Kommentar zum Streetscooter-AusPost ist gescheitert – und sendet fatales Signal

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Streetscooter

Der Elektro-Transporter Streetscooter der Deutschen Post DHL ist ein Erfolgsmodell. 

  • Die Deutsche Post hat sich entschlossen, die Produktion des Streetscooters einzustellen.
  • Man wolle sich aber nicht von der E-Mobiliät abwenden, heißt es.
  • Unsere Autorin findet: Der Schritt bedeutet nicht nur wirtschaftlich betrachtet ein Scheitern.

Bonn – Die Deutsche Post wollte nie ein Autohersteller sein. So betonte es Konzernchef Frank Appel zuletzt und so betont es auch Vorstandsmitglied Thomas Ogilvie am Dienstag bei der Vorstellung der Zahlen für das Jahr 2019.

Allein: Sie war es doch längst. Zumindest für eine Weile. 2014 kaufte die Deutsche Post das Unternehmen Streetscooter: Sie wollte sich nicht bloß an dem Aachener Unternehmen beteiligen, sie wollte eine hundertprozentige Tochter. Aber der geeignete Partner, den der Konzern suchte, fand sich nicht.

Schmerzvoller Ausflug

Wirtschaftlich betrachtet war der Ausflug in die Autowelt für die Deutsche Post ein schmerzvoller: 300 bis 400 Millionen Euro wird es kosten, das Unternehmen zum Bestandsflottenbetreiber umzubauen. Hinzu kommen die Verluste der vergangenen Jahre, allein im vorigen Jahr sollen es 100 Millionen gewesen sein.

Die Folgen, die das Streetscooter-Aus hat, enden aber nicht bei roten Zahlen in den Büchern – sie senden darüber hinaus auch ein unglückliches Signal in einer Zeit, in der der Umstieg auf E-Mobilität vorangetrieben werden muss.

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Der Konzern betont zwar, dass das Aus nicht die Abkehr von der eigenen E-Mobilität bedeutet. Man wolle die selbstgesteckten Klimaziele – eine Null-Emissionen-Logisitk bis 2050 – weiter erreichen. Die erforderlichen Autos soll nun aber ein anderer bauen. Die Post selbst traut sich das nicht mehr zu. Der selbsternannte Pionier hat kapituliert.

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