Mit überragendem Justin PoggeKEC ringt Ingolstadt nieder und steht im Viertelfinale

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Jubel in der Verlängerung: Der KEC steht im Playoff-Viertelfinale.

Ingolstadt – In zwei Bussen sind Fans der Kölner Haie am Donnerstag ins oberbayerische Ingolstadt gereist, um ihre Mannschaft in der DEL in Playoff-Duell Nummer zwei mit dem ERC Ingolstadt zu unterstützen. Sie mussten ein bisschen warten, aber spät am Abend durften sie ausgiebig jubeln. In der zehnten Minute der Verlängerung gewann der KEC die Partie mit 3:2 (2:0, 0:2, 0:0/1:0) und entschied damit die Pre-Playoff-Serie im Modus „Best of 3“ gegen Ingolstadt in zwei Spielen zu seinen Gunsten. Somit erreichten die Haie das Playoff-Viertelfinale, in dem sie sich ab Sonntag mit den Eisbären Berlin auseinandersetzen müssen. „Wir sind cool geblieben nach dem ersten Drittel“, sagte KEC-Kapitän Moritz Müller in Anspielung darauf, dass die Haie nach den ersten 20 Minuten 0:2 zurückgelegen hatten. „Am Ende ist immer ein bisschen Glück dabei, aber das haben wir uns verdient.“

Den Siegtreffer für die Kölner erzielte Jon Matsumoto bei doppelter Überzahl, der Puck wurde nach seinem Querpass von einer Ingolstädter Kufe über die Linie gelenkt. Großen Anteil an dem Erfolg hatte Keeper Justin Pogge, der den KEC mit Paraden und Coolness in schwierigen Phasen im Spiel gehalten hatte.

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Beim ERC hatte es einen Wechsel im Tor gegeben, Danny Taylor spielte anstelle von Reich. KEC-Trainer Uwe Krupp wählte dieselbe Aufstellung wie in Spiel eins am Dienstag in Köln. Die Gastgeber starteten erwartungsgemäß angriffslustig. Nach einer guten Anfangsphase der Haie ging es los. Pogge wehrte zunächst drei gefährliche Schüsse der ERC-Angreifer ab, doch in der achten Minute war es so weit. Nachdem Matsumoto den Puck im eigenen Drittel nicht hatte behaupten können, passte Leon Hüttl auf Mirko Höfflin, und der brachte die Scheibe an Pogge vorbei zum 1:0. Im Powerplay folgte kurz darauf das 2:0, erzielt von Brandon DeFazio nach einer Kombination mit Daniel Pietta und Chris Bourque (11.).

Pogge, fast 36 Jahre alt und mit allen Playoff-Wassern gewaschen, sorgte danach für eine Unterbrechung, da er ein Problem mit seiner Ausrüstung hatte. Ein Band am Schoner war wohl gerissen, der Kanadier richtete es gründlich an der Haie-Bank – und ließ sich dabei Zeit. Dieses Time-out kam den Haien sehr gelegen, denn sie konnten sich sammeln. Offensiv gelang ihnen danach zwar zunächst weiter wenig, immerhin kassierten sie aber keine weiteren Gegentreffer. Und sie gingen in Überzahl ins Mitteldrittel.

Zwei Tore innerhalb von 36 Sekunden für die Haie

Es glückte ihnen ein Traumstart mit zwei Toren innerhalb von 36 Sekunden, die Skandinavier im Haie-Team schlugen zu. Im Powerplay schoss der schwedische Stürmer Andreas Thuresson das 1:2 (21.). Der norwegische Verteidiger Jonas Holös ließ bei Gleichzahl das 2:2 folgen. Nach einem Spielzug, den er selbst eingeleitet hatte, zimmerte er einen Abpraller unter die Latte. Es war Holös‘ erstes Tor für den KEC. 

Damit waren die KEC-Profis im Spiel, ihr Selbstvertrauen war wiederhergestellt, ihre Körpersprache eine ganz andere als am Anfang. Von dem Schock des Doppelschlags erholten sich die Gastgeber langsam wieder. So entwickelte sich ein giftiger Playoff-Fight. Eine große Chance hatten die Kölner am Ende eines Powerplays des ERC, als sie einen Konter mit drei auf eins fuhren. Den Schuss von Luis Üffing wehrte Taylor aber ab (36.). Am Ende des Drittels wurde der ERC stärker, doch dank beherzten Einsatzes des KEC und guter Arbeit von Pogge brachten die Haie 2:2 über die zweiten 20 Minuten.

Erstes Spiel gegen Berlin am Sonntag

„Wir haben wieder ein bisschen mehr zu unserem Spiel gefunden. Hinten müssen wir stabil stehen und dürfen keine Konter zulassen“, sagt KEC-Angreifer Luca Dumont in der zweiten Pause. Am Anfang des Schlussabschnitts überstanden die Haie eine Unterzahl schadlos, davon 30 Sekunden mit drei gegen fünf. Offensiv war nun aber wieder wenig vom KEC zu sehen. Je länger das Spiel lief, desto mehr riskierte der ERC. Pogge hatte viel zu tun, und leistete exzellente Arbeit. So ging das Spiel in die Overtime, die in den Playoffs in ganzen Dritteln mit fünf gegen fünf gespielt wird. Mit Sudden Death.

Spiel eins der Viertelfinalserie findet am Sonntag in Berlin statt, am Dienstag wird in Köln gespielt.

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