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BundeskartellamtKölner Unternehmen Fond Of muss hohes Bußgeld zahlen

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Fond of

Der Bürokomplex 'Fond of GmbH' in Ehrenfeld. 

Köln – Das Bundeskartellamt hat gegen den Kölner Schulrucksack-Hersteller Fond Of ein Bußgeld von rund zwei Millionen Euro verhängt wegen Einschränkung des Preiswettbewerbs. „Das Unternehmen Fond Of hat über Jahre hinweg Mindestpreise für seine Schulrucksäcke und -taschen vorgegeben und dafür gesorgt, dass die beteiligten Händler diese Preise nicht unterschreiten“, berichtete Kartellamtspräsident Andreas Mundt am Dienstag in Bonn. Fond Of ist für Marken wie Ergobag und Satch bekannt.

Derartige „vertikale Preisbindungen“ führten häufig dazu, dass die Verbraucher höhere Preise zahlen müssten, sagte Mundt. „Gerade bei Schulrucksäcken und Schultaschen ist die Zahlungsbereitschaft der Eltern zum Schutz der Kinder relativ groß. Hier noch zusätzlich eine Preisbindung durchzusetzen, ist in keiner Weise akzeptabel.“

Fond Of räumt Vorwürfe ein

Nach den Ermittlungen des Kartellamtes hatte das Kölner Unternehmen Händler zwischen 2010 und 2019 beim Vertrieb von Schulranzen und Rucksäcken in ihrer Preissetzung eingeschränkt. Die Einhaltung der Mindestpreise sei systematisch kontrolliert und auch mit Sanktionen gegen die Händler durchgesetzt worden. Dabei dürfen Hersteller eigentlich schon seit den 1970er Jahren nur unverbindliche Preisempfehlungen geben.

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Bei der Bußgeldfestsetzung sei berücksichtigt, dass das Kölner Unternehmen mit dem Kartellamt umfassend kooperiert habe und das Verfahren im Wege der einvernehmlichen Verfahrensbeendigung abgeschlossen werden konnte, berichtete die Wettbewerbsbehörde. Der Bußgeldbescheid ist damit rechtskräftig. Gegen die beteiligten Händler und gegen die für Fond Of handelnden Personen wurde das Verfahren eingestellt. Fond of hatte die Vorwürfe bereits im Juni 2020 eingeräumt und von „Fehlern in der Kommunikation mit unseren Fachhändlern“ gesprochen.

Eingeleitet wurde das Verfahren im Zusammenhang mit einem Amtshilfeersuchen der österreichischen Wettbewerbsbehörde, die ebenfalls gegen das Unternehmen ermittelt hatte, und einer Durchsuchungsaktion im Januar 2019. (dpa, red)