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„Nichts mit Fußball zu tun“Hoeneß wettert im „Doppelpass“ und verrät Details zu geplatzten Transfers

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dpatopbilder - 07.09.2025, Bayern, München: Die Moderatoren Florian König (l) und Thomas Helmer (r) unterhalten sich mit FC Bayern Ehrenpräsident Uli Hoeneß während der Jubiläumssendung 30 Jahre "Doppelpass", auf der Sendefläche im Hotel Hilton am Flughafen. Foto: Uwe Lein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Moderatoren Florian König (l.) und Thomas Helmer (r) unterhalten sich mit FC Bayern Ehrenpräsident Uli Hoeneß während der Jubiläumssendung 30 Jahre 'Doppelpass', auf der Sendefläche im Hotel Hilton am Flughafen. 

Uli Hoeneß verteidigt im Sport1-„Doppelpass“ den Transfersommer des FC Bayern, kritisiert Newcastle und nennt Details zu geplatzten Deals.

Zum 30-jährigen Jubiläum des Sport1-„Doppelpass“ war am Sonntag, 7. September 2025, auch Uli Hoeneß zu Gast. In der Sendung verteidigte das Bayern-Urgestein den Transfersommer des Rekordmeisters und holte zu einem Rundumschlag aus. Trotz Kritik von außen, unter anderem von Trainer Vincent Kompany und Stürmer Harry Kane, zeigte sich Hoeneß zufrieden mit dem Ergebnis der Transferphase und bezeichnete sich als den „eigentlichen Gewinner dieses Transfer-Sommers“.

Die Einschätzung, der Kader sei zu dünn besetzt, wies er zurück und erklärte, die Mannschaft habe nicht „um drei, vier Spieler“ ergänzt werden müssen.

Während der Sendung hat Uli Hoeneß hat jedoch gewisse Meinungsverschiedenheiten mit Sportvorstand Max Eberl bei der abgelaufenen Transferperiode durchblicken lassen. „Er hätte gerne einen Spieler gekauft, aber wir kennen unseren Kassenstand. Der ist am Ende genauso wichtig wie der sportliche Erfolg. Barcelona lässt grüßen. Wenn man kauft, kauft, kauft... Plötzlich hat man 1,2 Milliarden Schulden. Auf Wiederschaun“, sagte Hoeneß in der Jubiläumssendung bei Sport1.

Aufsichtsrat steht hinter Eberl

Es sei auch normal, dass man nicht immer einer Meinung sei. Mit Karl-Heinz Rummenigge habe er sich auch „oft gestritten wie die Besenbinder, aber wenn die Tür hinter uns zuging, war das wieder okay“, so Hoeneß: „Max ist da ziemlich empfindlich.“

Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass Eberl sein Amt von sich aus niederlegen könnte. „Wenn er so denken würde, müssen sie ihn selber fragen“, betonte Hoeneß. Vonseiten der Verantwortlichen sei dies aber kein Thema. „Wir (der Aufsichtsrat) haben natürlich kontrovers wie immer diskutiert, aber die Personalie Eberl war dabei überhaupt kein Thema, dass man sich von ihm trennt oder was.“

FC Bayern bei Wirtz und Woltemade chancenlos

Hoeneß erklärte, der FC Bayern sei nicht mehr bereit, die extrem hohen Ablösesummen auf dem Transfermarkt zu zahlen. Das sei auch der Grund für zwei prominent geplatzte Wechsel. „Natürlich hätten wir gern Florian Wirtz gehabt, aber für 150 Millionen hätten wir den nie gekauft“, sagte Hoeneß. Der Nationalspieler hatte sich für einen Wechsel zum FC Liverpool entschieden.

Auch beim Stürmer Nick Woltemade sei der Rekordmeister leer ausgegangen. „Wir hätten gern den Nick Woltemade gehabt. Wir haben 55 Millionen geboten und Stuttgart wollte 75. Jetzt haben sie ihn offensichtlich für fast 90 nach Newcastle verkauft“, so Hoeneß.

Hoeneß vergleicht Transfergebaren von Newcastle mit „Monopoly“

Besonders der englische Club Newcastle United zog den Zorn von Hoeneß auf sich. „Was Newcastle da macht, hat ja mit Fußball nichts zu tun. Das ist ja Monopoly. Rücke vor bis zur Schlossallee, dann kommt irgendein Scheich (...) und dann kannst du kaufen“, sagte der Ehrenpräsident mit Verweis auf die saudi-arabischen Eigentümer des Vereins.

Sorgen um die Kadergröße mache er sich auch aufgrund der verletzten Spieler nicht. Jamal Musiala, Alphonso Davies und Hiroki Ito würden im Spätherbst ins Training zurückkehren.

Details zur Leihgebühr von Nicolas Jackson

Ein weiteres Thema war der Last-Minute-Transfer von Stürmer Nicolas Jackson. Hoeneß korrigierte die in Medienberichten genannte Leihgebühr von 16,5 Millionen Euro, die der FC Bayern an den FC Chelsea zahle. „Und wenn sich jemand aufregt über die Leihgebühr... Erstens ist sie nicht 16,5 Millionen Euro, weil der Spieler und sein Berater 3,5 Millionen übernommen haben. Das heißt, der Spieler kostet 13 Millionen Euro“, rechnete der Bayern-Patron vor.

Er verglich die Summe mit der jährlichen Abschreibung bei einem Kauf: „Wenn ich einen Spieler für fünf Jahre für 80 Millionen kaufe, kostet das im Jahr auch 16 Millionen Abschreibung und so sind es 13. Also ist das ein gutes Transferjahr“, schlussfolgerte Hoeneß.

Auch die Sorge um eine im Leihvertrag verankerte Kaufpflicht über 65 Millionen Euro wischte Hoeneß vom Tisch. Diese greife nur, „wenn der 40 Spiele von Anfang an macht, die macht er nie. Da brauchen Sie sich keine Sorgen machen“, erklärte er. (red)