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Neuer Torjäger für den Südstadt-KlubFortuna Kölns Problemlöser im Angriff

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Enzo Wirtz hegt mit Fortuna Köln große Ambitionen

Will sich vor keinem Gegner verstecken: Enzo Wirtz, neuer Stürmer von Fortuna Köln

Der Neuzugang des Südstadt-Klubs bringt hohe Erwartungen an sich und  die Mannschaft mit. Am Samstag folgt der Test gegen Rot-Weiss Essen. 

Das wohl größte Problem des SC Fortuna Köln in der vergangenen Regionalliga-Saison war die Torausbeute. Die Chancenverwertung war teils ungenügend, mit 47 Treffern hatte der Südstadt-Klub neben dem SV Rödinghausen die schlechteste Quote in den Top sechs Teams der Liga. Das machte die Offensive zur Priorität in der Kaderplanung für die neue Spielzeit. Mit Enzo Wirtz haben die Zollstocker einen Angreifer verpflichtet, der genau das Problem beheben soll.

Beeindruckende Offensiv-Statistiken

Wirtz begann seine Karriere beim 1. FC Mönchengladbach. Stationen bei Wegberg-Beeck, dem Wuppertaler SV, Rot-Weiss Essen, dem SV Rödinghausen, dem Bonner SC und dem 1. FC Kaan-Marienborn folgten, bevor er bei Eintracht Hohkeppel anheuerte. Nun zieht es den 29-Jährigen zur Fortuna und gleichzeitig in unmittelbare Nähe seiner Heimat.

„Ich lebe seit drei Jahren in der Kölner Südstadt. Daher hatte ich viele Überschneidungen mit Fortuna. Viele meiner Freunde wie Mike Owusu oder Nico Brandenburger spielten dort. Vor drei Jahren durfte ich mich während meines Kreuzbandrisses hier fit halten. Deswegen kenne ich die Begebenheiten und brauchte nicht lange, um mich hier einzuleben. Es herrscht einfach ein familiäres Umfeld“, berichtet Wirtz im Gespräch mit dieser Zeitung. „Wenn man merkt, dass eine ganze Stadt hinter einem Verein steht und heimatbezogen ist, dann spielt man als Spieler automatisch besser. Andere Vereine haben diesen Luxus nicht“, urteilt der Neuzugang über seine nun auch fußballerische Heimat. 

Wirtz ist ein klassischer Vollstrecker, wie seine Zahlen belegen: Für Eintracht Hohkeppel, eine Mannschaft, die im Vergleich zu Fortuna schwächer aufgestellt war und vergangene Saison aus der Regionalliga abstieg, sammelte er 19 Torbeteiligungen in 30 Spielen. In der Regionalliga West spielte Wirtz bereits 233 Mal, lieferte 53 Tore und zwölf Vorlagen. „Ich habe bei Hohkeppel immer das Vertrauen bekommen, von der Mannschaft und von den Verantwortlichen. Es war eine coole Zeit“, sagt der Stürmer und ergänzt: „Das braucht man als Stürmer. Meine Aufgabe ist es, Tore zu erzielen und aufzulegen. Das ist meine Erwartungshaltung an mich selbst.“ 

Und auch die Erwartungshaltung an die Fortuna dürfte gestiegen sein. Mit Neuzugängen wie Suheyel Najar, Rafael Garcia, Nico Thier, Hamdi Al-Ghaddioui oder eben Wirtz vollführten die Südstädter einen Umbruch, aus dem die Kölner stärker hervorgehen möchten. Das spiegelt sich in einer offensiveren Spielweise während der bisherigen Vorbereitungs-Partien wider. Und trotz der zahlreichen Veränderungen scheint das Mannschaftsgefüge darunter nicht zu leiden. „Man taut hier in der Stadt Köln schnell auf“, sagt Wirtz: „Am Anfang ist man noch verhalten, jeder sucht seinen Platz. Wir verbringen als Mannschaft viel Zeit zusammen, ob beispielsweise beim Essen oder beim Foto-Shooting. Wir lernen uns alle kennen.“

Blasen am Fuß schränkten den Neuzugang ein

Doch der Start verlief für den zweikampfstarken Angreifer nicht ganz nach Plan. „Ich hatte die ersten zwei Wochen wirklich starke Probleme mit Blasen an den Füßen. Warum und woher, weiß ich nicht“, berichtet er. Dennoch präsentierte sich Wirtz in der bisherigen Vorbereitung in guter Form.

Enzo Wirtz im Zweikampf während der Vorbereitung

Enzo Wirtz im Zweikampf während der Vorbereitung

Das wird auch am Samstag wichtig werden, denn das Testspiel gegen Drittligist Rot-Weiss Essen (13 Uhr) mit Ex-Fortuna-Trainer Uwe Koschinat, die Partie ist unterteilt in viermal 30 Minuten, ist eine Rückkehr zu einem seiner alten Vereine: „Ich hatte eine tolle Zeit bei RWE, privat und fußballerisch. Ich kenne noch den ein oder anderen von damals. Das Stadion an der Hafenstraße hat mir immer eine Freude bereitet.“ Die Partie findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Nur etwa eine Woche später trifft die Fortuna zum Abschluss der Vorbereitung auf den 1. FC Köln sowie Eintracht Trier. Für Wirtz eine willkommene Standortbestimmung: „Das sind alles super Testspiele. Es wird uns alles abverlangt. Es kann sein, dass wir gegen die kommenden Gegner schon einen Rückschlag erleiden werden. Aber das sind auch wichtige Erfahrungen.“ Die sollen der Mannschaft im besten Fall helfen, die bevorstehende Regionalliga-Saison erfolgreich zu gestalten. „Es sind gute Mannschaften dabei, aber wir dürfen, sollten und müssen uns auf keinen Fall vor irgendjemanden verstecken“, blickt Wirtz voraus.