Pilotprojekt in KölnStart-up will Stadtplanung modernisieren – so lief der Pitch bei „Die Höhle der Löwen“

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Bürger bei der Nutzung der App „Cityscaper“ während des „Places VR_ Festivals“ 2021 in Gelsenkirchen.

Bürger bei der Nutzung der App „Cityscaper“ während des „Places VR_ Festivals“ 2021 in Gelsenkirchen.

Das Aachener Start-up Cityscaper will mit 3D-Skizzen von Bauvorhaben den Austausch von Stadtplanung und Öffentlichkeit fördern. Die Gründer stellten ihre Augmented Reality App in „Die Höhle der Löwen“ vor.

Das Aachener Start-up Cityscaper hat am Montagabend in der 13. Staffel der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ seine Geschäftsidee vorgestellt. Das Unternehmen hat eine Technologie entwickelt, mit der die Planung und das Design von Städten dreidimensional in die Umgebung projiziert werden können. So können Zukunftsprojekte vor Ort erlebt und interaktiv diskutiert werden.

Das funktioniert über 3D-Modelle und Nutzerfeedbacksysteme in der von Sebastian Witt und Robin Römer entwickelten Kommunikations-App. Diese verwendet Augmented Reality. Im Gegensatz zu Virtual Reality, bei der Nutzer vollständig in eine virtuelle Welt eintauchen, wird bei Augmented Reality die physische Realität weiterhin wahrgenommen. Diese wird jedoch um virtuelle Elemente ergänzt.

Cityscaper aus Aachen: Kommunikations-App zur Stadtplanung bei „Höhle der Löwen“

Mithilfe der App können so geplante Gebäude als 3D-Modell präsentiert werden. Das funktioniert folgendermaßen: „Ein Architekt hat ein 3D-Modell. Dieses wird dann von Cityscaper für die AR-App aufbereitet und per Link zur Verfügung gestellt. Man kann dann am Projektort die Cityscaper-App aufrufen und das 3D-Modell in der AR-Umgebung anschauen“, erklärt Yannic Schwarz von Cityscaper.

Bürgerinnen und Bürger können dann ihre Anmerkungen und Kritikpunkte anbringen und darüber hinaus in Kontakt mit den Bauherren treten – dies ist bisher meist schwierig bis unmöglich.

Mithilfe der App sollen Kommunikationshürden beseitigt und verschiedenste Perspektiven eines Bauprojekts für jeden spielerisch anschaubar gemacht werden
Yannic Schwarz von Cityscaper

Die Cityscaper-App soll also die Kommunikation zwischen Bürgern und Bauherren beziehungsweise Stadtverwaltung ermöglichen. „Mithilfe der App sollen Kommunikationshürden beseitigt und verschiedenste Perspektiven eines Bauprojekts für jeden spielerisch anschaubar gemacht werden“, sagt Schwarz. Außerdem sollen Anwohner in der App auch Vorschläge, etwa hinsichtlich der Baumbepflanzung oder für Fahrradwege, machen können.

„Die Höhle der Löwen“: Auf diesen Deal hofften die Gründer

In Köln hat sich das Start-up gemeinsam mit der Stadt Köln die Ehrenstraße als Pilotprojekt für die neuartige Anwendung vorgenommen: „Hier soll lebenswerter Raum neu gestaltet werden – autofrei, mit unterschiedlichen Begrünungsideen, Wasserspendern, Brunnen und Sitzmöglichkeiten“, sagt Schwarz.

Das Gründerteam von cityscaper; v.l.n.r Sebastian Witt, Robin Römer.

Das Gründerteam von cityscaper; v.l.n.r Sebastian Witt, Robin Römer.

Bei „Die Höhle der Löwen“ wollten die beiden Gründer ihre Idee testen und erhofften sich kritisches Expertenfeedback. Witt und Römer planten, zehn Prozent der Firmenanteile gegen 240.000 Euro zu tauschen. Die Investoren lobten das Konzept um die AR-App und das Engagement der Gründer auch, schreckten allerdings vor einer Beteiligung zurück.

Carsten Maschmeyer kritisiert Aachener Start-up Cityscaper bei „Höhle der Löwen“

Löwe Carsten Maschmeyer zeigte zwar zunächst Interesse an der Idee, kritisierte die Gründer aber letztlich dafür, dass sie zu wenig Geld eintreiben wollten. Mit den geforderten 240.000 Euro Investment kämen die Gründer bei Marketing und Kundengewinnung nicht weit, prophezeite Maschmeyer. „Ihr denkt groß, aber plant zu klein“, lautete das finale Urteil von Maschmeyer.

Mithilfe des Einsatzes von Augmented Reality wollen Witt und Römer langfristig die Planung von Städten verbessern und die Effizienz von städtischen Systemen steigern. Das Start-up Cityscaper ist Teil des Förderprogramms Kölner Rahmen der Köln-Business Wirtschaftsförderung. Die Fördersumme liegt hier bei 10.000 Euro.

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