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KleingeldWenn das Sparschwein klimpert

Lesezeit 4 Minuten

Wo kann man in Köln Kleingeld abgeben?

Köln – Fast jeder Haushalt hat ein Sparschwein; in der Küche, für den Fall, dass die Brieftasche mal wieder zu schwer durch das viele Münzgeld geworden ist. Oder im Kinderzimmer, wo es alles schluckt, was der Nachwuchs für die neue Carrerabahn zurücklegen will. Und wenn das Schwein dann endlich voll ist, wird es zum nächstgelegenen Geldinstitut getragen, welches den Inhalt bestenfalls in Scheine wechseln soll - und da wird es oft kompliziert, teuer und lästig. Das ergab eine Stichprobe der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Viele der Banken im Test boten den Service nur kostenpflichtig an, vereinzelt wurden Kunden sogar weggeschickt.

Postbank und Commerzbank sowie bei kleineren Geldmengen auch die Deutsche Bank und die Kreissparkasse Köln bieten ihren Kunden den Barwechsel gegen gerolltes Kleingeld ebenfalls kostenfrei an. Größere Mengen kosten bei der Deutschen Bank jedoch 50 Cent pro Rolle, den gleichen Preis berechnet auch die Sparkasse Köln-Bonn. Bei der Sparda-Bank und der Kölner Bank ist der Kleingeldwechsel generell den Kunden der Bank vorbehalten.

Nichtkunden ist es auf keinen Fall zu empfehlen, am Schalter einer fremden Bank Geld auf das eigene Konto einzahlen zu wollen. Mindestens zehn Euro zahlt man als Nichtkunde in einer Filiale der Commerzbank für diesen Service, bei der Postbank sind die Preise gestaffelt: Bei Beträgen unter fünf Euro zahlt man mit einer Bearbeitungsgebühr von sechs Euro sogar drauf, Beträge zwischen fünf und 5000 Euro kosten den Einzahler zehn Euro.

Die Kreissparkasse hat keine festen Regeln für Nichtkunden und berechnet eine dem Aufwand entsprechende Gebühr. Deutsche Bank, Kölner Bank sowie Sparda-Bank bieten den Service für Nichtkunden gar nicht an. (köp)

Auch im Kölner Raum ist der Service von Bank zu Bank unterschiedlich. Die gute Nachricht jedoch: Jede der befragten Banken (Sparkasse KölnBonn, Kreissparkasse Köln, Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank, Kölner Bank sowie Sparda-Bank) nimmt nach eigener Aussage kostenfrei das Kleingeld des Kunden entgegen. Bei der Sparda-Bank gibt es die Begrenzung, dass dieser Wechsel nur einmal im Monat kostenfrei angeboten wird. Beim zweiten Mal berechnet das Institut fünf Euro Gebühr. Auch kann man hier lediglich auf das Konto einzahlen, während bei den anderen Banken auch ein Bartausch möglich ist.

Grund dafür ist das Prozedere. Wer das Geld möglichst schnell gewechselt haben möchte, geht am besten direkt zum Schalter. In einigen Banken - in Köln sind es die Sparkassen sowie die Deutsche Bank - wird man bei einer kleineren Geldmenge gebeten, mit Hilfe von Zählbrettern und Papierblättchen Münzrollen herzustellen und das Kleingeld so direkt gezählt einzureichen. Die Postbank verlangt von ihren Kunden sogar, dass sie bereits mit gerolltem Kleingeld in der Filiale auftauchen, denn Zählbretter und Zählautomaten sind nicht in allen Filialen verfügbar.

Kosten und Wartezeiten

Während bei der Kreissparkasse und der Deutschen Bank das Einreichen von Münzrollen unbegrenzt kostenfrei ist, berechnet die Sparkasse KölnBonn ab der 16. Rolle 50 Cent pro Stück. Die Postbank setzt die Grenze zwar bei 50 Münzen an, wechselt aber auch darüber hinaus noch kostenfrei:Allerdings kann es dem Kunden passieren, dass er wegen zu großen Kundenandrangs auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet wird. Damit ist in Sachen Service die Commerzbank sicherlich am kundenfreundlichsten: Hier muss nach Aussage der Bank niemand mehr rollen oder warten - dafür stehen Automaten in den Filialen bereit.

Der zweite Weg, Kleingeld loszuwerden, ist bequemer, dauert dafür aber auch länger. Die Sparkassen, die Deutsche Bank und die Commerzbank bieten sogenannte Safe Bags an, in die das Kleingeld gefüllt, zum Auszählen verschickt und anschließend auf das Kundenkonto überwiesen wird. Bei der Kölner Bank und der Sparda-Bank wird sogar ausschließlich mit diesem Verfahren gearbeitet. Die Kölner Bank bietet als besonderen Service an, dass zuvor ausgezähltes Geld zwar ebenfalls mit dem Safe Bag versandt wird, der von den Kunden genannte Betrag aber direkt ausgezahlt oder gutgeschrieben wird. Wird allerdings beim Auszählen später eine Differenz festgestellt, wird diese über das Konto ausgeglichen.

Die Sparkasse KölnBonn berechnet für das Verfahren pro Safe Bag drei Euro, bei der Deutschen Bank sind es den Angaben zufolge zehn Euro. Die anderen Institute bieten den Service für ihre Kunden kostenfrei an.

Die meisten Banken und Sparkassen gaben übrigens an, dass die Carrerabahn-Sparer es durchaus leichter mit ihrem Kleingeld haben: Bei Kindern, die mit großen Augen und ihrem Sparschwein in den Händen vor dem Banktresen stehen, würden die Regeln nicht so eng gesehen wie bei den erwachsenen Kunden. Es komme oft einfach auf Menge, Häufigkeit und Umstand an, so die Sprecher der Sparkassen.