Der Olympionike verordnete sich nun erst einmal eine Auszeit vom Tischtennis. Gleichzeitig hat er aber große Pläne.
Tischtennis-LegendeDas sind Timo Bolls Pläne für die Rente – Urlaub mit Superstar

Emotionale Abschied von Timo Boll.
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Die „große Liebe“ nur noch als Zeitvertreib? Für Timo Boll kommt das überhaupt nicht infrage. „Als Perfektionist ist es schwierig, nur zum Spaß zu spielen“, sagte der frisch gebackene Tischtennisrentner. Seinen Herzenssport will Boll entweder wie in drei Jahrzehnten zuvor mit vollem Herzblut betreiben - oder vorerst gar nicht.
Für die Frühphase seines Ruhestandes hat das Idol ohnehin andere Pläne. Ein gemeinsamer Urlaub mit seinem guten Freund und Basketball-Rentner Dirk Nowitzki steht ohnehin schon ewig auf der To-do-Liste. Auch verschiedene Botschafterrollen soll es geben, etwa bei seinem liebsten Fußballklub Borussia Dortmund. Und natürlich will er allen voran ganz viel Zeit mit der Familie genießen.
Timo Boll will unbedingt Urlaub mit Dirk Nowitzki machen
Er habe „alles in diese Karriere reingelegt“, die mit der Niederlage im Bundesliga-Finale gegen die TTF Ochsenhausen geendet war. „Vor allem meine Liebsten haben so oft auf mich verzichtet, da ist es irgendwann Zeit, was zurückzugeben“, sagte Boll am Sonntag, sichtlich ausgelaugt vom Abschieds-Marathon der letzten Monate.
Sich auch mal an den Grill stellen oder für seine Lieblingsmenschen kochen, darauf freut sich der 44-Jährige so richtig: „Das gab es viel zu selten in den letzten zwei, drei Jahrzehnten."
Timo Boll will erstmal länger keinen Tischtennisschläger anfassen
Um die dritte Herzensangelegenheit, „seine“ Borussia aus Düsseldorf, macht sich das Aushängeschild des Sports nach seinem Abgang keine Sorgen. Gemeinsam sei der Umbruch nach der Ära um den heutigen Bundestrainer Jörg Roßkopf gelungen, „genau so werden sie jetzt meine Ära gut überbrücken“.
„Lichtgestalt“ Boll werde ohnehin durch sein Vermächtnis „seinem Verein Borussia Düsseldorf, aber auch der Tischtennis-Bundesliga darüber hinaus erhalten bleiben“, sagte TTBL-Geschäftsführer Nico Stehle. Die Liga verliert zwar ihr größtes Zugpferd, zu Beginn der Post-Boll-Ära schlägt aber mit Olympiasieger Fan Zhendong bald ein neuer Szenestar in Saarbrücken auf.
Boll verordnete sich vom Tischtennis nun aber erstmal eine Auszeit. Nur zum Spaß spielt er ja sowieso nicht. „Da suche ich mir lieber andere Sportarten aus, wo ich noch besser werden kann“, sagte der für seine Akribie berüchtigte Star: „Ich glaube im Golf kann man im Alter noch besser werden - zumindest auf dem Niveau, auf dem ich aktuell spiele."
Bolls oberste Sportrentner-Regel lautet aber: „Es darf nicht mehr zu körperlich sein.“ (sid)