Kommentar: Rüstung wieder hoffähig?Waffenkauf wirkt wie Konjunkturprogramm

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Eurofither

Zwei moderne Eurofighter (links) neben zwei inzwischen veralteten Tornado-Jets

Köln – Diesen Stimmungswandel hätten sich die allermeisten Beobachter noch vor einer Woche nicht im kühnsten Traum vorstellen können. Die unfassbare Summe von 100 Milliarden Euro will der Bund auf Pump in seine Bundeswehr stecken.

Und das Nato-Zwei-Prozent-Ziel soll ebenfalls erreicht werden. Über einige Millionen für die Renovierung des maroden Segelschiffs Gorch Fock wurde erbittert gestritten. Und noch vor fünf Jahren sagte Sigmar Gabriel angesprochen auf das Zwei-Prozent-Ziel: „Ich weiß gar nicht, wo wir die ganzen Flugzeugträger hinstellen sollen.“ Das sollte ein Scherz sein.

Sogar Grüne für Rüstungsausgaben

Seit Donnerstag vergangener Woche ist Aufrüstung in Deutschland wieder Realität. Selbst Sozialdemokraten und Grüne – im Kern eine Friedenspartei, gehen die teuren Schritte der Bewaffnung mit. Und die für Sparsamkeit und Schuldenbremse angetretene FDP geht mit.

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100 Milliarden Euro sind sehr viel Geld. Doch diese Summe angelegt in Rüstungsgütern für die eigene Streitmacht sind auch eine Art Konjunkturprogramm. Waffen von Rheinmetall, Krauss-Maffei werden im Inland gebaut. Steuern fließen zum deutschen Fiskus. Unteraufträge gehen an Mittelständler. Die Einkommen der Beschäftigten führen zu einem Anstieg des Binnenkonsums. Letztlich fließt ein Großteil des Geldes zurück zum Staat. Das macht die Summe erträglicher.

Dass nur eine gut ausgestattete Bundeswehr unser Land beschützen kann, ist traurigerweise wieder eine Binsenweisheit.

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