Leipziger, die in der Vorwoche noch beim 3:0 im Supercup gegen Bayern München geglänzt hatten, nach Kontern dennoch zunächst die gefährlichere Mannschaft. Der Ex-Leverkusener Benjamin Henrichs testete Schlusmann Lukas Hradecky mit einem strammen Fernschuss (22.). 

Es war kurioserweise der Dosenöffner zu einer furiosen Phase der Hausherren, die mit zwei Treffern belohnt wurde. Zunächst bediente Xhaka mit einem schönen Chip-Pass Boniface, der den Ball im Strafraum festmachte und dann die Lücke für einen scharfen Pass auf Jeremie Frimpong fand, der rechte Schienenspieler drückte die Kugel über die Linie – 1:0 (24.).

Bayer Leverkusen: Jonathan Tah köpft gegen RB Leipzig zum 2:0 ein

Leverkusen blieb auch danach am Drücker, Leipzig befreite sich kaum noch aus der eigenen Hälfte. Die logische Konsequenz: Das 2:0 nach einer Standardsituation. Jonathan Tah sprang nach einer Hofmann-Ecke am höchsten und köpfte den Ball ins Eck (35.). Dieser Treffer brachte die mit 29.464 Zuschauern besetzte BayArena endgültig in Wallung. Boniface hatte dann auch die große Chance, mit dem Kopf auf 3:0 zu erhöhen. Doch der Ball war nicht platziert genug – Janis Blaswich im Leipziger Tor hatte keine Probleme.

Stattdessen gab es noch vor der Halbzeit einen kleinen Stimmungsdämpfer. Beim 1:2 durch Dani Olmos Kopfball (39.) nach einer RB-Ecke sah Hradecky nicht allzu glücklich aus. An einem guten Tag entschärft der Keeper den – zugegeben aus kurzer Distanz – geköpften Ball.

Die Frage war nun, wie stabil Bayer 04 so früh in der Saison schon ist. Nach der Halbzeit zeigte sich zunächst das gleiche Bild: Die Werkself machte das Spiel, hatte eine sehr ansehnliche Spielanlage – und hätte beinahe direkt nach Wiederanpfiff erneut einen Zwei-Tore-Vorsprung hergestellt. Hofmann bediente Florian Wirtz perfekt, doch Blaswich rettete mit einem Weltklasse-Reflex (48.).

Doch Leverkusen blieb mit dem Fuß auf dem Gas, war spielerisch einfach das bessere Team. Und beim nächsten Wirtz-Versuch war dann auch Blaswich chancenlos. Einen Angriff aus dem Fußball-Lehrbuch über Kossounou und Frimpong verwandelte Wirtz zum 3:1 (64.). Der deutsche Nationalstürmer hatte ein bisschen Glück, da er sich mit dem rechten an den linken Fuß schoss, wodurch eine unhaltbare Bogenlampe entstand.

Leverkusener Nordkurve stellt plötzlich Support ein

Beim Jubel über den Treffer fiel ein Leverkusener Anhänger vor der Nordkurve in die Tiefe, wurde direkt notärztlich behandelt. Die Ultras halfen mit ihren Fahnen den Bereich zu verdecken. Die Leverkusener Anhänger stellten daraufhin auch den Support ein. Bayer 04 informierte über Twitter: „Grund für die Ruhe in der #BayArena: Vor der Nordkurve muss jemand medizinisch versorgt werden. Beste Genesungswünsche von dieser Stelle“. Näheres war bei Spielende noch nicht bekannt.

In die Phase der Stille platzte dann wenige Minuten später Leipziger Jubel. Openda erzielte nach einer Standardsituation mit dem Kopf den Anschlusstreffer zum 2:3 (71.). Und Openda hätte sogar direkt den Ausgleich erzielen können, hätte er nach verunglückter Frimpong-Rettungsaktion seine Füße sortiert bekommen. So kam es aber zu einer slapstickartigen Einlage mit abschließendem Pfostenschuss. Bitter: Frimpong verletzte sich bei der Aktion und musste ausgewechselt werden. Auch die Leipziger Fans setzten nach diesem Treffer ihren Support aus.

Bayer 04 bringt Sieg gegen RB Leipzig über die Zeit

Leipzig witterte nun Morgenluft, kam immer besser ins Spiel. Doch Bayer 04 brachte den knappen Vorsprung über die Zeit und wurde seiner Rolle als einer der hoch gehandelten Mannschaften in dieser Saison gerecht.

In der Schlussphase konnte die Werkself auch wieder auf die Unterstützung ihrer Fans bauen, nachdem die verletzte Person aus dem Stadion abtransportiert wurde. Bayer 04 twitterte: „Der nach dem 3:1 in den Innenraum gestürzte Fan hat eine Platzwunde erlitten und wird zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Alles Gute und Danke an alle Fans – auch von @RBLeipzig – für die respektvolle Reaktion.“

Bayer 04: Hradecky - Kossounou, Tah, Tapsoba - Frimpong (78. Arthur), Xhaka, Palacios, Grimaldo - Hofmann (89. Amiri), Wirtz (75. Andrich) - Boniface (89. Hlozek)

Tore: 1:0 Frimpong (24.), 2:0 Tah (35.), 2:1 Olmo (39.), 3:1 Wirtz (64.), 3:2 Openda (71.)

Schiedsrichter: Brych (München) Zuschauende: 29.464

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