Wieder nur ein PunktKölner Haie verlieren in Nürnberg nach Penaltyschießen

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Der Kölner Stanislav Dietz schleicht vom Eis in Nürnberg.

Der Kölner Stanislav Dietz schleicht vom Eis in Nürnberg.

Der KEC zeigt bei den Ice Tigers zwar gute Ansätze, bringt sich aber durch Undiszipliniertheiten um den Erfolg.

Die Kölner Haie kommen nicht von der Stelle, auch in Nürnberg haben sie am Sonntag nur einen Punkt eingefahren und die DEL-Partie bei den Ice Tigers mit 3:4 (0:1, 2:2, 1:0) nach Penaltyschießen verloren. Ihre Leistung vor 6384 Zuschauern in Nürnberg war phasenweise zwar ansprechend, jedoch auch von individuellen Fehlern, Durchhängern und Undiszipliniertheiten geprägt. Am Freitag hatten die Haie aus ähnlichen Gründen in Berlin mit 4:5 nach Verlängerung verloren.

„Es ist bitter, zwei gute Auswärtsspiele zu machen und am Ende immer nur einen Punkt zu holen. Wir müssen noch konsequenter spielen. Wir machen defensiv zu viele Fehler und brauchen Konstanz. Auch ich: Ich habe heute ein Tor geschossen, hätte aber vier machen können“, sagte Justin Schütz, der das zweite Kölner Tor erzielt hatte, bei „Magenta Sport“.

Es fehlte den Haien Stürmer Andreas Thuresson, der sich in Berlin bei einer Rangelei wohl eine Gehirnerschütterung zuzog, die zweite in dieser Spielzeit. Wieder dabei war Kapitän Moritz Müller nach verbüßter Drei-Spiele-Sperre. Und es lief im ersten Drittel ähnlich wie bei den Eisbären, wo die Haie nach 20 Minuten mit 0:2 zurücklagen.

Der KEC war zwar überlegen und das in der Offensive aktivere Team. In der 17. Minute gelang den Nürnbergern aber ein schöner Spielzug, den der Ex-Hai Jack Dougherty mit dem Tor zum 1:0 abschloss. Nach einem Fehler der Kölner im Spielaufbau wäre Dane Fox fast noch das 2:0 geglückt. Der starke Kölner Goalie Tobias Ancicka verhinderte das jedoch, indem er mit der Fanghand klärte. „Eigentlich spielen wir gut, aber dann springt das Ding irgendwie rein, ärgerlich“, sagte KEC-Verteidiger Nick Aichinger in der Pause.

Fehleranfälliges Haie-Spiel

Das Kölner Defensivspiel war im zweiten Drittel, in dem die Nürnberger das Spiel weitgehend bestimmten, sehr fehleranfällig. So fiel das 2:0, bei dem Ian Scheid vor Ancickas Kasten einen Abpraller verwandelte. Im Powerplay traf Justin Schütz nach Zuspiel von Alexandre Grenier zum 2:1 (34.), sein 19. Saisontor.  Ebenfalls bei Überzahl schossen die Ice Tigers dreieinhalb Minuten später  das 3:1, Ryan Stoa setzte sich gegen Jan Luca Sennhenn durch und schoss den Puck in den Winkel. Den Haien gelang vor der zweiten Pause noch das 3:2, ein Unterzahltreffer von David McIntyre nach perfekter Vorarbeit von Jason Bast.

Im Schlussdrittel gab es einige Chancen auf beiden Seiten, bevor Tim Wohlgemuth das 3:3 glückte (52.) – eine umstrittene Sache, denn es war erst Abseits angezeigt worden, was der Linienrichter dann aber wieder zurücknahm. Die Nürnberger zürnten, ein Videobeweis ist für solche Situationen in der DEL jedoch nicht vorgesehen. Es galt somit die Entscheidung auf dem Eis, die Tor lautete.

Knapp zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit sorgte Grenier mit einem Wutausbruch für Aufregung. Nachdem der kanadische Haie-Angreifer von Hayden Shaw einen regulären Check kassiert hatte, revanchierte er sich mit einem Stockschlag und warf sich auch noch auf den auf dem Eis liegenden Gegenspieler. Dafür gab es zwei plus zwei Strafminuten sowie eine (individuelle) Zehnminuten-Strafe.

So mussten die Haie die Schlussphase und den Beginn der Overtime in Unterzahl bestreiten - und überstanden es, da Ancicka bis zum Ende stark hielt. Im Shoot-out vergaben Maxi Kammerer, Tim Wohlgemuth und Frederik Storm ihre Schüsse für Köln, Stoa verwandelte für Nürnberg den siegbringenden Penalty.

Kölner Haie: Ancicka – Dietz, Sieloff – Sennhenn, Austin – Aichinger, Müller – Grenier, MacLeod, Schütz – Storm, Aubry, Kammerer – Bast, McIntyre, Wohlgemuth – Hänelt, Proft, van Calster - Lindner. – Zuschauer: 6384. – Schiedsrichter: MacFarlane, Odins. – Strafminuten: Nürnberg 6/ Köln 10 + 10 (Grenier). – Tore: 1:0 Dougherty (16:05), 2:0 Scheid (25:43), 2:1 Schütz (33:52), 3:1 Stoa (37:22), 3:2 McIntyre (37:50), 3:3 Wohlgemuth (51:19), 4:3 Stoa (Penalty).

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