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Streit um Chelsea-Milliarden eskaliertRoman Abramowitsch blockiert Ukraine-Hilfe – Regierung droht mit Klage

Lesezeit 2 Minuten
Roman Abramowitsch wird von Fotografen belagert.

Der FC Chelsea-Verkaufserlös sollte der Ukraine zugutekommen, doch dem Oligarchen Roman Abramowitsch droht jetzt ein Rechtsstreit mit Großbritannien. (Archivbild)

Dem Oligarchen Roman Abramowitsch droht ein Rechtsstreit mit Großbritannien – es geht um Milliarden aus dem Chelsea-Verkauf für die Ukraine.

Die britische Regierung droht dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch wegen der Verwendung der Milliarden aus dem Verkauf des Fußballclubs FC Chelsea mit einer Klage. Wie britische Medien übereinstimmend berichten, sind 2,5 Milliarden Pfund (rund drei Milliarden Euro) weiterhin nicht wie beim Abschluss des Deals 2022 gefordert in der von Russland angegriffenen Ukraine angekommen.

Abramowitsch in der Kritik – Ukraine sieht keinen Cent aus Chelsea-Verkauf

Die Tür für Verhandlungen sei weiterhin offen, teilten Finanzministerin Rachel Reeves und Außenminister David Lammy laut BBC und Sky in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Regierung sei aber bereit, die Abmachung auch vor Gericht durchzusetzen. Aus dem Umfeld von Abramowitsch lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Roman Abramowitsch bei einem Fußballspiel.

Roman Abramowitsch bei einem Fußballspiel. (Archivbild)

Die Milliarden aus dem Verkauf gingen vor drei Jahren nicht an den von der Regierung und der EU sanktionierten Russen, dem große Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen wurde, sondern wurden eingefroren. Das war die Voraussetzung für die Genehmigung des Verkaufs. Rechtlich gehört das Geld aber weiterhin Abramowitsch. Den Medienberichten zufolge will er die Summe über eine Stiftung allen Opfern des Krieges zugutekommen lassen, also auch russischen.

Roman Abramowitsch war einer der Ersten, der Milliarden in einen Club steckte

Abramowitsch, der sein Vermögen mit Beteiligungen in der Öl-, Gas- und Metallindustrie aufgebaut hatte, übernahm den FC Chelsea im Jahr 2003. Unter seiner Führung entwickelte sich der Londoner Klub zu einem der erfolgreichsten Fußballvereine Europas. Der Oligarch investierte in den folgenden Jahren kontinuierlich hohe Summen in Spielertransfers, Trainerteams und Infrastruktur. Chelsea gewann in dieser Zeit unter anderem mehrfach die Premier League, den FA Cup sowie 2012 und 2021 die Champions League.

Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 wurde Abramowitsch von der britischen Regierung und der Europäischen Union mit Sanktionen belegt. Dazu zählten unter anderem Einreiseverbote, eingefrorene Vermögenswerte und wirtschaftliche Restriktionen. Infolgedessen wurde er gezwungen, den Verein zu verkaufen. Der Club ging schließlich an ein US-amerikanisches Konsortium unter der Führung des Unternehmers Todd Boehly und der Investmentfirma Clearlake Capital über. (jag/dpa)