Bundesliga-SpitzenspielDer Meister erteilt Bayer eine Lektion

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Und noch ein Gegentor: Bayers Torhüter Hradecky ist geschlagen.

Leverkusen – Das Wichtigste zuerst Der FC Bayern München bezwingt Bayer 04 Leverkusen am 30. Spieltag in der BayArena mit 4:2 Toren und marschiert weiter unbeirrt in Richtung achte Meisterschaft in Folge. Der mutigen Werkself wurden nach der 1:0-Führung durch Lucas Alario die Grenzen aufgezeigt.

Die Tore Das 1:0 (9.)  fällt in der sehr aggressiven Anfangsphase der Leverkusener. Julian Baumgartlinger steckt den Ball durch zu Lucas Alario, der den verletzten Kai Havertz vertritt. Der Argentinier taucht vor Manuel Neuer auf und vollendet kühl aus spitzen Winkel.

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Einsam im Bayer-Spiel: Charles Aranguiz.

Dem 1:1 (27.) ging ein Ballverlust von Moussa Diaby voraus, den Leon Goretzka zu einem perfekten Pass auf den gestarteten Kingsley Coman nutzt. Der Franzose bleibt vor Lukas Hradecky nervenstark und versenkt den Ball im rechten Eck.

Das 1:2 (42.) entspringt einem Leverkusener Eckball, der zum Konter wird. Goretzka beschließt, die noch ungeordnete Abwehr mit einem Solo zu überraschen. Sein Schuss aus 16 Metern scheint nicht unhaltbar, doch Hradecky kann den Ball nur noch ins eigene Tor ablenken.

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Typische Szene in dieser Saison: Die Bayern jubeln.

Das 1:3 (45.)  von Serge Gnabry  war die Kopie einer Szene, die sich eine Minute zuvor so ereignet hatte:  Gnabry läuft nach einem langen Ball hinter die  Bayer-Abwehr alleine auf den Leverkusener Torhüter zu. Beim ersten Mal rettet Hradecky auf der Linie. Beim zweiten Mal kommt er nicht konsequent raus  und wird   überlupft.

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Tor für die Bayern: Lewandowski erzielt das 4:1 für seine Mannschaft.

Das 1:4 (66.) bereitet Assist-König Thomas Müller mit einer schönen Flanke vor, die  Robert Lewandowski per Kopf zu seinem 30. Saisontor nutzt. In der 89. Minute schreibt der eingewechselte Florian Wirtz Liga-Geschichte. Er überwindet Manuel Neuer  mit einem raffinierten Heber und wird im Alter von 17 Jahren und 82 Tagen zum jüngsten Torschützen aller Zeiten in der Bundesliga.

Das war gut Die Leverkusener Anfangsphase, in der die Bayern schon am eigenen 16-Meter-Raum unter Druck gesetzt wurden und sich nicht wie gewohnt spielerisch befreien konnten. Die frühe Führung war Lohn für diesen Mut und diese Konsequenz, mit der die Werkself ihre letzte Linie oft bis an die Mittellinie vorschob, um dem Gegner den Platz für Kombinationen zu nehmen. Allerdings funktionierte das nur 30 Minuten.  Danach hatten die Münchner mit ihren schnellen Gegenstößen und dem immer stärkeren Kombinationsspiel die Partie im Griff.

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Das war schlecht Die Schlampigkeit in einigen  Situationen, für die Bayer 04 von den Bayern bestraft wurde. Der kühne Plan des Trainers Peter Bosz, die offensivstärkste Mannschaft der Liga mit totaler Offensive bezwingen zu wollen, hätte nur funktioniert, wenn alle auf dem gesamten  Feld ohne grobe Fehler geblieben wären. Als sich diese Fehler häuften, hatte seine Mannschaft keine Chance mehr.

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Robert Lewandowski mit perfekter Ballannahme.

Mann des Spiels Leon Goretzka. Der Nationalspieler beeindruckt seit dem Neustart der Liga mit Präsenz, Übersicht und Können. Seine Vorbereitung des Ausgleichs und sein Tor zum 2:1 brachten Leverkusen auf die Verliererstraße. Selbst aus einer Top-Mannschaft wie den Bayern ist der 25-Jährige schwer wegzudenken. Wäre auch in der DFB-Auswahl  gesetzt, wenn es Länderspiele gäbe.

Moment des Spiels Ereignete sich vielleicht schon am Abend zuvor, als Trainer Peter Bosz entschied, den Jung-Star Kai Havertz trotz einer vollen Trainingswoche wegen seiner  Knieprobleme doch aus dem Kader zu streichen. Seine Momente, seine Ballsicherheit und seine Torgefährlichkeit fehlten den Leverkusenern in diesem Spiel.

Das sagen die Trainer Peter Bosz: „Die Bayern haben verdient gewonnen, sie waren besser. Ich hatte schon nach einer halben Stunde, als es noch nicht so schlecht aussah, das Gefühl, dass wir Probleme bekommen. Dennoch dürfen wir niemals zwei so schnelle Gegentore vor der Pause bekommen. Mit einem 1:1 oder 1:2 zur Halbzeit hätte alles noch ein wenig anders ausgesehen. Ich kritisiere meine Spieler nur für Sachen, von denen ich weiß, dass sie sie besser machen können. Sie hätten heute viel weniger Fehler machen müssen. Wenn man so spielt, wie wir, dann kann man  gegen die Bayern nicht gewinnen.

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Leverkusens Trainer Peter Bosz.

Hansi Flick (FC Bayern): „Im Fußball geht es um Titel. Alles andere interessiert mich nicht, auch nicht die Frage, ob wir 100 Tore erzielen oder welchen Rekord wir  brechen. Wir wollen diesen Meistertitel so schnell wie möglich. Wie wir nach dem Rückstand zurückgekommen sind zeigt die Mentalität und die Qualität der Mannschaft.“

Das sagen wir Nach zwei Siegen über den FC Bayern erwischte Bayer 04 in der leeren BayArena einen normalen Tag. Und an einem normalen Tag sind die Bayern mit ihrem spektakulären Kader und der dazu passenden Offensivstrategie des Trainerteams um Hansi Flick einfach besser. Im Kampf um die Champions-League-Plätze hat sich nichts verändert. Gladbach verlor in Freiburg und spielt nächsten Samstag gegen die Bayern, denen dann die gelb-gesperrte Angriffs-Achse Müller/Lewandowski fehlen wird.

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