KEC mit aufgestocktem BudgetHaie-Manager Walter spricht von der Meisterschaft

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Haie Walter

Philip Walter (links), Geschäftsführer der Kölner Haie

Köln – Philip Walter, der Geschäftsführer der Kölner Haie, hat am Sonntag das „M“-Wort in den Mund genommen. Bevor das neue KEC-Team in der Kölnarena 2 zu einem Showtraining aufs Eis kam, griff er sich ein Mikrofon und sprach zu den gut 500 Zuschauern: „Wir wollen den nächsten Schritt gehen, wir wollen erfolgreicher sein, wir wollen den Traum der Meisterschaft wahr werden lassen, mit euch gemeinsam, das ist unser Ziel“, sagte er. Ein Raunen ging durchs Publikum, hinein mischte sich ungläubiger Applaus. Hatte er tatsächlich Meisterschaft gesagt? Ja, hatte er. Walter, wohl ein wenig erschreckt von der eigenen Courage, fügte hinzu: „Uns ist absolut klar, dass es ein ganz langer Weg ist, der auch steinig wird.“ Aber man wolle vorankommen.

Zehn neue Spieler für den KEC

Seinen letzten deutschen Titel gewann der KEC im Frühjahr 2002, in der Vorsaison war er nur Tabellenzehnter. Im Jubiläumsjahr – der Verein wird im August 50 Jahre alt – soll nun wieder die Spitze angegriffen werden. Trainer Uwe Krupp hat sein Team überarbeitet, sich von langjährigen Profis wir Sebastian Uvira, Pascal Zerressen und Marcel Müller getrennt – und auf dem Transfermarkt zugelangt. Zehn neue Spieler hat der Kölner Coach verpflichten können, offenbar bekam er dafür ein im Vergleich zu den zwei schwierigen Vorjahren, die im Zeichen der Corona-Krise standen, deutlich aufgestocktes Budget. Sogar einen Star konnte er sich leisten.

Die Haie bestätigten am Sonntag die Verpflichtung des Offensivverteidigers Nick Bailen (USA), der 32-Jährige, der aus der russischen KHL von Traktor Tscheljabinsk kommt, unterschrieb beim KEC bis 2023 und wird die Rückennummer 7 tragen. Bailen, 1,74 Meter groß und 81 Kilo schwer, soll am Mittwoch in Köln eintreffen, deshalb konnte er – anders als zunächst erwartet – am Sonntag noch nicht dabei sein. Außerdem fehlten im Training Andreas Thuresson, Ryan Stanton und Nick Baptiste, die gerade erst in Köln eingetroffen waren.

Bester KHL-Verteidiger kommt zum KEC

Bailen, der seit 2014 mit kurzer Unterbrechung in Russland und Belarus spielte, wurde 2021/22 als bester Verteidiger der KHL, der zweitbesten Liga der Welt nach der NHL, ausgezeichnet. Er kam in 49 Partien der regulären Saison auf sechs Tore und 36 Assists und war damit punktbester Defensivmann der KHL und bester Vorlagengeber. In den Playoffs gelangen ihm in 15 Spielen jeweils vier Treffer und Assists. Aus seiner Zeit bei Dinamo Minsk (2014 bis 2017) verfügt Bailen über einen belarussischen Pass, für das Team Belarus lief er in der vergangenen Spielzeit achtmal auf.

„Nachdem ich in den letzten Tagen mit Coach Uwe Krupp viel geredet und telefoniert hatte, war es eine sehr einfache Entscheidung, hier zu unterzeichnen. Unser Gespräch war sehr offen und ehrlich – die zwei wertvollsten Eigenschaften in der heutigen Zeit“, sagte Bailen, der erst vor ein paar Tagen die Freigabe von Tscheljabinsk erhielt, wo er fünf Jahre aktiv gewesen war. Die Haie machten ihm umgehend ein Angebot – und hatten wohl gleichzeitig das Glück, dass die finanzstarke DEL-Konkurrenz aus Mannheim, München und Berlin ihre Planungen bereits abgeschlossen hat und deshalb nicht ernsthaft mitbot.

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Neben Bailen nahm der KEC die Defensivleute Brady Austin (29/Kanada), Stanton (33/Kanada) und Stanislav Dietz (31) unter Vertrag, die Torhüter Mirko Pantkowski (24) und Oleg Shilin (31); die Stürmer Louis-Marc Aubry (30/Kanada), Jason Bast (33), Carter Proft (27) sowie Baptiste (26). Die Haie starten am Montag in ihr Vorbereitungs-Trainingslager. Zur Probe trainiert der Deutsch-schweizerische Verteidiger Yannick Hänggi (25) mit.

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