9 Alternativen zu Köln und BonnDiese Gemeinden in der Region sind im Kommen

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Bad Münstereifel

Bad Münstereifel

Köln – Um gut 40 Prozent sind die Preise für Eigentumswohnungen in Köln und Bonn in den vergangenen fünf Jahren gestiegen – das weist der Immobilienbericht der Kreissparkasse Köln (KSK) aus. Auch die Mieten stiegen in Köln im selben Zeitraum um knapp 20 Prozent, in Bonn waren es rund 14 Prozent. Die Nachfrage nach Wohnraum und Immobilien liegt in beiden großen Städten deutlich über dem Angebot. Es ist einer der Gründe dafür, wieso immer mehr Menschen in die umliegenden Regionen ausweichen. Das hat dazu geführt, dass auch dort die Preise kräftig angezogen haben. Sie bleiben jedoch immer noch unter denen in Köln und Bonn. Mittlerweile ist zwar die Zahl der Neubauten deutlich gestiegen – doch nach Berechnungen der NRW-Bank fehlen pro Jahr trotzdem noch mindestens 4000 Wohnungen in der gesamten Metropolregion. Der Immobilienmarkt bleibt also auch in den kleineren Kommunen stark in Bewegung – wobei einige aktuell besonders im Kommen sind.

Rhein-Sieg-Kreis

Im Rhein-Sieg-Kreis wird derzeit vergleichsweise viel gebaut. Der mittlere Mietpreis liegt laut KSK-Bericht bei 10,45 Euro. Die Unterschiede zwischen stadtnahen und ländlichen Gebieten sind aber sehr groß.

Hennef

Vor allem Hennef tut sich durch eine rege Bautätigkeit hervor. Die Einwohnerzahl hat sich seit 1969 fast verdoppelt, heute liegt sie bei 47.500. Die „Stadt der 100 Dörfer“ kann mit ländlichen Gegenden und urbanen Strukturen im Zentrum aufwarten. Hennef ist gut an Autobahnen und den Schienenverkehr angebunden, wird für eine gut aufgestellte Schullandschaft gelobt und aufgrund vieler Angebote auch als „Sportstadt“ bezeichnet. Hennef wird am Markt zwar auch schon überdurchschnittlich nachgefragt – aber hier hält eben auch das Angebot an Immobilien mit.

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Niederkassel

Niederkassel hat zwar (noch) kein so breites Angebot wie Hennef, wird aber zunehmend interessanter für Zuzugswillige. Die Gemeinde punktet mit ihrer unmittelbaren Nähe zu Bonn und Köln. Sie besitzt einen hohen Freizeitwert – vor allem durch die Lage am Rhein mit zwölf Kilometern Ufer, Rheidter Werth und Mondorfer Hafen. Die Kommune hat eine überschaubare Größe und Ortsteile mit noch dörflichem Charakter. Ein großes Neubaugebiet entsteht ganz frisch in Niederkassel-Rheydt.

Rheinisch-Bergischer Kreis

Auch im Rheinisch-Bergischen Kreis wird mehr gebaut als anderswo. Allerdings sind Preisniveau und Nachfrage im Zentrum Bergisch Gladbach recht hoch.

Kürten

Im angrenzenden Kürten bleiben dagegen insbesondere Eigenheime noch bezahlbar. Ein freistehendes Einfamilienhaus kann im Mittel für 400.000 Euro gekauft werden, der Quadratmeterpreis für Bauland liegt bei rund 200 Euro. Kürten zählt rund 20.000 Einwohner und ist eine typische Flächengemeinde mit viel Natur. Mit dem Öffentlichen Nahverkehr ist Köln in weniger als einer Stunde zu erreichen – dank des S-Bahn-Anschlusses im benachbarten Bergisch Gladbach auch noch abends. Es gibt Grundschulen und eine Gesamtschule im Ort.

Oberbergischer Kreis

Im Oberbergischen Kreis gibt es im Vergleich mehr Wohnraum für weniger Geld. Der mittlere Kaufpreis für ein freistehendes Haus liegt laut Kreissparkasse bei 275.000 Euro. Für die Miete von Neubauwohnungen liegt der Durchschnitt bei 8,65 Euro pro Quadratmeter. Außerhalb von Gummersbach sinken die Preise von Bestandsimmobilien sogar bis zu 35 Prozent unter die im Rheinisch-Bergischen Kreis. Ländliche Infrastruktur und eine durchwachsene Verkehrsanbindung an die Großstadt könnten die Ursache sein.

Lindlar

Lindlar bildet da eine Ausnahme. Die Nachfrage wächst stetig. Derzeit entstehen zwei große Neubaugebiete mit rund 130 Bauplätzen. Lindlar ist über die A4 recht gut in Richtung Köln angebunden, eine gute halbe Stunde mit dem Auto braucht man.

Lindlar hat ein Freilichtmuseum, viel Natur, eine gute Gastronomie, Schulen und ein Schwimmbad. Das hat sich herumgesprochen, die Einwohnerzahl von gut 21 000 Menschen steigt allmählich.

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Kreis Euskirchen

Die Kommunen am Rande der Eifel waren schon immer bei Menschen beliebt, die Natur und Großstadt verbinden wollen – oder berufsbedingt müssen. Denn die knapp 40 Kilometer nach Köln sind mit dem Auto oder der Bahn dank guter Verkehrsanbindung für Pendler schnell zu bewältigen. Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Immobilien in der Region deutlich angestiegen

Euskirchen

Die Kreisstadt Euskirchen zählt knapp 60.000 Einwohner. Zwar sind derzeit acht Neubaugebiete ausgewiesen, aber viele Grundstücke sind bereits vergeben. Die Stadt bereitet die Ausweisung von neuen Baugrundstücken vor. Im Gegensatz zu den umliegenden eher dörflichen Orten im Kreis bietet Euskirchen städtisches Leben. Das Kulturangebot ist ordentlich und die Einkaufsmöglichkeiten gut. Die Verkehrsanbindungen sind hervorragend.

Weilerswist

In der Nachbargemeinde Weilerswist geht es zwar beschaulicher zu. Aber die Ortschaft ist wegen der Nähe zur Rheinschiene und guten Verkehrsanbindung zunehmend gefragt. Das spiegelt sich auch in der Bevölkerungszahl wider: Sie stieg seit 2011 um 14,4 Prozent auf knapp 18 000 Menschen. Noch im Frühjahr soll die Vermarktung des Neubaugebiets Hausweiler starten. Die Gemeinde Weilerswist will zudem kontinuierlich weitere Baugrundstücke ausweisen.

Bad Münstereifel

Bad Münstereifel ist ein echtes Schmuckstück, wenn die schnelle Erreichbarkeit in Richtung Köln nicht so entscheidend ist. Die wunderschöne Altstadt, viel Natur und eine attraktive Infrastruktur – gerade auch für junge Familien – sind Pluspunkte. 18 736 Einwohner leben hier, die Bevölkerung wächst. Baugebiete werden kontinuierlich ausgewiesen. Die Immobilienpreise haben zwar kräftig angezogen, liegen aber leicht unter denen in Euskirchen.

Rhein-Erft-Kreis

Der Rhein-Erft-Kreis gilt schon seit vielen Jahren als Vorgarten Kölns. Schließlich trainieren sogar die Fußball der 1. FC Köln am Geißbockheim mit einem Bein fast schon in Hürth.

Die Mieten und Immobilienpreise im Kreis sind zuletzt sehr stark gestiegen. Allerdings hat auch die Bautätigkeit zugelegt. Alleine in Wesseling entstehen derzeit rund 450 Wohnungen in Mehrfamilienhäuser.

Brühl

Brühl gilt als Schmuckstück des Rhein-Erft-Kreises: Eine historische Innenstadt, die als Weltkulturerbe ausgewiesenen Schlösser Augustusburg und Falkenlust sowie die geografische Lage auf halber Strecke zwischen Köln und Bonn machen die Stadt attraktiv. Insbesondere in den südlichen Stadtteilen wird seit einigen Jahren eifrig gebaut. Derzeit entsteht in Badorf und Schwadorf neuer Wohnraum im Mix aus Mehr- und Einfamilienhäusern. Der Brühler Süden ist direkt an die Autobahn 553 angebunden. Zudem halten die Stadtbahnen der Linie 18 in den Hauptverkehrszeiten alle zehn Minuten an drei Stationen in der Stadt.

Bergheim

Bergheim ist bei Mieten und Immobilienpreisen noch moderat im Vergleich zu vielen Nachbarkommunen. In Bergheim wird auch fleißig gebaut: Neue Gebiete werden an der nördlichen Heerstraße und Am Gillbach ausgewiesen. Besonders bei jungen Familien ist die Kreisstadt beliebt, Kindergartenplätze sind deshalb knapp. Deswegen wurde vom Stadtrat Geld für sieben neue Kitas mit insgesamt 30 Gruppen bewilligt.

Die Stadt hat eine gute Verkehrsanbindung nach Köln, Düsseldorf und Aachen. Der Nahverkehr soll weiter gestärkt werden, zum Beispiel mit dem Ausbau der Regionalbahn 38 von Kerpen-Horrem über Bergheim bis Bedburg zur S-Bahnlinie 12. (adr)

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