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LandesligaSven Bellinghausen erläutert seinen frühen Abschied aus Schlebusch

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3 min
31.08.2025, Fussball-SV Schlebusch-Hohkeppel II

TR: Sven Bellinghausen (Schlebusch)

Foto: Uli Herhaus

Nicht mehr Trainer in Schlebusch: Sven Bellinghausen

Nach nur drei Monaten im Amt hat der Trainer des kriselnden Landesligisten seinen Posten abgegeben. Eine Übergangslösung ist gefunden.

Nicht im Kurzschluss, sondern nach reiflicher Überlegung hat Sven Bellinghausen seinen Rücktritt entschieden. Beim SV Schlebusch wollte er eigentlich langfristig etwas aufbauen und nach seiner Spieler- und Co-Trainerkarriere, im Bühl auch als Cheftrainer reüssieren. „Ich habe mir in den letzten Wochen viele Gedanken gemacht“, erklärte der 41-Jährige seinen Abschied vom Fußball-Landesligisten nach nur drei Monaten: „Die Art und Weise, wie wir gerade in den letzten Heimspielen aufgetreten sind, war besorgniserregend. Das war leidenschaftslos und davor kann ich die Augen nicht verschließen“, dachte er an die beiden 0:4-Schlappen gegen Neunkirchen-Seelscheid und Schlusslicht Wiehl.

Sven Bellinghausens Prinzipien passen nicht zum Team

In Kombination mit der dazwischenliegenden Niederlage bei BW Köln (2:3) leitete Bellinghausen einen „klaren Trend“ ab. Nach acht Spielen mit nur sieben Punkten, wollte er den Weg beim aktuellen Drittletzten freimachen. „Die Idee war, vor dem neunten Spieltag einen Cut zu machen. Dann hat die Mannschaft mit einem neuen Trainer noch genug Zeit für die Wende.“ Auch wenn der Vorstand um Dirk Dreher noch versuchte, ihn umzustimmen, stand der Entschluss des ehemaligen Altenbergers und Flittarders fest. „Manchmal passt es einfach nicht“, sagte Bellinghausen mit Blick auf seine fußballerischen Prinzipien und die DNA der SVS-Mannschaft.

Unter Markus Hilmer hatte der langjährige Abstiegskandidat Schlebusch ein defensiv geprägtes Umschaltspiel gepflegt und die letzte Spielzeit als Fünfter abgeschlossen. Nach den Abgängen von Marco Bramer und Rostand Ndoumi (zusammen 13 Saisontore), sowie Jakob Bärschneider, Yutaro Takasaki und Rayen Hakimi versuchte Bellinghausen, der neuen Belegschaft einen „aktiveren Ansatz“ mit höherem Pressing einzuimpfen. Die Reaktion des besten Rückrundenteams der Vorsaison war allerdings verhalten bis irritiert. „Ich spüre, dass es mit meiner Art nicht klappt und habe auch keine Kraft und Energie mehr“, erläuterte der Familienvater, der für die Stadt Köln arbeitet.

Nedim Basic springt übergangsweise ein

Während der 41-Jährige nun eine Trainerpause einlegen und an seinem Handicap als Hobby-Golfer feilen wird, müssen Dirk Dreher und Co. dessen Nachfolge regeln. „Wir danken Sven für seine geleistete Arbeit und wünscht ihm alles Gute“, verabschiedete der Vorstandssprecher den scheidenden Coach. Gleichzeitig präsentierte er mit Nedim Basic die Interimslösung, bis in den nächsten Wochen ein neuer Chef gefunden ist.

Als ehemaliger Spieler und Co-Trainer von Bellinghausen leitet Basic die Übungseinheiten bis Sonntag und wird auch im Auswärtsspiel gegen Bonn-Endenich (15.15 Uhr) an der Linie stehen. „Nedim hat wie auch Sven die volle Rückendeckung des Vereins. Es liegt nun an der Mannschaft, das Ruder sportlich herumzureißen und wieder zu der Stärke der letzten Halbserie zurückzufinden“, stellte Dreher klar. Mit seinem Rücktritt hat Bellinghausen den Spielern alle Alibis genommen und darf wie alle anderen Schlebuscher darauf hoffen, dass diese ihr Potenzial endlich abrufen.