Meisterschafts-Traum in GefahrU19 des 1. FC Köln verliert Halbfinal-Hinspiel in Mainz

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1.FC Köln U19 vs. Preußen Münster U19, A Junioren Bundesliga West, rechts: Trainer Stefan Ruthenbeck (1. FC Köln), 4.12.2022, Bild: Herbert Bucco

FC-Trainer Stefan Ruthenbeck

Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck unterliegt 0:1. Am Freitag findet das Rückspiel statt.

Der 1. FC Köln hat das Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft der A-Junioren beim FSV Mainz 05 mit 0:1 (0:1) verloren. Die Entscheidung über das Erreichen des Endspiels fällt am Freitag (16 Uhr) im Rückspiel im Franz-Kremer-Stadion.

In der hessischen Landeshauptstadt brillierten die Mainzer in einer hochklassigen Auseinandersetzung über weite Strecken, insbesondere aber in der Anfangsphase, in der Nelson Weiper (14.) nach einigen zuvor aussichtsreichen, aber nicht genutzten Gelegenheiten aus fünf Metern die frühe und hochverdiente Führung Gastgeber erzielte. Es war nicht der Tag von Kölns Innenverteidiger Marlon Monning, der der Wucht des Mainzer Mittelstürmers nicht nur in dieser Situation nicht gewachsen war.

Nelson Weiper traf bereits für die Mainzer Profis

Weiper hat in der laufenden Saison bereits sechs Bundesligaspiele bestritten und dabei zwei Treffer für die Mainzer Profimannschaft erzielt. In der A-Junioren-Bundesliga war er acht Mal erfolgreich. Aktuell wird der 18-jährige Senkrechtstarter mit einem Marktwert von 2,5 Millionen Euro gehandelt. Kölns wertvollster Akteur ist Justin Diehl mit einem Marktwert von 500.000 Euro. Es ist zugleich der Marktwert des gesamten Kölner Kaders. Der Wert des Mainzer Nachwuchses summiert sich auf insgesamt 3,3 Millionen Euro.

Mit der Führung im Rücken drosselten die Mainzer kurzzeitig ihr immenses Tempo, so dass Köln Raum und Zeit fand, etwas aktiver zu werden. Eine Eckenserie von Justin Diehl, um die 20. Minute herum, verpuffte allerdings. Mainz blieb jedoch auch in dieser Phase das gefährlichere Team und war dem 2:0 näher als die Mannschaft von FC-Trainer Stefan Ruthenbeck dem Ausgleich. Für den bereits geschlagenen Kölner Torhüter Sandro Blazic rettete Matti Wagner (33.) auf der Torlinie. Nur Zentimeter hatten Weiper zum Doppelpack gefehlt. Kurz darauf musste der 1. FC Köln verletzungsbedingt wechseln. Tidiane Toure, einer der Kölner Aktivposten, fasste sich einigen kräftezehrenden Sprints an den Oberschenkel. Jakob Krautkrämer ersetzte ihn.

Damion Downs vergibt Großchance zum Ausgleich

Die beste Gelegenheit sparten sich die Kölner indes für Schlussminute des ersten Durchgangs auf, als Damion Downs mit zwei Versuchen und Arda Süne im Nachschuss an Schlussmann Aki Koch und der vielbeinigen Mainzer Abwehr scheiterten. Ein mögliches Unentschieden wäre zu diesem Zeitpunkt aber wohl auch des Guten zu viel gewesen. Das Chancenplus der Mainzer war deutlich.

Mit Wiederbeginn, Julian Pauli rückte für den glücklosen Monning in die Kölner Innenverteidigung, war der FC deutlich besser im Spiel und einem eigenen Treffer nahe. Diehl (55.) geriet jedoch in Rücklage. Keine 60 Sekunden später brachte Weiper das Kunststück fertig – aus zentraler Position und ohne Gegnerdruck – den Ball neben den rechten Pfosten zu setzen. Eine Szene wie gemacht für den Jahresrückblick. Es war die bis dahin größte Gelegenheit des zweiten Durchgangs.

4200 Zuschauer sehen Mainzer Sieg

Kurz darauf nahm Ruthenbeck Arda Süne vom Feld. Seine Begeisterung hielt sich sichtbar in Grenzen. Etienne Borie, der bereits vor einer Woche im Pokalkrimi gegen Hertha BSC einen guten Eindruck hinterlassen hatte, sollte für mehr Belebung sorgen.

Inzwischen war es längst ein Duell auf Augenhöhe, in der auf Kölner Seite vor allem Diehl im mit über 4200 Zuschauern gut besuchten Stadion am Bruchweg immer wieder gefährlich in Mainzer Tornähe auftauchte, den zeitigen Abschluss aber zumeist verpasste. Nach einem sehenswerten Dribbling (69.) am und im Mainzer Strafraum platzierte er den Versuch erneut neben den Kasten. Aus Mainz gegen Köln war längst ein Duell von Mainz gegen Diehl geworden, der Mainz-Keeper (83.) mit einem Linksschuss zu einer energischen Fußabwehr zwang.

Rudelbildung nach Foul von FC-Kapitän Meiko Wäschenbach

Nach einem harten Einsteigen von FC-Kapitän Meiko Wäschenbach, das von Schiedsrichter Eric Wettels aus Fulda in der Nachspielzeit mit der Gelben Karte geahndet wurde, gab es ein mittleres Handgemenge, das ohne weitere Folgen blieb.

Im Rückspiel in fünf Tagen braucht der FC einen Sieg, um in das Endspiel einzuziehen und den Traum vom Double, dem Titelgewinn in Pokal und Meisterschaft, weiter am Leben zu halten. Im DFB-Pokal-Finale trifft der FC am 30. April in Potsdam auf Schalke 04.

Köln: Blazic, Toure (35. Krautkrämer), Wagner, Monning (46. Pauli), Bakatukanda, Kujovic, Wäschenbach, Süne (59. Borie), Downs, Simnica, Diehl. - Zuschauer: 4250. - Tor: 1:0 Weiper (14.).

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