Mit dem Titel und der Qualifikation für den DFB-Pokal krönt der Höhenberger Drittligist ein herausragendes Jahr.
Viktoria KölnPokalsieg ist der verdiente Lohn für eine beeindruckende Saison


Verabschiedet sich mit dem Pokalsieg: Said El Mala
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Die vielen Bierduschen auf dem Rasen des Höhenberger Sportparks, die Tänze vor den Zuschauerrängen, die Partynacht in Poll. Der FC Viktoria Köln hatte am Samstag und Sonntag allen Grund, sich selbst zu feiern. Für den Mittelrheinpokalsieg 2025, die beste Drittliga-Saison der Klubhistorie, fast durchgängig sehr ansehnlichen Fußball sowie für das Ende einer prägenden Ära in Höhenberg. Denn neben Trainer Olaf Janßen verlassen auch Eckpfeiler wie Said El Mala, Sidny Cabral, Niklas May und Enrique Lofolomo den Verein – sowie die früheren Leistungsträger Patrick Koronkiewicz und Moritz Fritz.
Umbruch mit Bravour gemeistert
Große Umbrüche haben Tradition in Höhenberg. Die abgelaufene Saison hat gezeigt, wie sie nahe an der Perfektion vollzogen werden. Im Sommer 2024, als die Viktoria mal wieder fast alle Leistungsträger ziehen lassen musste, nur mit einem Rumpfkader dastand und der Etat rund ein Fünftel schmaler ausfiel, schienen die Drittliga-Tage im Rechtsrheinischen gezählt. In fast jeder Saison-Prognose landeten die Kölner auf einem Abstiegsplatz.
Doch die Viktoria strafte ihre Zweifler ab. Grundlage war eine herausragende Sommer-Transferperiode. Franz Wunderlich, Stephan Küsters, Valentin Schäfer, Olaf Janßen und Marian Wilhelm stellten mit wenig Geld und viel Fantasie ein neues Team auf – und leisteten sich quasi keine Fehlgriffe. Dudu avancierte vom Dauer-Bankdrücker zu einem der besten Keeper der Liga. Aus den chronisch torlosen Tyger Lobinger und Semih Güler wurden begehrte Knipser und aus Enrique Lofolomo eine Naturgewalt im Mittelfeld.
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Transfers und Talent-Entwicklung als Erfolgsfaktoren
Der zweite Erfolgsfaktor war die Entwicklung der eigenen Talente: Said El Mala reifte binnen weniger Monate zur absoluten Drittliga-Attraktion, Jonah Sticker war schnell nicht mehr aus der Startelf wegzudenken und krönte seine Saison mit dem Siegtor gegen Aachen. In Verteidiger Zoumana Keita steht das nächste Juwel bereits in den Startlöchern.
Viktorias sportliche Leitung und der neue Chefcoach Wilhelm stehen nun vor der großen Herausforderung, die Ausnahme-Saison irgendwie zu bestätigen. Mit einem ähnlich bescheidenen Budget, trotz eines weiteren großen Umbruchs und ohne Olaf Janßen, dem Gesicht der letzten, erfolgreich abgeschlossenen Mission. Es ist eine Mammutaufgabe, an deren Ende die nächste Höhenberger Party stehen soll.