Bundesliga-KommentarUnterlassener Bildschirmdienst in Gladbach

Kein Foul an Marcus Thuram: Schiedsrichter Marco Fritz (links) in Gladbach
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Köln – Das erste Spiel der neuen Bundesliga-Saison war packend, ereignisreich und hatte die Kraft, sich in jeder Sekunde für einen neuen Sieger zu entscheiden. Dass es letztlich keinen gab beim 1:1 zwischen Mönchengladbach und dem FC Bayern lag an Borussias Torhüter Yann Sommer, vor allem aber an Marco Fritz aus dem Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Dieser Mann von 43 Jahren ist kein Spieler, übernahm in seiner Funktion als Schiedsrichter aber dennoch die Hauptrolle in diesem Match. Leider.
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Es gibt bücherfüllende Debatten über Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit der Verfahrensweise der Videoschiedsrichterei im Kölner Keller und die Nachrichtenübertragung an die in Sportkleidung gehüllten Unparteiischen auf dem Rasen. Marco Fritz mag bei zwei – subjektiv betrachtet – äußerst klaren Elfmetersituationen für Mönchengladbach keinen Impuls von seinen Videoaufsehern erhalten haben, sich die Szene auf dem Monitor am Spielfeldrand anzuschauen. Doch das entbindet ihn nicht von der Pflicht, es eben doch zu tun, zumindest in Situationen wie diesen, bei denen die Meinung mehrerer Fachleute gefragt ist. Und bei denen sich der Hauptschiedsrichter durchaus eine eigene Einschätzung leisten können sollte. Mit anderen Worten: In unschlüssigen Szenen sollte es die Armee der im Kölner Untergeschoss Versammelten schon dem Abgesandten auf dem Platz überlassen, sich selbst ein Bild zu machen.
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Nagelsmann noch ohne Sieg
Darauf hätte Marco Fritz aber auch kommen müssen. Er hätte ahnen können, dass die entsprechenden Szenen in Mega-Zeitlupe und aus allen Perspektiven seziert würden. Ausgang für ihn völlig offen. Allein deshalb ist es eine unterlassene Bildschirmleistung, nicht selbst aktiv geworden zu sein. So hat Fritz dem DFB und dem Schiedsrichterwesen jedenfalls keinen Gefallen getan. Im Gegenteil, die leidigen Diskussionen um die Videoschiedsrichterei beginnen wegen einer hausgemachten Thematik mit dem ersten Spieltag von vorne. Das ist sehr ärgerlich.
Und glücklich für die Bayern, die sich längst noch nicht gefunden haben, vor allem in der Abwehr nicht. Die Siegbilanz des neuen Trainers Nagelsmann steht nach der Vorbereitung weiterhin bei 0. Das ist skurril, zeigt aber, wie fragil der Rekordmeister derzeit ist. Eine Niederlage blieb ihm jedoch erspart. Weil Marco Fritz das Spiel leitete.



