EishockeyDEL fordert Profis zum Verzicht auf

Lesezeit 2 Minuten
buc_20200128_0851

Haie-Kapitän Moritz Müller

Köln – In der Zeit der Corona-Krise fordert die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) Verzicht von ihren Profis. Nach Vorstellungen der Liga sollen die Spieler aller 14 Klubs mit dem Beginn der Saison 2020/21 auf ein Viertel ihrer Gehälter verzichten. Geplant ist der Start der Spielzeit für den 18. September, sollte er nach hinten verschoben werden, müssten die Vereine ihre Profis in Kurzarbeit schicken. Für diesen Fall sollten sich die Spieler bereit erklären, ein Entgelt von maximal 2900 Euro netto zu akzeptieren. Alles auf freiwilliger Basis, wie es heißt. Denn die Liga kann DEL Spieler mit Verträgen nicht zwingen, einzuwilligen.

Das könnte Sie auch interessieren:

So greift die DEL zu einem Druckmittel. Sie will den Klubs die Lizenzen für die kommende Spielzeit nur erteilen, wenn die Profis die Konditionen annehmen. Und zwar selbst dann, wenn die Vereine ohne Gehaltssenkung einen ausgeglichenen Haushalt nachweisen könnten. Bis zum 24. Mai müssen die Vereine ihre Unterlagen einreichen.

Der Liga sei bewusst, sagt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke, dass die Freiwilligkeit problematisch sein könnte. „Aber wenn die Spieler nein sagen, schaden sie ihren Klubs. Klar ist: Es geht jetzt schon ans Eingemachte. Wir wollen alle 14 Klubs wirtschaftlich gesund in die neue Saison bekommen.“

Moritz Müllers Initiative

Die Profis organisieren sich bereits in einer Gewerkschaft, auf Initiative von Haie-Kapitän Moritz Müller, der sagt: „Wir haben die Gewerkschaft gegründet, um in erster Linie die Stimmen der Spieler zu vereinen und somit den Klubs während der Corona-Krise zu helfen.“ Wie zudem zu hören ist, sind die Profis grundsätzlich bereit, ihren Vereinen entgegenzukommen, jedoch würden wohl viele lieber selbst Vereinbarungen mit ihren Klubs treffen, deren finanzielles Potenzial  stark variiert. Denn Vereine wie Köln, Mannheim oder München haben andere Möglichkeiten als etwa Schwenningen oder Iserlohn.

Die DEL konnte ihre die Hauptrunde 2019/20 komplett durchziehen, somit kamen alle Vereine zu ihren Zuschauererlösen, die ihre wichtigste Einnahmequelle sind. Mögliche Erlöse aus den Playoffs, die im März wegen der Krise abgesagt wurden, dürfen zwar laut Statuten der Lizenzierung nicht in die Etats eingerechnet werden. Einige Vereine haben es dennoch getan, so dass sie bereits im Mai mit Liquiditätsproblemen kämpfen.

KStA abonnieren