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Frauenfußball1. FC Köln erhält viel Lob, aber keine Punkte

3 min

Marina Hegering, Kapitänin des 1. FC Köln, nach dem Freiburger Treffer.

Das Team von Trainerin Britta Carlson wartet nach dem 0:1 in Freiburg noch auf seinen ersten Saisontreffer.

Gut gespielt, Lob vom Gegner – aber wieder keine Punkte: Die Fußballerinnen des 1. FC Köln kehrten vom Auswärtsspiel beim SC Freiburg ohne Punkte zurück, verloren mit 0:1 auch ihr zweites Saisonspiel – und warten sogar weiter auf ihr erstes Saison-Tor.

Dabei war der Auftritt der Kölnerinnen insbesondere in den ersten 45 Minuten noch vielversprechend. „In der ersten Hälfte hat uns der FC überrollt. Wir hatten gar keine Kontrolle in unserem Spiel“, erklärte Freiburgs Trainer Edmond Kapllani nach der Partie.

Wir haben gezeigt, dass wir es können. Es fehlen die letzten paar Prozentpunkte, um sich zu belohnen, oder in allen Phasen wach zu sein und das Tor zu verhindern mit allem, was wir haben
Britta Carlson, Trainerin des 1. FC Köln

Diese Vorlage verwertete Kölns Coach Britta Carlson kurz danach für ein Lob an ihre eigene Mannschaft: „Wir haben von der ersten Minute an gezeigt, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten, waren sehr dominierend in unserem Spiel.“ Der verdiente Führungstreffer fiel vor der Pause aber nicht. Die beste Chance hatte Laura Feiersinger, die nach einem Zuspiel von Carlotta Imping aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz traf (26.).

Und auch nach der Pause lag den Kölnerinnen der Torschrei in einer Situation gleich dreimal auf den Lippen. Nach einer Ecke von Martyna Wiankowska trudelte ein Kopfball von Laura Vogt Richtung Tor, wurde aber vor der Linie noch gerettet. Laura Donhausers Nachschuss wurde ebenso geblockt wie Marina Hegerings dritter Versuch (66.). Die Kapitänin feierte ihren Bundesliga-Einstand im FC-Trikot und bewies mit starken Zweikämpfen, wie wichtig sie für die Mannschaft sein wird in dieser Saison. Die 35-Jährige wurde ihrer angedachten Vorbild-Funktion vollauf gerecht.

Doch beim letztlich entscheidenden Gegentreffer war auch Hegering machtlos: Selina Vobian schlug einen Freistoß aus dem Mittelfeld hoch in den Strafraum. Svenja Fölmli stieg am höchsten und köpfte zum 1:0 ein (70.). Hierbei kam insbesondere Adriana Achcinska nicht rechtzeitig genug in den Zweikampf. Carlson versuchte noch einmal alles, nutzte ihre Wechsel-Optionen, doch die Wende gelang ihrer Mannschaft nicht mehr. „Uns hat vor dem Tor die Durchschlagskraft gefehlt“, haderte die FC-Trainerin, „Freiburg hat sein Tor durch einen Standard gemacht. Das fehlt uns noch. Wir waren die bessere Mannschaft, wir haben viel umgesetzt, haben mit Herz gespielt, mit Intensität und der Qualität das Spiel zu gestalten.“

1. FC Köln muss auf drei Offensivspielerinnen verzichten

Dennoch stehen die Kölnerinnen nach dem zweiten Spieltag ohne Punkte da – und eben ohne einen eigenen Treffer. An diesem Manko muss Carlson arbeiten – auch wenn sie auf wichtige Spielerinnen verzichten muss. Mit Anna-Lena Stolze, Pauline Bremer und Dora Zeller fehlte in Freiburg ein Offensiv-Trio, das Tore garantieren sollte. Carlson möchte dennoch auf der Leistung in Freiburg aufbauen: „Wir haben gezeigt, dass wir es können. Es fehlen die letzten paar Prozentpunkte, um sich zu belohnen, oder in allen Phasen wach zu sein und das Tor zu verhindern mit allem, was wir haben. Alle haben bis zuletzt gekämpft. In der entscheidenden Phase waren wir aber nicht wach genug – und das müssen wir abstellen.“