Nur sechs Wochen vor dem Start der Olympia-Saison erschüttert ein tragischer Todesfall den alpinen Skisport: Der italienische Abfahrer Matteo Franzoso ist nach einem Trainingssturz in Chile gestorben.

Wie der italienische Wintersportverband Fisi mitteilte, erlag der 25-Jährige seinen schweren Verletzungen in einem Krankenhaus in Santiago de Chile. Der Sturz ereignete sich am Wochenende im Skigebiet La Parva nahe der Hauptstadt. Franzoso war dort zur Saisonvorbereitung mit dem italienischen Team um Abfahrtsstar Dominik Paris unterwegs.

Verband: Zwei Netze durchschlagen und gegen Zaun geprallt

Bei dem Unfall kam der aus Genua stammende Sportler laut Fisi nach einem verhältnismäßig kleinen Sprung von der Piste ab, durchschlug zwei Sicherheitsnetze und prallte gegen einen Zaun – etwa sieben Meter neben der Strecke.

Die Ärzte diagnostizierten ein Schädel-Hirn-Trauma und versetzten Franzoso in ein künstliches Koma. Seine Familie war unmittelbar nach dem Unfall nach Chile gereist, um bei ihm zu sein. Zwei Tage lang kämpften die Ärzte um sein Leben – vergeblich.

Zweiter Todesfall in italienischem Team innerhalb eines Jahres

„Das ist eine Tragödie für seine Familie und für unseren Sport“, sagte Verbandspräsident Flavio Roda. Der Tod Franzosos falle noch schwerer, weil vor weniger als einem Jahr bereits die Nachwuchsfahrerin Matilde Lorenzi an den Folgen eines Trainingssturzes gestorben war.

„Wir müssen alles tun, damit so etwas nicht weiter passiert“, forderte Roda. Auch internationale Größen des Sports zeigten sich betroffen. Die frühere US-Skistar Lindsey Vonn schrieb in ihrer Instagram-Story: „Das ist unglaublich traurig.“ Sie sei genau dort vor drei Wochen selbst gefahren.

Franzoso hätte Dienstag Geburtstag gehabt

Franzoso wäre am Dienstag 26 Jahre alt geworden. Er debütierte im Dezember 2021 im Weltcup und nahm insgesamt an 17 Rennen in Abfahrt und Super-G teil. Zweimal fuhr er in die Punkteränge, zuletzt beim Super-G im schweizerischen Crans-Montana im Februar dieses Jahres.

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Ende Oktober 2024 war Lorenzi, die als großes Talent galt, beim Training auf dem Schnalstaler Gletscher in Südtirol gestürzt und hatte sich beim Aufprall auf die Piste ein Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Sie starb noch am selben Tag im Krankenhaus von Bozen mit nur 19 Jahren. (dpa)