„Schwerwiegende Sicherheitsrisiken“Gravierende Vorwürfe gegen Babboe – Behörde stoppt Verkauf von Lastenrädern

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Ein Kind sitzt in einem Lastenrad von Babboe. (Symbolbild)

Ein Kind sitzt in einem Lastenrad von Babboe. (Symbolbild)

Nach sich häufenden Rahmenbrüchen sei die Sicherheit nicht mehr gewährleistet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, einige Räder werden gar zurückgerufen.

Seit Jahren erobern Lastenräder deutsche Städte, auch in Köln ist das Fortbewegungsmittel schon lange nicht mehr wegzudenken. Nun allerdings lässt eine vor allem auch in Deutschland beliebte Fahrradmarke aufhorchen: Der niederländische Fahrradhersteller Babboe, der auf seiner Website damit wirbt, „das Lastenfahrrad für Alle“ anzubieten, darf aus Sicherheitsgründen aktuell in den Niederlanden keine Lastenräder verkaufen.

Dies gab die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Verbraucherproduktsicherheit (NVWA) bekannt. Man habe Babboe „verpflichtet, den Handel mit allen seinen Lastenrädern mit sofortiger Wirkung einzustellen“, heißt es in einem entsprechenden Bericht. Es ist von „schwerwiegenden Sicherheitsrisiken“ die Rede.

Lastenräder von Babboe dürfen in den Niederlanden nicht mehr verkauft werden – Rückrufaktion

Außerdem müsse das Unternehmen Lastenräder zurückrufen, bei denen von einem ernsthaften Sicherheitsrisiko ausgegangen werden könne. Grund für die drastischen Maßnahmen seien die Ergebnisse einer Studie, die Ende 2023 infolge sich häufender Meldungen zu Rahmenbrüchen eingeleitet worden sei.

In Städten mittlerweile nicht mehr wegzudenken: Viele Familien setzen auf Lastenräder, Babboe ist eine der führenden Marken.

In Städten mittlerweile nicht mehr wegzudenken: Viele Familien setzen auf Lastenräder, Babboe ist eine der führenden Marken.

Die Untersuchung habe ergeben, „dass Babboe in den letzten Jahren eine große Anzahl von Meldungen über gebrochene Rahmen erhalten hatte. Babboe ging diesen Meldungen nicht nach, wie es das Gesetz vorschreibt“. Die Ursachen für die Brüche seien seitens des Fahrradherstellers weder ausreichend untersucht, noch sei die NVWA über Ergebnisse informiert worden.

Schwere Vorwürfe gegen Babboe: Probleme bei Lastenrädern offenbar nicht ernst genommen

Die Sicherheit der Lastenräder des niederländischen Anbieters sei demnach unzureichend nachgewiesen worden und somit nicht ausreichend gewährleistet. Bei mehreren Typen von Lastenfahrrädern bestehe die Gefahr, dass der Rahmen breche, was zu „sehr schweren Verletzungen“ führen könne – „zum Beispiel, wenn beim Radeln Kinder aus der Kiste fallen. Vor allem bei starkem Verkehr.“

Die NVWA fordert von Babboe, einem der weltweit führenden Anbieter von Lastenrädern, die Sicherheit ihrer Produkte nachzuweisen. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt Berichten zufolge inzwischen und prüft, ob es Gründe für eine strafrechtliche Untersuchung gibt.

Babboe, das zum Fahrradkonzern Accell gehört, hat auf die schweren Vorwürfe und die Forderungen der NVWA inzwischen reagiert.

Babboe stellt Verkauf von Lastenrädern vorsorglich ein

„Vorsorglich“ habe das Unternehmen entschieden, „den Verkauf sämtlicher Babboe Lastenfahrräder vorübergehend einzustellen“, heißt es in Bezugnahme auf die Entscheidung der NVWA auf der Website von Babboe. „Des Weiteren bereitet Babboe zum gegenwärtigen Zeitpunkt gemeinsam mit der NVWA die Rückrufaktion der betroffenen Babboe-Modelle vor.“

Betroffen ist demnach auch der Handel in Deutschland.

Vom Rückruf betroffen sind insgesamt acht Modelle und deren Submodelle:

  • Babboe City/City-E/City Mountain
  • Babboe Curve/Curve-E/Curve Mountain
  • Babboe Big/Big-E
  • Babboe Dog/Hund-E
  • Babboe Max-E
  • Babboe Mini-E/Mini Mountain
  • Babboe Pro Trike/Trike-E/Trike XL
  • Babboe Carve-E/Carve Mountain
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