Florian Wirtz glänzt beim 3:1 gegen HoffenheimLeverkusens Lenker ist zurück

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Florian Wirtz (M.) bereitete gegen Hoffenheim ein Tor vor und leitete die beiden anderen Treffer ein.

Florian Wirtz (M.) bereitete ein Tor vor und leitete die beiden anderen Treffer ein.

Bayer 04 hatte beim Sieg im Kraichgau allerdings keinen bundesliga-tauglichen Gegner.

Nach dem Abpfiff war Florian Wirtz nicht mehr ganz so geschmeidig, schnell und wendig unterwegs wie in den vorherigen 90 Spielminuten. Beim souveränen 3:1 (1:0) gegen die leblose TSG 1899 Hoffenheim hatte der Regisseur von Bayer 04 Leverkusen erstmals nach seinem Kreuzbandriss wieder über die volle Länge auf dem Feld gestanden – und die Werkself mit vielen genialen Momenten zum erhofften Sieg nach der Augsburg-Depression geführt.

Die Kraichgauer bekamen Wirtz nie in den Griff und kamen ständig mindestens einen Schritt zu spät, was diverse schmerzhafte Fouls zur Folge hatte. Ein Schrei nach einem Tritt des Abwehr-Schranks Anthony Brooks auf den Knöchel war bis auf die Tribüne zu hören. „Ich fühle mich relativ müde“, sagte Wirtz, nachdem er langsam durch die Stadion-Katakomben geschlichen war, „aber ich konnte 90 Minuten Gas geben und bin eigentlich recht zufrieden mit mir. Mir ist das meiste gelungen, das ich vorhatte.“

Robert Andrich trifft zum 1:0 Für Bayer 04

So hatte es sich Wirtz in der sechsten Minute vorgenommen, einen abgefälschten Ball im Strafraum zu kontrollieren und ihm dem optimal postierten Robert Andrich auf den starken Fuß zu legen. Das gelang. Mittelfeldmann Andrich behielt wie auch Wirtz die Ruhe und schob den Ball von der Strafraumkante mit der Innenseite zum 1:0 ins rechte untere Eck.

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Wirtz’ direktem Assist folgten nach der Pause zwei formidable Pässe, jeweils in den Lauf des pfeilschnellen Jeremie Frimpong. Der Niederländer hatte sowohl in der 47. als auch in der 56. Minute auf seiner rechten Seite keinen ebenbürtigen Gegenspieler und passte ins Zentrum. Für das 2:0 war Moussa Diaby zuständig, kurz darauf traf Adam Hlozek zum 3:0. Hoffenheims Anschlusstreffer, erzielt durch Stanley Nsoki (77.), war nur noch Ergebniskosmetik. Die TSG hatte sich trotz des Trainerwechsels, Pellegrino Matarazzo übernahm vergangene Woche den Posten des entlassenen André Breitenreiter, maximal in den letzten zehn Minuten bundesliga-tauglich präsentiert.

Florian Wirtz läuft 12,2 Kilometer und gewinnt 70 Prozent seiner Zweikämpfe

„Es ist etwas Schönes, wieder an Toren beteiligt und gut im Spiel zu sein, vor allem die Mitspieler gut einzusetzen, auch selber gefährlich zu werden“, sagte Wirtz nach seiner Glanzleistung. Der 19-Jährige lief 12,2 Kilometer, gewann beeindruckende 70 Prozent seiner Zweikämpfe und brachte fast 90 Prozent seiner Pässe an den Mitspieler. „Defensiv standen wir sehr gut und kompakt, von vorne bis hinten haben alle gut gearbeitet. Daran werden wir anknüpfen und uns weiter verbessern, auch im Spiel mit dem Ball – wir werden in den nächsten Spielen noch mal richtig angreifen“, sagte Wirtz. Durch den Sieg ist Conference-League-Platz sieben, Leverkusens massiv nach unten korrigiertes neues Minimalziel, nur noch drei Punkte entfernt.

Doch bis zur europäischen Drittklassigkeit sind es noch viele Spiele und Punkte. Näher ist die zweitklassige internationale Gegenwart: Am Donnerstag empfängt Champions-League-Absteiger Bayer 04 in den K.o.-Runden-Playoffs der Europa League die AS Monaco (21 Uhr/RTL). „Es tut sehr gut, mit einem guten Spiel und dem Sieg in die Europa League zu gehen. Das ist ein wichtiges Spiel für uns, das wir unbedingt gewinnen wollen“, sagte Wirtz. Eine Woche später tritt Bayer 04 im Fürstentum an, der Sieger der Duelle qualifiziert sich für das Achtelfinale.

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