Insolventer WarenhauskonzernGaleria Karstadt Kaufhof wirft zwei Geschäftsführer raus

Lesezeit 2 Minuten
Außenaufnahmen der beiden Warenhäuser von Galeria in der Kölner Innenstadt.

Der Kölner Kaufhof auf der Schildergasse.

Der angeschlagene Warenhauskonzern stellt die Geschäftsführung neu auf. Auch das Management wolle zur Verschlankung beitragen. Deshalb ist für zwei Mitglieder der Chef-Etage nun Schluss.

Der insolvente Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof trennt sich von zwei Geschäftsführern. Der Konzern sehe sich wie die gesamte Branche aufgrund von Pandemie, Energiekrise und Ukrainekrieg dauerhaft veränderten Marktbedingungen und Käuferverhalten gegenüber, sagt Galeria-Chef Miguel Müllenbach. „Es kann unter diesen Marktbedingungen kein einfaches ‚Weiter so‘ oder eine bloße ‚Feinjustierung‘ geben, um Galeria nachhaltig zukunftsfähig zu machen.“ Deshalb habe man sich entschlossen, die Geschäftsführung neu aufzustellen.

Miguel Müllenbach wird zusätzlich zu seinem Ressort künftig auch den Einkauf verantworten. Finanzchef Guido Mager wird zudem zusätzlich den Personalbereich führen. Olivier van den Bossche bleibt Vertriebschef. Gehen müssen die bisherige Einkaufschefin Karin Busnel sowie Personalchef Dirk Lessing, denen Müllenbach für ihre Arbeit dankte. „Wie jeder Unternehmensbereich muss auch das Management seinen Anteil zur dringend notwendigen Verschlankung beitragen“, so der Galeria-Chef. Mit dem Dreierteam werde man die strategischen Weichen zur inhaltlichen Neuausrichtung des Unternehmens stellen.

Galeria Karstadt Kaufhof musste Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Insolvenz anmelden. Die 680 Millionen Euro Finanzhilfen, die der Bund 2020 zahlte, reichten bis heute nicht, um den Warenhauskonzern wieder auf Kurs zu bringen. Bei der Sanierung im Jahr 2020 waren bereits rund 40 Filialen geschlossen, etwa 4000 Stellen abgebaut und mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden gestrichen worden. Derzeit betreibt Galeria bundesweit noch 131 Warenhäuser mit rund 17000 Beschäftigten. Es ist jedoch bereits absehbar, dass mindestens ein Drittel aller Filialen geschlossen werden soll.

Erst Anfang nächsten Jahres ist mit einer Entscheidung darüber, welche der 131 Filialen weitergeführt werden, zu rechnen. „Welche Häuser geschlossen werden, steht heute noch nicht fest“, sagte der Galeria-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz vor einigen Wochen. „Wir gehen davon aus, dass es im Laufe des Januars des kommenden Jahres Klarheit darüber geben wird.“

KStA abonnieren