Abo

Ziel Olympische Spiele in DeutschlandThomas Weikert bleibt DOSB-Präsident

Lesezeit 3 Minuten
Thomas Weikert mit weißem Hemd und blauem Sakko, trägt eine Brille und Kurzhaarfrisur, lächelt in die Kamera.

Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DSOB), ist am Samstag auf der Mitgliederversammlung in Baden-Baden im Amt bestätigt worden. (Archivbild)

Auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbunds ist Thomas Weikert als Präsident wieder gewählt worden. Unter seiner Führung soll der Traum von Olympischen Spielen in Deutschland endlich Realität werden.

Weiter mit Weikert und ein lautes Ja zu den Olympia-Plänen: Die Mitglieder des Deutschen Olympischen Sportbundes vertrauen nach den Turbulenzen der Vergangenheit weiter auf ihren Präsidenten. Thomas Weikert wurde mit den Stimmen von 434 der 438 Delegierten in Baden-Baden wiedergewählt, er war der einzige Kandidat im Kurhaus.

Unter seiner Führung soll der Traum von Olympischen Spielen in Deutschland endlich Realität werden. Der Strategie-Prozess, der nach Debatten im Jahr 2023 und einem Bürgervotum 2024 in einem neuen Anlauf gipfeln soll, Sommer- oder Winterspiele nach Deutschland zu holen, bekam kräftig Schub: Einstimmig gaben die Mitglieder das „Go“. Das Ziel ist gesetzt, der Ausgang offen: Noch müssen die Fragen nach dem Wann, Wo und Warum geklärt werden, dafür setzt der DOSB auf Überzeugungsarbeit: Die Bevölkerung soll den Mehrwert einer nachhaltigen Großveranstaltung erkennen.

Olympischen Spiele in Deutschland – Plan zur  Bewerbung vorgestellt

Miriam Welte, Olympiasiegerin im Bahnradsport, hatte den Plan zu einer Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele präsentiert. „Ich will mehr Gänsehautmomente, die wir nicht nur im Fernsehen sehen, sondern live erleben können“, sagte die DOSB-Vizepräsidentin: „Olympische und Paralympische Spiele sind für alle das Größte. Ein noch größeres und selteneres Ziel sind diese Spiele im eigenen Land.“

IOC-Präsident Thomas Bach bekam das Bekenntnis aus seiner oft kritischen Heimat nicht hautnah mit. Der Ehrenpräsident des DOSB fehlte wegen einer Corona-Erkrankung. Thomas Weikert war in seinem ersten Amtsjahr immer wieder nach Lausanne gereist, um das belastete Verhältnis zum IOC zu verbessern, es war Teil seiner Aufräumarbeiten nach der Ära Alfons Hörmann, die den Dachverband noch immer nicht loslässt. „Die Wunden der Vergangenheit“, wie sie Weikert nannte, sind noch nicht verheilt.

Auch nach der Brief-Affäre („Kultur der Angst“), die zum Sturz Hörmanns führte, flatterten in der Frankfurter Zentrale des organisierten Sports anonyme Schreiben ein, in denen auch die neue Führung mit Weikert und dem Vorstandsvorsitzenden Torsten Burmester belastet wurde. Die Ethik-Kommission tagte häufiger als gewünscht – und kam zum Schluss: alles in Ordnung. Der Trend zu anonymen Briefen wunderte aber den Vorsitzenden Thomas de Maiziere.

Kritik sollte mit „offenem Gesicht, Namen und Hausnummer“ möglich sein, sagte der frühere Bundesinnenminister. Seine Kommission berate sich mit Präsidium und Vorstand, wie in Zukunft mit anonymen Briefen umgegangen werden soll. Die Zukunft soll für deutsche Sportlerinnen und Sportler im internationalen Vergleich wieder glänzender aussehen, die Reform der sechs Jahre alten Leistungssportreform, die laut Weikert „nicht die nötige Wirkung entfaltet hat“, war Thema in Baden-Baden.

Allerdings fanden viele Diskussionen hinter den Kulissen statt. Das Grobkonzept, das der DOSB gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium vorgeschlagen hat, stößt auf Kritik und bedarf der Ausarbeitung. (sid)

KStA abonnieren