Bonner KonzernDeutsche Post möchte Briefe gern langsamer zustellen

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Post wird derzeit häufig zu spät zugestellt.

Post wird derzeit häufig zu spät zugestellt.

Angesichts sinkender Briefmengen und personeller Engpässe würde die Deutsche Post Briefe gern langsamer zustellen. „Wir müssen darüber nachdenken, ob jeder Brief am nächsten Tag zugestellt werden muss“, sagte Konzernchef Frank Appel bei der Vorstellung der aktuellen Quartalszahlen in einer Telefonkonferenz.

Bislang verpflichtet das Postgesetz den Bonner Konzern dazu, mindestens 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag auszuliefern. Die Ampelkoalition will das Gesetz jedoch in dieser Legislaturperiode modernisieren. In der Vergangenheit hatte die Post ins Spiel gebracht, die Montagszustellung von Briefen einzustellen – dafür sprach Appel sich nun jedoch nicht mehr aus. Stattdessen will er nun eine „Kostenentlastung“ des Unternehmens über die langsamere Zustellung erreichen. 

Beschwerden haben sich verdoppelt

Weil Briefe immer häufiger verspätet oder gar nicht ankommen, haben sich die Beschwerden über die Post bei der Bundesnetzagentur im Oktober fast verdoppelt. Der Konzern kämpft zuletzt mit großen Personalengpässen. In der Weihnachtszeit sollen daher verstärkt Verwaltungsmitarbeiter beim Austragen helfen. 

Vor allem das internationale Geschäft läuft aber weiterhin stark. Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 20 Prozent, was vor allem auf die Frachtsparte zurückzuführen ist. In der Folge erhöhte die Post ihre Gesamtprognose für das Jahr 2022 leicht. Sie erwartet nun ein Ergebnis von 8,4 Milliarden Euro. Im deutschen Post- und Paketgeschäft haben sich die Aussichten allerdings etwas eingetrübt. (elb)

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