BüroimmobilienÖffentliche Hand mietet am meisten in Köln

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Messe-City Koeln, Zurich Versicherung

Die Messe-City in Köln-Deutz mit zahlreichen Bürogebäuden wächst.

Das gute Abschneiden im Krisenjahr 2022 ist vor allem auf den großen Flächenbedarf staatlicher Institutionen zurückzuführen. Die Höchstmiete lag bei 28 Euro pro Quadratmeter. 

Trotz Pandemie, Krieg in der Ukraine, hohen Energiekosten sowie hoher Inflation konnte sich der Kölner Markt für Büroimmobilien im vergangenen Jahr gut behaupten und schnitt überdurchschnittlich ab. Zwar ließen die Energieausgaben die Nebenkosten bei den Mieten deutlich steigen, dennoch lag der Flächenumsatz mit rund 315.000 Quadratmeter deutlich über dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre (300.000 Quadratmeter), schreiben die Immobilienexperten von Greif & Contzen. Büronutzer und Investoren ließen sich offensichtlich nicht so schnell abschrecken, das Vertrauen in die Stabilität des Standortes Köln sei hoch. Allerdings werde der Blick der Nutzer auf ihre Bürogebäude kritischer, da auch hier die Nebenkosten mit den Energiepreisen steigen. „Selbst wenn die Energiepreise absehbar hoch bleiben, so sollte die Gesamtbetrachtung über die gesamte Laufzeit und die Qualitäten der Immobilie sowie des Standortes insgesamt entscheidend sein“, sagt Andreas Reul, Leiter des Bereichs Büroimmobilien bei der Greif & Contzen.

In der Gesamtbetrachtung war es vor allem die öffentliche Hand, die bei den Großvermietungen dominierte und den Kölner Büromarkt anschob. So machte die öffentliche Verwaltung 35 Prozent am Gesamtumsatz aus. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) etwa, die Liegenschaften des Bundes verwaltet, mietete 44.800 Quadratmeter. Die Gebäudewirtschaft der Stadt insgesamt 38.800 und die Cologne Business School 16.000 Quadratmeter. „Da alle Großverträge auf die erste Jahreshälfte entfielen, gestaltete sich das Vermietungsgeschehen im zweiten Jahresabschnitt nicht zuletzt durch die wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten verhaltener“, sagt Jens Hoppe, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate und Kölner Niederlassungsleiter.

Besonders hohe Flächenzahlen wurden in der Kölner Innenstadt, in Kalk/Mülheim und in Ossendorf/Nippes erreicht. Die Spitzenmiete liegt laut BNP aktuell bei 28 Euro pro Quadratmeter und damit sechs Prozent höher als noch vor einem Jahr. Die Durchschnittsmiete stieg um 4,4 Prozent auf 16,60 Euro pro Quadratmeter.

Die Experten von BNP Paribas Real Estate gehen davon aus, dass beim Mietpreisniveau 2023 mit weiteren Steigerungen gerechnet werden könnte. Eine Einschätzung, die auch die Experten von Greif & Contzen teilen. „Wir gehen davon aus, dass der Konjunkturrückgang keine schwerwiegenden Folgen auf den Kölner Büromarkt haben wird“, sagt Reul. Aufgrund des geringen Leerstands bleibe das Angebot an Bestandsflächen knapp und bei Neubauprojekten würden hohe Grundstückspreise und Baukosten auf die Mieten umgelegt werden müssen. Dies werde das Mietniveau stützen.

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