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HandballLongerichs Pokalfight gegen Bayer Dormagen bleibt unbelohnt

2 min
16.08.2025, DHB Pokal Handball-Longerich- Dormagen

Lennart Woermann (Longerich)

Foto: Uli Herhaus

Longerichs Lennart Wörmann beim Abschluss

Die Kölner Drittliga-Handballer müssen sich dem Favoriten im Derby 27:29 geschlagen geben.

Knapp 90 Sekunden vor dem Spielende war Severin Henrich nach einem Ballgewinn auf dem Weg, um das Erstrunden-Pokalderby zwischen dem Longericher SC und dem TSV Bayer Dormagen noch einmal richtig spannend zu machen. Doch der Kölner, gerade erst bei den World Games im chinesischen Chengdu mit der Goldmedaille im Beachhandball ausgezeichnet, scheiterte freistehend am Dormagener Keeper. Mehr noch, er traf den Schlussmann mit dem Ball im Gesicht und kassierte dafür eine Zwei-Minuten-Strafe. Zwar brachte Jonas Kämper den LSC noch einmal auf 27:28 heran, doch nach einer Dormagener Auszeit machte Moritz Köster, Bruder des deutschen Handballstars Julian Köster, mit dem 29:27 in der Schlusssekunde den Deckel drauf. Der Traum vom Pokal-Coup des Kölner Drittligisten gegen den benachbarten Zweitligisten blieb vor 500 Zuschauern am Samstagabend in der ausverkauften LSC-Arena nur ein Traum.

Longericher SC verschläft den Beginn beider Halbzeiten

„Wir haben einen aufopferungsvollen Kampf geliefert, später ist viel Lob auf uns eingeprasselt“, berichtete Kölns Trainer Christian Stark. „Aber bei mir persönlich überwog die Enttäuschung ein Stück weit. Ich hatte das Gefühl, dass wir mit einer noch etwas besseren Leistung – und da war definitiv noch Luft nach oben – es sogar schaffen können, Dormagen noch näher an den Rand der Niederlage zu bringen.“ So sei man vor allem den klaren Rückständen nach schläfrigen Beginnen der jeweiligen Halbzeiten hinterhergelaufen.

Dormagen lag in der siebten Minute mit 5:1 vorne, nach 17 Minuten 8:4 und zur Pause mit 15:11 – zwischendurch hatten sich die klassenniederen Kölner immer wieder näher herangekämpft. Nach der Pause zog der Werksklub sogar auf 18:11 davon (35.) – das Pokalderby schien bereits entschieden. Doch Longerich zeigte Moral und kämpfte sich Tor für Tor, angefeuert von der vollbesetzten Halle, an Dormagen heran. „Es war eine tolle Moral von meinem Team“, lobte Trainer Stark. „Bis zum Ende war es Spitz auf Knopf.“ Doch das Kölner Happy End blieb aus. „Es war das erwartet intensive Spiel. Ich finde, wir haben über große Teile des Spiels gut verteidigt. Wir haben sie zu vielen Abschlüssen gezwungen, die wir gerne so annehmen“, resümierte TSV-Cheftrainer Julian Bauer.

Meisterschafts-Auftakt in Saarlouis

Nach dem Pokal-Highlight beginnt für Longerich am Freitag (19.30 Uhr) auch die Drittliga-Saison. In der Südwest-Staffel steht das Spiel beim Meisterschaftsfavoriten HG Saarlouis auf dem Programm. „Wir nehmen viel Positives für das Match mit“, sagte Trainer Stark.

Longericher SC: Kull, Babic; Woermann (4), Pyszora (1), Henrich (1), Richter (3), Gerfen, Bertenbreiter (1), Niehaus, Leitz, Schulz (6/1), Kaysen, Nolting (2), Kremp, Becker, Kämper (4).