Lady Ewelina überrascht in KölnAußenseiter-Stute aus Spexard bei Gütersloh gewinnt das Schwarzgold-Rennen

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Lady Ewelina (vorne rechts) gewinnt mit Eduardo Pedroza überraschend in Köln-

Lady Ewelina (vorne rechts) gewinnt mit Eduardo Pedroza überraschend in Köln-

Die aus England angereiste und als Favoritin gehandelte Stute Heavenly Breath hatte beim wichtigsten Kölner Stutenrennen einen schlechten Tag.

Schwarzgold war im vergangenen Jahrtausend eine berühmte Galoppstute des Gestüts Schlenderhan. Nach ihr und nach der 2009 verstorbenen Schlenderhan-Besitzerin Karin Baronin von Ullman ist das wichtigste Kölner Stutenrennen des Jahres benannt, in dem dreijährige, weibliche Pferde über die Distanz von 1600 Metern gegeneinander antreten.

Am Sonntag holte sich vor 8000 Zuschauern auf der Galopp-Rennbahn in Weidenpesch ein Gast aus Spexard bei Gütersloh den Sieg in diesem traditionellen Wettbewerb: Lady Ewelina, trainiert von Andreas Wöhler, setzte sich am sogenannten Benefiz-Renntag in dem mit 55 000 Euro dotierten Gruppe-3-Rennen mit Jockey Eduardo Pedroza im Schlussspurt mit einer halben Länge Vorsprung gegen Peter Schiergens Tamarinde durch, geritten von Leon Wolff. Rang drei ging an Bärbelchen mit Adrie de Vries, ebenfalls aus Schiergens Kölner Stall.

Dritter Start, dritter Sieg

Lady Ewelina, die der Westminster Race Horses GmbH gehört, feierte damit beim dritten Start ihrer Laufbahn als Galopp-Rennpferd den dritten Erfolg – und das, obwohl sie in der Startbox angeeckt war und sich leicht gestoßen hatte. Einmal in Führung, wehrte sie in ihrem ersten Rennen in diesem Jahr alle Angriffe der Konkurrentinnen erfolgreich ab. Was Trainer Wöhler als nächstes mit ihr vorhat, ließ er am Sonntag noch offen.

„Wir genießen erst einmal den Erfolg und schauen dann, wenn sie wieder zu Hause ist, wie es ihr geht. Ob sie in die Guineas geht, weiß ich noch nicht“, sagte er. Am 4. Juni finden in Düsseldorf die German 1000 Guineas für dreijährige Stuten statt, das Schwarzgoldrennen gilt dafür als ein Test. Eventuell soll Lady Ewelina aber über längere Distanzen eingesetzt werden, Wöhler erklärte: „Sie könnte auch ein Pferd für weitere Wege sein.“ Sie müsse dann aber noch „eine Ecke zulegen“.

Favoritenstute aus England mit schlechtem Tag

Rang vier im Schwarzgoldrennen ging an Empore (Andrasch Starke) vor Navare (Robin Weber), der Schlenderhanerin Azshara (Michael Cadeddu) und Atlantica (Sybille Vogt). Die aus England angereiste und als Favoritin gehandelte Stute Heavenly Breath hatte einen schlechten Tag und belegte den achten und letzten Platz.  

Den zweiten Tageshöhepunkt, einen mit 17 000 Euro dotierten Ausgleich  über 1600 Meter, gewann ein Schlenderhaner Pferd, der fünfjährige Wallach Aguirre, mit Andrasch Starke, dem Stalljockey des Gestüts Röttgen. Den Benefiz-Renntag richtete der Kölner Renn-Verein zum 18. Mal zusammen mit dem Kinderschutzbund Köln aus, es ist die größte Wohltätigkeitsveranstaltung des Galopprennsports in Deutschland.

In diesem Jahr kamen 40 000 Euro für den guten Zweck zusammen. Es geht in Weidenpesch am Pfingstmontag (29. Mai) weiter. Im Mittelpunkt des vierten Kölner Galopp-Renntages dieses Jahres stehtdann das mit 153 000 Euro dotierte Mehl-Mülhens-Rennen über 1600 Meter für dreijährige Pferde, Stuten und Hengste.

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