Rund 67 Liter Tee haben die Verbraucherinnen und Verbraucher im vergangenen Jahr in Deutschland getrunken. Das ist annähernd gleich viel wie 2023. Der Schwarztee ist nicht die Nummer eins.
JahresberichtDeutsche bleiben ihrer Liebe zum Tee treu

China hat im vergangenen Jahr rund 3,74 Millionen Tonnen Tee geerntet. (Archivbild)
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Deutschlands Konsumenten bleiben ihrer Liebe zum Tee weitgehend treu. Pro Kopf tranken sie im vergangenen Jahr 67,2 Liter, wie aus dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden „Tee Report 2025“ hervorgeht. Das waren 1,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der Deutscher Tee & Kräutertee Verband in Hamburg erklärte das mit einer inflationsbedingten Kaufzurückhaltung besonders bei Lebensmitteln.
Deutsche trinken 47 Milliarden Tassen Tee pro Jahr
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr den Angaben zufolge pro Kopf im Durchschnitt 27,1 Liter Schwarz- und Grüntee sowie 40,1 Liter Kräuter- und Früchtetee getrunken. Das entspreche knapp 47 Milliarden Tassen Tee pro Jahr. Der Bio-Anteil stieg dabei um 2,2 Punkte auf 17,7 Prozent.

Kräuter- und Früchtetees werden in Deutschland dem Tee Report zufolge zu 85 Prozent in Teebeuteln gekauft. (Archivbild)
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Mit 47,1 Prozent lagen Kräuter- und Früchteteemischungen bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern klar vorn, gefolgt von Schwarztee mit 23,3 Prozent, Kräuter- und Früchtetee-Monosorten mit 20,5 Prozent sowie Grüntee mit 9,1 Prozent. Bei den Monosorten wiederum lag Pfefferminze klar vor, gefolgt von Kamille und Fenchel. Wurden dem Report zufolge Schwarz- und Grüntees zu etwa gleichen Anteilen lose und in Teebeuteln verkauft, dominierte bei den Kräuter- und Früchtetees mit 85 Prozent der Teebeutel.
48.000 Tonnen Tee aus 84 Ländern importiert
Die Importmenge aus 84 Ländern - vor allem aus Indien, China und Sri Lanka - bezifferte der Report auf fast 48.000 Tonnen. Rund 21.000 Tonnen in Deutschland verarbeitete Tees wiederum wurden den Angaben zufolge in 106 Länder exportiert. Größter Abnehmer außerhalb der EU seien mit mehr als 2.600 Tonnen die USA geblieben.

China hat seine Teeproduktion im vergangenen Jahr dem „Tee Report 2025“ zufolge um rund 490.000 Tonnen gesteigert. Das ist rund zehnmal mehr als Deutschland insgesamt importiert hat. (Archivbild)
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Im Weltvergleich spielt Deutschland als Teeland keine Rolle. So hat dem Report zufolge allein China seine Produktion im vergangenen Jahr rund zehnmal mehr gesteigert als Deutschland überhaupt Tee importiert hat. Insgesamt erntete China rund 3,74 Millionen Tonnen Tee, gefolgt von Indien mit 1,28 Millionen Tonnen, Kenia mit knapp 595.000 Tonnen, der Türkei mit fast 273.000 Tonnen sowie Sri Lanka mit rund 262.000 Tonnen - was mehr als 87 Prozent des im vergangenen Jahr weltweit erzeugten Tees seien.
Türken trinken 98 Prozent ihres geernteten Tees selbst
Von den global rund 1,9 Millionen Tonnen exportierten Tees stammen 76 Prozent aus China, Indien, Kenia und Sri Lanka. Die Türkei spiele beim Export dagegen kaum eine Rolle, da die Menschen dort rund 98 Prozent des angebauten Tees selbst trinken. Auch in China und Indien liege der Eigenbedarf über den Exporten.

Deutschland hat im vergangenen Jahr rund 48.000 Tonnen Tee importiert und knapp 21.500 Tonnen ausgeführt. (Archivbild)
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„In Ostfriesland scheint die Liebe zu Tee keine Grenzen zu kennen. Die Küstenbewohner trinken 300 Liter Schwarz- und Grüntee pro Kopf und Jahr und sind damit einfach spitze“, heißt es im Tee Report. Weitere Erläuterungen gibt es nicht. In vergangenen Jahren hatten der Tee Verband und auch das Deutsche Rekordinstitut die Ostfriesen damit zu Weltmeistern im Teetrinken erklärt. Inzwischen gibt es an dieser Einordnung jedoch Kritik.
Kritik an Einordnung des Teeverbrauchs in Ostfriesland
So sei es wenig sinnvoll, die kleine Nordsee-Region mit ganzen Ländern wie der Türkei zu vergleichen. Denn sicherlich würden sich auch dort Gebiete finden lassen, wo mehr Tee getrunken werde als in allen anderen. Zudem werde in der deutschen Touristenregion der Teekonsum ihrer Gäste statistisch den Einwohnern zugerechnet. Gleiches gelte für den berühmten, mit Kandiszucker und Sahne getrunkenen Ostfriesentee, der etwa als Mitbringsel ge- oder von lokalen Teehändlern außerhalb der Region verkauft werde. (dpa)