Leverkusens SportdirektorSimon Rolfes sieht 1. FC Köln als Europapokal-Anwärter

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Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes

Leverkusen – Viel Zeit darf Bayer 04 nicht mehr im aktuellen Formtief verbringen, wenn in der kommenden Saison die äußerst lukrative Champions League ihre Zelte in Leverkusen aufschlagen soll – und nicht einer der anderen Europapokale. Denn durch vier sieglose Bundesliga-Spiele in Serie hat die Werkself diverse Mitbewerber ins Rennen um die internationalen Plätze eingeladen. Anfang Dezember hatte Bayer 04 als Dritter noch vergleichsweise komfortable vier Punkte Vorsprung auf Rang fünf. Einen knappen Monat später ist Leverkusen selbst Fünfter und mit Hoffenheim, Freiburg, dem 1. FC Köln, Union Berlin sowie Frankfurt und den wieder erstarkten Leipzigern etwa auf Augenhöhe. In dieser Phase sammelte von allen Bundesligisten nur Krisenklub VfL Wolfsburg (0) weniger Punkte als Leverkusen (zwei). Sogar Schlusslicht Greuther Fürth kam in den vier Partien auf fünf Zähler.

Auch Köln ist ein Konkurrent

Alles unterhalb der Champions League wäre für Bayer 04 trotz der komplizierteren Ausgangslage eine Enttäuschung. „Wir sind selbstbewusst und glauben, dass wir sie am Ende erreichen werden“, sagte Simon Rolfes nach dem2:2 gegen Union Berlin, das Leverkusen aufgrund von Defensivschwächen und schlechter Chancenverwertung einmal mehr Punkte gekostet hatte. Doch Rolfes will in seinem ersten Jahr als Sport-Geschäftsführer   auf höchster Bühne antreten. 

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Was die Werkself in der bisherigen Saison vor allem dank Talent und Einzelkönnern erreicht hat, gelang Klubs wie Freiburg, Köln und Union durch geschlossene Mannschaftsleistungen und großen Einsatz. Jeweils hautnah in den direkten Duellen mit Leverkusen zu beobachten – von denen Bayer 04 keines gewann. Entsprechend hoch ist die Wertschätzung für die Konkurrenz bei Sportdirektor Rolfes. Man könne bei keinem dieser Vereine von einem Zufall sprechen. Union spiele bereits die dritte starke Saison in Folge, Freiburg habe immer wieder sein Potenzial bewiesen. Und der 1. FC Köln „hat es bisher einfach gut gemacht“, lobte Rolfes: „Die Tabelle bildet die Situation gut ab. Ich rechne damit, dass diese Vereine bis zum Ende unsere Konkurrenten bleiben.“

Verwirrung um Tapsoba

Der notwendige Aufschwung muss Bayer 04 trotz der angespannten Personalsituation in der Defensive gelingen. Die verletzten Julian Baumgartlinger und Charles Aránguiz werden im defensiven Mittelfeld noch einige Zeit fehlen, Odilon Kossounou und Edmond Tapsoba weilen beim Afrika Cup – keiner der vier Profis wird im Laufe des Januars noch für Bayer 04 zum Einsatz kommen.

Um Tapsoba hatte es kurz vor dem Start des Kontinentalturniers Verwirrung geben. Der Innenverteidiger sollte am Sonntag das Auftaktspiel mit Burkina Faso gegen Gastgeber Kamerun absolvieren. Doch  mit anderen Nationalspielern wurde er positiv auf Corona getestet und durfte nicht spielen – Burkina Faso verlor 1:2. Weil die Befunde von kamerunischen Medizinern vorgelegt wurden, bezweifelte Tapsobas Verband deren Korrektheit. Laut  Rolfes habe es  negative und  positive Tests bei Tapsoba gegeben. Der 22-Jährige fühle sich gut, sei für den Werksklub derzeit aber „nicht greifbar“. Der Verteidiger, der sich bereits im November 2020 mit Corona infiziert hatte, werde nicht vorzeitig nach Leverkusen zurückkehren.

Für Bayer 04 geht es am Samstagabend nach Mönchengladbach (18.30 Uhr/Sky). Gegen die Bayern-Bezwinger soll ein Befreiungsschlag gelingen – sonst könnte bald ein weiterer Konkurrent ins Rennen um den Europapokal einsteigen.

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