Das Team von Bundestrainer Gordon Herbert muss beim 66:90 die Ausfälle einiger Leistungsträger verkraften.
BasketballDeutschland unterliegt Frankreich in ausverkaufter Kölner Lanxess-Arena deutlich
Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat es am Samstagnachmittag krachen lassen. Vor dem Länderspiel gegen Frankreich sprühten in Köln die Funken, beim Entrée der Mannschaften loderten die Flammen am Rande des Kabinengangs und ein ebenso plötzlicher wie ohrenbetäubender Knall ließ den einen oder anderen Zuschauer erschrocken zusammenzucken.
Mit dem spektakulären Entertainment zur Einstimmung hat die sportliche Leistung des Weltmeisters im ersten Vorbereitungsspiel für die Olympischen Spiele in Paris nicht mithalten können, das Team um Bundestrainer Gordon Herbert verlor in der ausverkauften Lanxess-Arena deutlich mit 66:90 (28:48), schon am Montag kommt es Montpellier zum nächsten Test gegen Frankreich.
Die Verlierer werden das Ergebnis nüchtern einzuordnen wissen, da sie auf einige Leistungsträger verzichten mussten, darunter die NBA-Profis Moritz und Franz Wagner sowie Daniel Theis. Wie der DBB kurz vor der Partie mitteilte, fehlte das Trio aufgrund seiner Vertragssituationen.
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Franz Wagner verdient bei Orlando Magic in den kommenden Jahren mehr als 200 Millionen Dollar
Die Wagner-Brüder haben sich mit Orlando Magic zwar auf eine Verlängerung verständigt, allerdings sind die Papiere noch nicht unterschrieben. Vor allem für Franz Wagner zahlt sich der neue Deal aus: Der 22-Jährige wird in den nächsten fünf Jahren mindestens 224 Millionen Dollar verdienen.
Da darüber hinaus der angeschlagene Johannes Thiemann und Nick Weiler-Babb nicht zur Verfügung standen, hatte die DBB-Auswahl ihrem Kontrahenten sechs Tage nach dem Trainingsauftakt nichts Entscheidendes entgegenzusetzen.
In erster Linie die physische Überlegenheit der Franzosen unter den Körben erwies sich früh als massives Problem für die deutsche Mannschaft. Der 2,24 Meter große Victor Wembanyama von den San Antonio Spurs, der in der vergangenen NBA-Saison zum „Rookie oft the year“ gewählt wurde, setzte im Zusammenspiel mit Rudy Gobert (Minnesota Timberwolves/2,16 Meter) die Akzente.
Die DBB-Auswahl bemühte sich, die Schnelligkeit seines Kapitäns Dennis Schröder zur Geltung zu bringen: Der 30-jährige Braunschweiger, der mit 26 Punkten deutscher Topscorer war, zog immer wieder zum Korb und passte den Ball nach außen. Die Taktik ging allerdings nicht auf, weil Deutschland seine ersten zwölf Dreier allesamt vergab.
Dennis Schröder wird von Frankreichs Evan Fournier gewürgt
Frankreich zog auf 41:23 (18.) davon, doch sogar dieser deutliche Spielstand führte zu einem Handgemenge der Temperamentvollen: Nach einem Foul gerieten Dennis Schröder und Evan Fournier so heftig aneinander, dass Fournier den deutschen Kapitän mit einem beherzten Griff an den Hals würgte. Der Franzose wurde zurecht disqualifiziert und von den 18 500 Fans mit Pfiffen aus der Halle begleitet.
Den deutlichen Pausenrückstand vermochten die Profis von Gordon Herbert nach dem Seitenwechsel trotz ihres kämpferischen Einsatzes und vereinzelter Highlights nicht mehr zu verkürzen. Vor allem der für seine Größe erstaunlich geschmeidige und wurfsichere Wembanyama (27 Punkte) erstickte die letzten Funken. Und diesmal waren es nicht jene, die von der Decken sprühten. Sondern die der deutschen Hoffnungen.
Deutschland: Bonga (6), da Silva (11), Lo (6), Giffey (5), Voigtmann (8), Olinde (2), Schröder (26), Hollatz (1), Kratzer, Obst, Krämer.