Kündigungsflut bei AppleStar-Ingenieur geht, weil er wieder ins Büro soll

Das Logo des Technologieunternehmens Apple
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Apple muss in Zukunft auf einen seiner prominentesten Angestellten verzichten. Ian Goodfellow, „Director of Machine Learning“ kehrt dem US-Konzern den Rücken.
Der in den USA populäre Ingenieur begründete seine Kündigung damit, dass Apple seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach gut zwei Jahren Pandemie nun wieder in das Unternehmen bestellt und Homeoffice limitiert, wie US-Reporterin Zoe Schiffer via Twitter berichtet.
In einer Mitteilung an die Kollegen wird Goodfellow zitiert: „Ich bin fest davon überzeugt, dass mehr Flexibilität die beste Politik für mein Team gewesen wäre.“ Apple verliert damit einen seiner wichtigsten Ingenieure im Bereich für maschinelles Lernen. Der erst 35-jährige Goodfellow legte nach seinem Stanford-Studium und anschließender Promotion an der Université de Montréal eine steile Karriere hin.
Von Google zu Apple – die steile Karriere des Ian Goodfellow
Er arbeitete ab März 2017 bei Google Brain an der Entwicklung von Deep Learning, im März 2019 warb ihn Apple Inc erfolgreich ab, dort besetzte er seitdem die Position des Director of Machine Learning und arbeitete in der sogenannten „Special Projects Group“.
Goodfellow gilt als Visionär auf seinem Gebiet, ist Verfasser des Standardwerks „Deep Learning“ und erfand die Generative Adversarial Networks, die in der Informatik eine Gruppe von Algorithmen für unüberwachtes Lernen bezeichnen.
Mitarbeiter bei Apple über Unternehmenspolitik verärgert
Während der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen rund um den Globus ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt. Nun, da das Infektionsgeschehen abnimmt, kehren die Angestellten wieder zurück – in den meisten Fällen zumindest.
Bei Apple löste die Rückkehr zur Präsenzarbeit ab dem 11. April unter den Angestellten viel Kritik aus. Anfangs forderte das Unternehmen von den Mitarbeitern, mindestens einen Tag pro Woche vor Ort zu arbeiten.
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Am 4. Mai weitete das Unternehmen die Anwesenheitspflicht auf zwei Tage pro Woche aus, Ende Mai sollen die Mitarbeitenden dann drei Tage pro Woche im Büro sein. Das scheint vielen übertrieben, die Belegschaft reagierte mit einem offenen Brief an die Unternehmensführung, in dem sie scharfe Kritik äußerte.
Eine Reihe von US-Medienberichten deuten auf eine Kündigungsflut beim Unternehmen hin. Einige Mitarbeiter sollen das Unternehmen wegen der Richtlinien bereits verlassen haben, andere über ihren Abgang nachdenken. (pst)