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Deutsche BankInstitut bietet wieder mehr Festgeldzinsen – Baugeschäft geht zurück

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Deutsche Bank Unter Sachsenhausen

An der Kölner Regionalzentrale Unter Sachsenhausen will die Deutsche Bank festhalten

Die Deutsche Bank lockt Neukunden mit hohen Sparzinsen. Die Phase der Filialschließungen ist laut Geschäftsleitung abgeschlossen.

Bis vor gut einem Jahr stand die Deutsche Bank in der Kritik, sich aus der Region im Großraum Köln zurückzuziehen. Zwischen 2019 und Anfang 2022 reduzierte das größte deutsche Kreditinstitut in der „Region West“, zu der auch Köln, Leverkusen, Wuppertal und weite Teile des Bergischen Landes gehören, die Zahl der Filialen von 50 auf 37.

Zahl der Bankfilialen soll stabil bleiben

Diese Phase ist laut Sigrid Bowenkamp, Sprecherin der Geschäftsleitung des Deutsche-Bank-Gebietes abgeschlossen. „Die Zahl der Filialen bleibt stabil, wir planen aktuell keine weiteren Schließungen“, sagte Bowenkamp am Mittwoch im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Die Nachfrage nach Baufinanzierungen ging seit Sommer 2022 deutlich zurück
Sigrid Bowenkamp, Deutsche Bank Köln

In Zeiten steigender Zinsen hat die Deutsche Bank den Blick wieder verstärkt auf private Sparer gelegt. So lockt das Institut aktuell mit einem Festgeld über zwölf Monate mit attraktiven 2,6 Prozent Zinsen. Damit kann das Geldhaus aktuell mit diversen Direktbanken konkurrieren. Dennoch hat die Sache einen Haken. Die Konditionen gelten nur für Neukunden, beziehungsweise bei Bestandskunden, wenn diese Geld zur Deutschen Bank holen, das dort noch nicht liegt, und auch nicht bei den Konzerntöchtern Postbank, BHW, DWS oder Norisbank.

Geschäftsvolumen in der Region Köln stieg

Kunden mit bestehenden Einlagen müssen sich mit weniger begnügen. Laut Bovenkamp variieren die Zinssätze für Festgelder je nach Laufzeit und Anlagebetrag. Laut Internetseite der Bank gibt es für Bestandsgelder zwei Prozent Zinsen bei einer Laufzeit von einem Jahr. Für sechs Monate werden 1,75 Prozent geboten. Bei längeren Laufzeiten steigen die Zinsen sukzessive, maximal gibt es 2,5 Prozent für acht Jahre Bindung.

In der Region um Köln ist die Bank 2022 gewachsen, das Geschäftsvolumen (Kredite, Einlagen, Depots) stieg um 2,1 Prozent auf 38,6 Milliarden Euro, auf Köln selbst entfallen 10,5 Milliarden. Die Kundenzahl in der Region dagegen stagniert bei 670.000, 140.000 davon in Köln selbst. Rückläufig ist das Baugeschäft. „Die Nachfrage nach Baufinanzierungen ging wegen steigender Zinsen, höherer Baukosten und der konjunkturellen Unsicherheit ab dem Sommer 2022 deutlich zurück“, sagte Bowenkamp.

Neue Wege geht das Kreditinstitut am Standort in Eschweiler. Dort wurde deutschlandweit erstmalig eine Gemeinschaftsfiliale mit der Konzernschwester Postbank eröffnet. Die Niederlassungen beider Banken in Eschweiler waren bei der Jahrhundertflut im Sommer 2021 zerstört worden.