Im Meisterschafts-Endspiel sieht der gebürtige Kölner sein Team als Außenseiter. FC träumt am Sonntag vom doppelten Triumph.
15.000 verkaufte Final-TicketsBei Ruthenbecks FC-Junioren wächst die Anspannung

Auch für U19-Trainer Stefan Ruthenbeck wird das Meisterschafts-Finale in der Bay-Arena etwas Besonderes.
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Die Nachfrage ist immens, die Rivalität ebenso: Wenn die U19-Junioren von Bayer 04 Leverkusen und des 1. FC Köln am Sonntag (11 Uhr, Sky live) im Meisterschafts-Finale aufeinandertreffen, werden sie von einer außergewöhnlichen Kulisse empfangen. Über 15.000 Tickets wurden für das Endspiel schon abgesetzt, das aufgrund der hohen Nachfrage in die Bay-Arena verlegt wurde.
Selbst bei Stefan Ruthenbeck, der als früherer Kölner und Fürther Profi-Trainer große Kulissen kennt, ist die Anspannung bereits spürbar. „Auch ich werde nervös sein – das merke ich ja jetzt schon“, sagt der FC-Coach mit einem Schmunzeln. Doch er weiß, dass diese Nervosität bei manchem Spieler noch viel ausgeprägter sein dürfte. „Natürlich ist die Kulisse etwas Besonderes. Die Frage ist: Wie kommen unsere Jungs, aber auch die Leverkusener mit ihr zurecht?“
Ruthenbeck sieht Leverkusen in Favoritenrolle
Gezielt vorbereiten könne man die Mannschaft darauf nicht. „Man vergisst leicht: Wir haben auch 16- oder 17-Jährige dabei. Das sind werdende Erwachsene. Der eine oder andere hat damit vielleicht kein Problem, da er schon weit ist. Aber viele werden sehr, sehr nervös sein.“ Der 53-jährige Ruthenbeck könne den Spielern höchstens aus seinem großen Erfahrungsschatz erzählen. Sein Rat: Die Spieler sollen alles aufsaugen, für manchen werde es vielleicht nie mehr solch eine große Kulisse geben. Denn es sei eben nicht realistisch, dass sich jedes Talent den Traum vom Profi erfülle.
Im Finale sieht Ruthenbeck sein Team als Außenseiter. „Leverkusen ist der Favorit, auch, weil ich unsere ganzen Spiele im Vorfeld nicht ausblenden kann. Da haben wir uns überwiegend sehr schwergetan. Aber diese Rolle, Jäger und unangenehm von der ersten Minute zu sein, tut uns gut. Und das können wir.“ Seine Mannschaft habe in dieser Saison bereits mit zahlreichen Widerständen zu kämpfen gehabt und diese stets überwunden.
FC-Talent wechselt nach Nürnberg
Für einen hochtalentierten Kölner ist die Partie allerdings die Abschiedsvorstellung: Mittlerweile steht offiziell fest, dass U17-Weltmeister Justin von der Hitz (18) den FC nach dem Auslaufen seines Vertrags verlässt und zur kommenden Saison ablösefrei zum 1. FC Nürnberg wechselt. Ruthenbeck bedauert den Weggang des schnellen Rechtsaußen, sagt aber: „Wir haben um ihn gekämpft – und das weiß er auch. Justin ist einer unserer Spieler, die den Unterschied machen können.“
Der FC hat durch die Final-Teilnahme bereits die Qualifikation für die Uefa Youth League geschafft. Da die Partie so früh angepfiffen wird, kann die U19 auch beim entscheidenden Spiel der Profis gegen Kaiserslautern (15.30 Uhr) um den Bundesliga-Aufstieg im Stadion mitfiebern. Nicht nur Ruthenbeck hofft auf den doppelten Triumph: „Was gäbe es Schöneres?“