Xabi Alonso zeigt sich vor Augsburg-Duell optimistisch„Wir haben totales Vertrauen in unsere Spieler“

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Mergim Berisha vom FC Augsburg (l) und Robert Andrich von Bayer Leverkusen im Zweikampf um den Ball

Mergim Berisha vom FC Augsburg (l) und Robert Andrich von Bayer Leverkusen im Zweikampf um den Ball

Am letzten Spieltag der Hinrunde nach Jahreswechsel trifft Bayer 04 Leverkusen auswärts auf den FC Augsburg. Ein Sieg ist Pflicht. 

Bayer 04 Leverkusen verzückte im Jahr 2023 die Fußballwelt. Mit wettbewerbsübergreifenden 25 Partien ohne Niederlage stellten die Leverkusener mit Bayer-04-Trainer Xabi Alonso einen Bundesliga-Rekord ein, dessen Erreichen nur vielleicht dem FC Bayern München zumutbar gewesen wäre. Letzten Dienstag folgte nun der erste Rückschlag: Stürmer Victor Boniface fällt bis Anfang April aus. Ein bitterer Verlust für Bayer, da Boniface in 27 Einsätzen 25 Torbeteiligungen lieferte. 

Alle Augen gerichtet auf Patrik Schick

Nun liegen die Hoffnungen auf seinem Sturm-Kollegen Patrik Schick, der im Spiel gegen Augsburg seine Form aus dem Winter (sechs Tore, eine Vorlage) erneut beweisen muss, um die Tabellenführung zu behaupten. Wenn Schick von Verletzungen verschon bleibt, ist er ein ebenbürtiger Ersatz für den verletzten Victor Boniface. Dies bewies der Tscheche in der Saison 21/22 mit 24 Toren. Zwar konnte der 1,91 Meter große Stürmer im Dezember wieder Erfolgserlebnisse sammeln, spielte aber nie 90 Minuten durch. In der Winterpause stand für Schick Regeneration im Fokus. „Schick ist bereit für 90 Minuten. Er hat den ganzen Dezember gut trainiert und keine Minute im Training verpasst“,  erklärt Bayer-04-Trainer Xabi Alonso.

Wie wichtig Schick für das Spielsystem ist, untermauerte der ehemalige Weltklasse-Spieler auf der Pressekonferenz vor dem Augsburg-Spiel: „Wir kennen Patrik und seine Qualitäten. Er ist gefährlich im Strafraum und profitiert von seinem guten Positionsspiel.“ Auch Schicks Landsmann Adam Hlozek, der im Testspiel gegen Venedig mit einem Doppelpack überzeugte, ist eine Alternative für das Augsburg-Spiel: „Auch Adam kann diese Position spielen. Er hat es im Test sehr gut gemacht.“ 

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Alonso: „Wir haben volles Vertrauen in unsere Spieler“

Xabi Alonso sprach nicht nur dem tschechischem Stürmerduo volles Vertrauen aus, sondern dem ganzen Kader. Trotz Boniface-Ausfall und Abstellungen durch den Afrika-Cup sieht der 42-jährige den Kader stark genug, um die Saisonziele zu erreichen: „Wir waren bereit für die Afrika-Cup-Situation und haben einen tiefen Kader. Wir sind davon überzeugt, dass wir für das Jahr 2024 bestens aufgestellt sind.“ Transfers im Januar wollte der Baske aber nicht ausschließen: „Wir sind nicht unter Druck neue Spieler zu holen trotz des Boniface-Ausfall. Aber wenn wir eine logische Option finden, die ins Team passt, können wir das vielleicht in Betracht ziehen.“

Der Trainer der Werkself sieht in Augsburg eine schwierige Aufgabe auf sich und sein Team zukommen: „Wir haben den Gegner analysiert und uns dementsprechend gut vorbereitet. In den letzten acht Heimspielen verlor Augsburg nur einmal, daher wird es kein einfaches Spiel. Wir erwarten ein sehr intensives Spiel morgen.“ Die 0:1-Niederlage in der letzten Spielzeit in Augsburg geistert noch durch den Kopf des 42-jährigen Basken: „Ich habe die Niederlage gegen Augsburg noch in Erinnerung. Es war ein enges Spiel, bis wir das Gegentor nach einer Ecke kassierten. Das war kein schönes Gefühl.“

Neue Defensive auf dem Prüfstand

Um ein erneutes Negativ-Erlebnis zu vermeiden, ist die defensive Arbeit der Leverkusener gefordert. Für das Spiel in Augsburg ist Bayer-Abwehrchef Jonathan Tah wegen einer drohenden Gelbspeere fraglich. Bei einer erneuten Verwarnung wäre der Verteidiger für das Top-Spiel nächste Woche in Leipzig nicht verfügbar. Seinen Plan für die Dreierkette verriet der Spanier aber nicht: „Tah ist im Kader. Er ist ein Topspieler – ob er morgen spielen wird, werden wir sehen.“ Ohne Tah bestände die Dreierkette aus Josip Stanisic, Piero Hincapie und Robert Andrich. Zwar standen alle zusammen schon auf dem Platz im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den SC Paderborn, aber nicht als eingespielter Verbund in einer Dreierkette. Ob die Mechanismen der Defensive auch in der neuen Anordnung funktionieren, wird im Spiel gegen Augsburg sichtbar sein.

Mit Sicherheit sichtbar ist die erneute Unterstützung der 2300 Leverkusen-Fans, die ihre Mannschaft begleiten. Dies sind etwa dreimal so viele, wie bei der letzten Auswärtsfahrt nach Augsburg. Die Euphorie und die Sehnsucht nach einem Titel sind nach wie vor zu spüren. 

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