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3:1-Sieg gegen die SGEGrimaldo trifft doppelt – Bayer 04 Leverkusen schlägt Eintracht Frankfurt

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Patrik Schick (R) feiert mit Nathan Tella (C) und Jarell Quansah.

Patrik Schick (r.) feiert mit Nathan Tella (M.) und Jarell Quansah.

Bayer Leverkusen hat in der Fußball-Bundesliga zum Einstand des neuen Trainers Kasper Hjulmand mit 3:1 gegen Eintracht Frankfurt gewonnen.

Der Neue hatte um etwas Geduld gebeten. Es würde sicher etwas dauern, bis es „Klick machen“ würde. Doch es klickte bereits in der ersten Partie unter dem neuen Chefcoach sehr laut. Der Effekt des Trainerwechsels von Erik ten Hag zu Kapser Hjulmand zeigte einen unübersehbaren Effekt. Bayer 04 Leverkusen gewinnt gegen Eintracht Frankfurt mit 3:1 – durch zwei herrliche Freistoßtreffer von Alejandro Grimaldo und trotz zwei Platzverweisen gegen die Werkself. Es war der erste Saisonsieg der Leverkusener zum Auftakt in den dritten Spieltag der Fußball-Bundesliga.

Hjulmand setzte vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften Bay-Arena – wie erwartet – auf das in Leverkusen seit Xabi Alonso altbewährte 3-4-2-1-Meistersystem, das der Däne auch in der Vergangenheit bei seinen Mannschaften spielen ließ. Sein Debüt feierte dabei Lucas Vazquez, der nach 18 Jahren bei Real Madrid und fünf Champions-League-Titeln nun der neu zusammengestellten Bayer-Mannschaft mit seiner Erfahrung weiterhelfen soll.

Tella zaubert, Schick trifft

Doch im Gegensatz zu den Misserfolgen gegen Hoffenheim (1:2) und in Bremen (3:3 nach 3:1-Führung) sah Bayer diesmal gar nicht so hilfebedürftig aus. Auch der frühe Ausfall von Exequiel Palacios warf das Team nicht aus der Bahn. Zuträglich für das von Minute zu Minute wachsende Selbstverständnis war dann auch die frühe Führung. Der unheimlich motiviert wirkende Nathan Tella wurde von Can Uzun etwas mehr als 20 Meter vor dem gegnerischen Tor gestoppt. Was das in Leverkusen bedeutet, ist jedem Fußballkenner klar: Alejandro Grimaldo schreitet zur Tat. Der Spanier nutzte mal wieder seinen perfekt ausgebildeten linken Fuß, schlenzte den Ball an den Pfosten, von wo er unter Zuhilfenahme des Rückens von Frankfurt-Keeper Zetterer ins Tor prallte – 1:0.

Die mit sechs Zählern tadellos gestarteten Frankfurter zeigten sich fortan fahrig, verloren viele Bälle im Aufbau, was Leverkusen weitere Sicherheit gab und zu mehr Chancen führte. Doch die Abschlüsse von Tella, Patrik Schick, Vazquez und Malik Tillman verfehlten alle das Ziel. Auf der anderen Seite wurde Frankfurt nur einmal gefährlich, Jonathan Burkardt fehlte das Timing bei seinem Kopfball aus sechs Metern.

Torschütze Patrik Schick von Bayer 04 Leverkusen  jubelt nach seinem Tor.

Patrik Schick traf gegen Frankfurt zum zwischenzeitlichen 2:0.

Gegen Ende der ersten Hälfte hatte sich die Leverkusener Mannschaft dann bereits wieder so viel Selbstvertrauen zurückgeholt, dass es gar zu ein paar Kabinettstückchen reichte. Tella traute sich dann auch den Tunnel im Strafraum gegen Robin Koch zu, der deutsche Nationalspieler ließ seinen Fuß herausschnellen, der Tella traf. Klarer Strafstoß – das sah auch Schiedsrichter Deniz Aytekin so, der im Laufe der Partie aber etwas seine Linie verlieren sollte. Patrik Schick nahm sich den Ball und schob ins linke Eck zum 2:0-Halbzeitstand ein.

Alles sprach früh für einen erfolgreichen Leverkusener Abend. Doch die Eintracht kam mit anderer Haltung zum Spiel aus der Kabine und verkürzte umgehend nach einer kleinen Drangphase durch Can Uzun auf 1:2. Der Ball wurde noch unhaltbar für Keeper Mark Flekken durch Loic Badé abgefälscht. Es entwickelte sich nun für ein paar Minuten ein offener Schlagabtausch. Doch nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit erhielten Frankfurts Augleichsbemühungen einen Schub. Robert Andrich, der in der ersten Hälfte bereits Gelb gesehen hatte, sah von Aytekin die Gelb-Rote-Karte. Der Nationalspieler hatte sich den Ball ein wenig zu weit vorgelegt und grätschte ihm hinterher, traf dabei die Kugel, aber auch mit voller Wucht Gegenspieler Ritsu Doan. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung des Schiedsrichters.

Grimaldo setzt die Kirsche auf die Torte

Bayer verbarrikadierte sich in der Folge um den eigenen Strafraum, Hjulmand brachte in Ezequiel Fernandez für Tillman weitere defensive Verstärkung, ließ zunächst im 5-2-2, dann im 5-3-1 spielen. Frankfurt fehlten die spielerischen Mittel, um diesen kompakten Defensivblock auseinanderzuziehen und setzte auf Flanken. Doch Bayer verteidigte alles weg, was in den Strafraum flog. Der eingewechselte, 18 Jahre alte Axel Tape verpasste nach überragendem Dribbling das 3:1. Dann sah auch noch Fernandez in der Nachspielzeit Gelb-Rot.

Mit der letzten Aktion des Spiels trat erneut Grimaldo zum Freistoß aus 18 Metern an – und schlenzte die Kugel über den Innenpfosten ins Tor. Die Bay-Arena, Hjulmand und das Team feierten ausgiebig, dass es direkt Klick gemacht hat.