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Kommentar

Personalplanung
Bayer 04 braucht mehr Erfahrung im Kader

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Bayers Geschäftsführer Simon Rolfes (Sport, li.) und Fernando Carro (Vorsitz).

Bayers Geschäftsführer Simon Rolfes (Sport, li.) und Fernando Carro (Vorsitz).

Bayer Leverkusen hat einige vielversprechende Talente geholt. Um die Ziele zu erreichen, wird das aber nicht reichen, meint unser Autor.

Der große Favorit hat im ersten Pflichtspiel der neuen Saison Probleme gegen einen tiefstehenden und hochmotivierten unterklassigen Gegner. Ein gewohnter Anblick in der ersten Runde des DFB-Pokals. Da bildete auch das 4:0 von Bayer 04 Leverkusen beim Viertligisten Sonnenhof Großaspach am Freitag keine Ausnahme, bei dem der Vizemeister erst nach 70 Minuten und in Überzahl dominierte. Am Ende steht das so oft zitierte Pokalmotto: Hauptsache eine Runde weiter.

Großartige Erkenntnisse darf man aus einem Spiel der ersten Pokalrunde nicht erwarten. Die größte Lehre sollte man eher aus dem aktuellen Status quo des Kaders ableiten. Die Mannschaft von Bayer 04 wurde stark verjüngt. Sportgeschäftsführer Simon Rolfes hat dem Kader reichlich frische Energie und noch mehr Talent zugeführt.

Der Plan ist, diese Spieler zu entwickeln und eine Gewinnermannschaft zu bauen, die den Briefbogen der Werkself um neue Titel erweitert. Es ist eher ein mittel- als ein kurzfristiges Ziel. Man möchte zwar nach Wunsch auch im April und Mai 2026 in der Position sein, um einen Titel mitzuspielen, doch das einzig verbindliche Ziel ist für diese Saison die erneute Qualifikation für die Champions League, also ein Rang unter den Top vier der Bundesliga.

Um dieses Ziel nicht zu gefährden, muss die Geschäftsführung von Bayer 04 dem Kader aber um noch mehr Qualität und vor allem Erfahrung erweitern. In Großaspach überzeugten die neuen, jungen Wilden, zeigten ihr Potenzial – allerdings vor allem spät in der Partie gegen einen auf neun Mann dezimierten Viertligisten. Es saß kein einziger gestandener Bundesligaprofi auf der Bank. Das hat für die erste Pokalrunde gereicht. Für die anstehenden Englischen Wochen mit Champions League und Bundesliga ab Mitte September wird das zu wenig sein.

Vor der Meistersaison 2023/2024 holte Rolfes in Granit Xhaka und Jonas Hofmann auch noch zwei erfahrene Spieler, die sich in Bundesliga und Königsklasse bestens auskannten. Solche Feldspieler-Transfers fehlen Leverkusen in diesem Sommer noch. Es ist bis zum 1. September Zeit, den Erfahrungsverlust durch die Abgänge von Tah, Xhaka, Frimpong und Wirtz noch besser zu kompensieren.