Lanxess-ArenaKölner Haie spielen auf besserem Eis – weil die Zuschauer fehlen

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In der Lanxess-Arena wird fleißig an der Eisfläche gearbeitet. 

Köln – Wer bisher zu einem Eishockey-Spiel der Kölner Haie ging, musste sich auf keinen Fall warm anziehen. Denn in der Lanxess-Arena lag die Temperatur immer über 15 Grad. An Tagen, an denen die 18500 Zuschauer fassende Halle gut besucht war, stieg sie sogar auf 18 Grad oder mehr. In der DEL-Saison 2020/21, deren Spiele aufgrund der Corona-Verordnungen zunächst ohne Publikum stattfinden müssen, dürfte es nun erstmals richtig frostig werden beim Eishockey in der Arena. Denn Menschen bringen Wärme in die Halle, und wenn keine da sind, sinkt die Temperatur entsprechend. „Man wird schon einen großen Unterschied merken“, meint der Kölner Eismeister Sascha Koullen. „Es wird so kalt werden wie in einer richtigen Eishalle.“

Erstes Testspiel am Samstag

Damit meint er: Zehn Grad oder weniger, wie zum Beispiel in den Spielstätten von Augsburg oder Straubing. So wird das Geister-Eishockey nicht nur Löcher in die Kasse der Kölner Haie reißen, die sonst 80 Prozent ihres Budgets aus Ticket- und Spieltageinnahmen bestreiten, sondern vielleicht auch einen kleinen Vorteil mit sich bringen: Das Eis der Lanxess-Arena dürfte härter sein als gewohnt und somit eine bessere Spielfläche für schnelles Eishockey und genaue Pässe bieten. In der Vergangenheit hörte man Profis häufig klagen über die schlechte Qualität des Kölner Eises – vor allem natürlich nach Niederlagen.

Seit dem 8. März, an dem die Haie ihr letztes DEL-Spiel bestritten und ein 4:1 gegen Augsburg feierten, lag die Eisfläche versteckt unter dem Boden der Arena. Am Mittwoch dieser Woche wurde sie freigelegt – und zunächst mit neuen Sponsoren-Logos versehen. Ab der kommenden Woche geht Eismeister Koullen mit seinem Team in die Feinabstimmung. Ab wann die Haie-Profis, die seit dem 1. Dezember ihr Trainingslager in der benachbarten Kölnarena 2 abhalten, erstmals in der großen Halle werden trainieren können, steht noch nicht fest.  Haie-Trainer Uwe Krupp ist damit beschäftigt, sein Team trotz der sehr kurzen Vorbereitungszeit von nur 16 Tagen, üblich sind sonst sechs Wochen, in gute Form für den Start auf dem neuen Eis zu bringen. „Bis jetzt läuft alles so, wie ich es erwartet habe. Wir arbeiten sehr konzentriert“, sagt Krupp. Am Donnerstag stieß als letzter Profi der kanadische Verteidiger Kevin Gagné zum Kölner Team. Aufgrund von Corona-Einreiseformalitäten hatte sich seine Ankunft verzögert.

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Apropos Corona: Die Haie befolgen im Training ein strenges Hygiene-Konzept, das die Teamärzte in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt entworfen haben. Alle Profis werden regelmäßig getestet, überall werden Masken getragen und abgestimmte Wege eingehalten. Die Plätze der Spieler in der Kabine sind mit Plexiglasscheiben abgetrennt. Wie zu hören ist, halten sich alle akribisch an die Vorgaben. Da der Kölner Kader dünn besetzt ist, wäre es für die Haie eine Katastrophe, Spieler während der Saison in Quarantäne schicken zu müssen. Am Samstag um 16 Uhr gibt es ein erstes Testspiel des KEC gegen Iserlohn in der Kölnarena 2, am Freitag kommender Woche um 19 Uhr folgt eine Partie bei den Roosters – mehr Tests sieht das Not-Programm  nicht vor.

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