Mit Fußballtennis zum KlassenerhaltPál Dárdai ist erneut Hertha-Trainer - Felix Magath kritisiert Vereinsführung

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Pál Dárdai auf seiner Amt-Antritts Pressekonferenz

Pál Dárdai auf seiner Amt-Antritts Pressekonferenz

Nach der Entlassung von Sandro Schwarz wird Pál Dárdai Trainer bei Hertha BSC. Felix Magath hat zur Vereinsführung eine klare Meinung.

Pál Dárdai übernimmt den Chef-Trainer Posten bei Hertha BSC und folgt damit auf Sandro Schwarz, der nach der 5:2 Niederlage im Kellerduell gegen Schalke 04 entlassen wurde.

„Wir wollten nicht aus der Emotion heraus entscheiden, sondern haben den Samstag genutzt, um die Situation zu analysieren“, erklärt Sportdirektor Benjamin Weber auf der Vorstellungs-Pressekonferenz, „Wir hatten nicht mehr den Eindruck, dass Sandro Schwarz die Situation noch drehen kann“. Nach nur zwei Punkten aus den letzten sechs Spielen und der verheerenden Niederlage gegen den Abstiegskonkurrenten Schalke 04 musste es zu einem Wechsel auf der Trainerbank kommen. 

„Ich will, dass die Jugendspieler die Herrenmannschaft sexy finden“

Die neue Hoffnung für den Klassenerhalt ist bei weitem kein Unbekannter: Herthas Rekordspieler Pál Dárdai ist nun zum dritten Mal Profi-Trainer in Berlin. „Pál war unsere absolute Wunschlösung, er kennt hier jeden Grashalm, jede Tür.“ Wichtig war vor allem, dass „er sofort anfangen kann“, so Weber.

Für Dárdai, der eigentlich den Plan hatte, erst im Sommer zurück zur Hertha-Akademie zu gehen, ist die Zukunft des Vereins der Grund für sein Comeback: „Ich will dahin zurückkehren, dass die Jugendspieler die Herrenmannschaft sexy finden. Wenn die A-Mannschaft absteigt, dann ist basta.“ Der Klassenerhalt ist enorm wichtig für die Zukunft des Tabellenletzten, finanziell sowie sportlich.  

Schon zweimal konnte Dárdai die Hertha vor dem Abstieg bewahren, was der Trainer nun vor allem brauche, seien keine Spieler mit Hemmungen. „Sie sollen frei sein“, so Dardai, weshalb  das Training unter dem Ungarn „locker mit Fußballtennis“ startete.

Magath kritisiert Hertha BSC: „Der Verein hat nichts dazugelernt“

Erst letztes Jahr schaffte Felix Magath, was Dárdai jetzt wieder gelingen soll: den Klassenerhalt der Hertha. Nach einer 1:0-Niederlage gegen den Hamburger SV konnten die Berliner im Rückspiel der Relegation den Bundesliga-Verbleib mit einem knappen 2:0 sichern.

Auf seinen Ex-Club ist der mehrmalige Meister-Trainer und Spieler nicht gut zu sprechen. Gegenüber dem Sender „Sky“ hat der 69-Jährige die Alte Dame scharf kritisiert: „Der Verein hat nichts dazugelernt. Er ist nach der Rettung in der letzten Saison gleich wieder in alte Muster verfallen. Es hat sich nichts geändert oder verbessert. Die Bereitschaft, etwas besser zu machen, ist einfach nicht da.“

Vor allem bemängelt Magath den fehlenden Beistand und das Verhalten gegenüber den Trainern „Es gibt in diesem Verein als Trainer keine Zeit, sich um Spieler und Mannschaft zu kümmern. Man muss dort alles alleine machen. Es gibt keinerlei Unterstützung“, so Magath.

Ob Dárdai die erneute Rettung der Berliner gelingt, wollte Magath nicht beurteilen. „Als ich kam, herrschte reine Hoffnungslosigkeit. Ich weiß nicht, ob es nun mit Pál Dárdai besser wird. Das kann ich nicht einschätzen und es beschäftigt mich auch nicht“, schätzt Magath. Den ersten Test für den neuen alten Hertha-Trainer gibt es am 22. April um 15.30 Uhr zu Hause im Olympiastadion gegen Werder Bremen.

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