Gegen den NRW-TrendArbeitslosigkeit in Köln geht weiter zurück

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ARCHIV - 06.05.2021, Sachsen-Anhalt, Sangerhausen: Das Logo der Agentur für Arbeit ist an dem Gebäudekomplex der Behörde in Sangerhausen zu sehen. Bei der Energieversorgung, in der Arbeitswelt, bei Entscheidungen über Investitionen: Der Krieg in der Ukraine hat in der deutschen Wirtschaft alte Glaubenssätze eingerissen und neue Türen aufgestoßen. (zu dpa: «Was ein Jahr Krieg in der Wirtschaft bewegt hat - und was nicht») Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Köln weiter gesunken (Symbolbild)

In Köln werden derzeit besonders viele Fachkräfte gesucht. Die Arbeitslosigkeit sinkt – anders als auf NRW- und Bundesebene. 

Anders als in Nordrhein-Westfalen und auf Bundesebene ist die Arbeitslosigkeit in Köln im Februar leicht gesunken. Laut der hiesigen Agentur für Arbeit waren insgesamt 52.374 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 0,6 Prozent weniger als im Januar. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,6 Prozent.

„Köln zeigt sich mit seinem starken Dienstleistungssektor weiter robust trotz der wirtschaftlich angespannten Lage“, sagte Johannes Klapper, Geschäftsführer der Kölner Agentur für Arbeit. „Es mussten sich wieder weniger Menschen arbeitslos melden, zudem wurden wieder mehr eingestellt.“

Nachfrage nach Arbeitskräften in Köln besonders hoch

Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei im NRW-Vergleich in Köln am deutlichsten gestiegen. „Die Unternehmen suchen weiter händeringend nach Fachkräften. Uns wurden im letzten Monat 44 Prozent mehr offene Stellen für Fachkräfte gemeldet als im Vormonat.“ Viele Menschen, die in der Pandemie ihre Beschäftigung verloren, hätten wieder Arbeit gefunden.

Auf NRW-Ebene stieg die Arbeitslosigkeit dagegen leicht an. Insgesamt waren im bevölkerungsreichsten Bundesland 705.193 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 2674 Personen oder 0,4 Prozent mehr als im Vormonat, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 7,2 Prozent.

Auch NRW-Arbeitsmarkt weiter robust

Insgesamt habe sich der Arbeitsmarkt in NRW weiterhin als robust erwiesen, sagte der Chef der Regionaldirektion NRW, Roland Schüßler. „Um es mit einem Bild zu sagen: Der Motor läuft, wenn auch nicht auf Hochtouren.“ Der Anstieg der Arbeitslosenzahl sei saisonüblich und vor allem darauf zurückzuführen, dass sich viele junge Menschen nach dem Ende ihrer dualen Berufsausbildung übergangsweise arbeitslos gemeldet hätten. Angesichts des Bedarfs an qualifizierten Fachkräften würden die meisten Betroffenen jedoch keine Probleme haben, rasch eine neue Stelle zu finden.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen in NRW allerdings um mehr als 41.000 oder 6,3 Prozent gestiegen. Grund dafür sei vor allem der Zuzug ukrainischer Kriegsgeflüchteter, sagte Schüßler. Zum Stichtag 14. Februar waren in NRW rund 38.000 aus der Ukraine geflüchtete Personen arbeitslos gemeldet.

Chancen der Geflüchteten aus der Ukraine auf dem Arbeitsmarkt gut

„Nach dem Beenden von Sprach- und Integrationskursen in den kommenden Monaten werden viele eine Beschäftigung suchen“, sagte Schüßler. Ihre Chancen stünden dabei gut, da sie in der Regel gut ausgebildet seien und der Arbeitsmarkt in NRW für ihre Qualifikationen aufnahmefähig sei. Bis Dezember hätten in Nordrhein-Westfalen schon 16.300 Menschen, die vor dem Angriffskrieg Russlands geflohen seien, eine Anstellung gefunden.

Die regionalen Unterschiede auf dem nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt waren auch im Februar groß. Am höchsten war die Arbeitslosenquote mit 9,9 Prozent im Ruhrgebiet. Im Rheinland lag sie bei 7 Prozent, im Bergischen Land bei 6,9 Prozent, in Ostwestfalen-Lippe bei 5,7 und in Südwestfalen bei 5,5 Prozent. Am niedrigsten war die Arbeitslosenquote mit 4,5 Prozent im Münsterland.

Bundesweit stieg die Zahl der Arbeitslosen im Februar auf 2,62 Millionen. Das waren 4000 mehr als im Januar und 192.000 mehr als vor einem Jahr. Die Quote blieb stabil bei 5,7 Prozent. Anders als in Köln nahm die Nachfrage nach Arbeitskräften im Schnitt ab. Der Personalbedarf blieb aber auf hohem Niveau, wie es bei der Arbeitsagentur heißt. (mit dpa)

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