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„Influencer-Charity“Nathalie Nothstein fördert soziales Engagement im Internet

Lesezeit 2 Minuten

Nathalie Nothstein hat Nandini gegründet.

Köln – Nathalie Nothstein versucht, zwei Dinge zusammenzubringen, die auf den ersten Blick nicht zusammengehören: Wohltätigkeit und soziale Medien. „Wir wollen Netzwerke wie Instagram und Youtube positiv nutzen“, sagt die gut gelaunte Wahlkölnerin beim Gespräch im Coworking-Space Wertheim. Sie hat im März 2019 die gemeinnützige Organisation #Nandini gegründet. Diese bringt sogenannte Influencer, die auf ihren Social-Media-Kanälen viele Menschen erreichen, mit wohltätigen Einrichtungen zusammen.

Influencer-Charity nennt sie das, denn „Influencer sind unsere neuen Stars“. Diese werben dann bei ihren teilweise Millionen Followern für wohltätige Projekte, stellen sich auch einmal einen Nachmittag in die Küche des Wohnungslosenhilfevereins Vringstreff in der Kölner Südstadt. Sie verhelfen den Einrichtungen oder Vereinen zu mehr Bekanntheit – und bestenfalls auch zu Spenden. Meist wird unter den Spendern auch ein Fantreffen mit ihrem Star verlost.

Von Artenschutz bis Seniorenhilfe

Thematisch ist Nothstein als gelernte Eventmanagerin nicht begrenzt, vielmehr berät sie die Youtuber oder Instagramer, welches Engagement in ihrer Heimatstadt gut zu ihnen passen würde. „Von Artenschutz bis Seniorenhilfe machen wir alles.“ Die Gefahr, dass die Internet-Prominenten mit solchen Aktionen nur ihr Image aufpolieren, sieht Nothstein durchaus.

Deshalb wählt sie sorgfältig aus, mit wem sie zusammenarbeitet und fordert ein langfristiges Engagement von ihren sogenannten „Botschaftern“. Ein Beispiel ihrer prominenten Klienten ist die Influencerin Farina Opoku. Ihr folgen auf der Plattform Instagram 1,1 Millionen Menschen, die Kölnerin hat mittlerweile ihre eigene Modelinie.

9000 Euro mithilfe vieler Kölner Unternehmen

Unabhängig davon hat Nothstein mit einer Kollegin gerade ein weiteres Projekt beendet. Die Aktion „Kölner helfen Kölnern“ lief im Dezember und Januar und hat über 9000 Euro für vier Kölner Organisationen gesammelt. Neben „wir helfen“ werden der Kölner Tierschutzverein, Obstkäppchen und der Vringstreff begünstigt.

Geworben wurde unter anderem mit einem Wunschbaum im Kölner 25hours-Hotel, mit einem Charity-Menü im Restaurant „Little Nonna“ und einer Videobotschaft im Cinedom. „Ich glaube, so etwas funktioniert nur in Köln“, sagt Nothstein und ist sichtlich stolz auf den Erfolg der Sammelaktion. „Hier machen alle gleich mit, wenn es für die gute Sache ist.“