„Hauptsache das Ding geholt“Demolierter Frankfurt-Kapitän Rode jubelt aus Lazarett

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Voller Einsatz trotz Kopfverletztung: Eintracht-Kapitän Sebastian Rode im Finale der Europa League

Sevilla/Frankfurt – Eintracht Frankfurt hat in einem aufopferungsvollen Spiel die Europa League gewonnen. Die Adler siegten am Mittwochabend im Elfmeterschießen mit 5:4 gegen die Glasgow Rangers. Und eine emotionale Geschichte bringt auch eine gewisse Form von Held hervor. Im Fall von Eintracht Frankfurt ist dies – neben Torwart Kevin Trapp – wohl Kapitän Sebastian Rode.

Rode wurde bereits in der vierten Spielminute übel am Kopf getroffen. Eine klaffende Wunde und ein Verband waren die Folge. Doch Rode spielte weiter und wurde erst kurz vor Ende der Partie ausgewechselt. Für seinen auch körperlichen Einsatz wurde er unter anderem in sozialen Netzwerken gefeiert. Allerdings befeuert es auch die zuletzt zunehmende Debatte über Kopfverletzungen im Sport und einen vermeintlich übertriebenen Ehrgeiz.

Eintracht Kapitän Rode zeigt Kopfverletzung nach Sevilla-Coup

In der Nacht zu Freitag, nach dem Coup in Sevilla, teilte Rode ein Foto auf seinem Twitter-Account: Es zeigt den übel mitgenommen und frisch am Kopf genähten Eintracht-Kapitän. „Hauptsache das Ding geholt!!! Alles andere ist egal“, schrieb Rode dazu und versetzte den Beitrag mit Bizeps- und Pokalemojis.

Der Beitrag erhielt innerhalb von zwölf Stunden zehntausende Likes und wurde hundertfach geteilt. Hunderte Eintracht-Fans und neugewonnene Adler-Sympathisanten lobten Rode, etwa als „Legende“ oder „Held“.

Es gab allerdings auch kritische Kommentare: Der Schiedsrichter hätte eine Rote Karte verteilen müssen oder Rode würde „typisch Mann“ nach Komplimenten für seinen körperlichen Einsatz fischen.

Immer wieder Debatte über Kopfverletzungen im Fußball

Seit einigen Jahren, und verstärkt in den vergangenen Monaten, gibt es nach Kopfverletzungen im Profi- und Amateurbereich des Fußballs immer wieder Diskussionen über den Schutz der Spielerinnen und Spieler. Der Vorwurf: Kopfverletzungen werden teilweise nicht richtig ernst genommen oder es wird aus „falschem Ehrgeiz“ trotz einer vorliegenden Verletzung wie einer Gehirnerschütterung weitergespielt. 

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nennt „Kopfverletzungen im Fußball ein Schwerpunktthema für die Kommission Sportmedizin des DFB“. Laut DFB gibt es etwa jeden zweiten Spieltag in der Bundesliga eine Verletzung am Kopf.

„Bei in der Spitze 80.000 Amateurspielen pro Wochenende, kommt es in der Summe auch zu einigen Gehirnerschütterungen, vielleicht zu mehr als an einem Wochenende in Deutschlands Boxhallen“, so DFB-Mediziner und Nationalmannschaftsarzt Tim Meyer. Der DFB nehme Kopfverletzungen sehr ernst, heißt es auf der DFB-Webseite, und bietet deswegen Schulungen oder Online-Seminare zum richtigen Umgang an. (mab)

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