Liftstar zieht in neue ZentraleKölner Treppenlift-Riese profitiert vom demografischen Wandel

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Lifta Treppenlift von Liftstar

Lifta-Treppenlift von Liftstar

Das Unternehmen wächst. Die Idee für einen Treppenlift kam dem Firmengründer, als seine Schwiegermutter nicht mehr die Treppe hochkam.

Rund zweieinhalb Jahre haben die Bauarbeiten in Köln-Marsdorf gedauert. Jetzt wurde der neue Campus der Liftstar-Gruppe feierlich eingeweiht. Rund zwölf Millionen Euro hat das Familienunternehmen, dessen bekanntestes Produkt der Lifta-Treppenlift ist, in den Ausbau des Standorts auf dem eigenen Gelände investiert.

130 Arbeitsplätze auf drei Etagen

„Der Liftstar Campus schlägt ein neues Kapitel in unserer langen Unternehmensgeschichte auf. Die Investition ist ein klares und starkes Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort, zur Stadt und zu ihren Menschen“, sagt Stefan Seick, geschäftsführender Gesellschafter der Liftstar-Gruppe und Teil der Gründerfamilie in der vierten Generation.

Lifta Treppenlift von Liftstar

Laut Marktforschungsanalysen kennen 80 Prozent der Zielgruppe den Lifta-Treppenlift.

Insgesamt 3400 Quadratmeter umfasst das neue Bürogebäude aus Glas, Stahl und Beton, das ab November 130 Arbeitsplätze auf drei Etagen beheimatet. Künftig werden alle Unternehmensteile, die zum Teil noch in der Innenstadt angesiedelt waren, in Marsdorf zusammengeführt.

Büro-Hunde sind erlaubt

Dabei wurde sich bei Bau und Ausstattung konsequent an den Visionen der neuen Arbeitswelt orientiert. Entstanden ist so eine offene Raumarchitektur mit Desksharing, Rückzugsräumen sowie agilen Team- und Projektflächen, die modular je nach Bedarf umgestaltet werden können. Alles sei darauf ausgerichtet, Kommunikation, Teamarbeit und persönliche Begegnung zu fördern, erklärt Hartmut Bulling, Geschäftsführer der Liftstar-Gruppe und seit vielen Jahren für das operative Geschäft zuständig.

Stefan Seick (links), geschäftsführender Gesellschafter der Liftstar Gruppe (Lifta Treppenlift) und Teil der Gründerfamilie in der vierten Generation, und Hartmut Bulling, Geschäftsführer der Liftstar Gruppe

Kölner Unternehmen

Stefan Seick (links), geschäftsführender Gesellschafter der Liftstar-Gruppe, und Geschäftsführer Hartmut Bulling

„Wir sind überzeugt, dass nur die Unternehmen in Zukunft nachhaltig erfolgreich sein werden, die den Menschen konsequent in den Mittelpunkt ihres unternehmerischen Handels stellen und eine Unternehmenskultur fördern, in der Arbeit als sinnstiftend erlebt und gelebt wird“, so Bulling. Mit dem neuen Campus, bestehend aus den Bestandsbauten – Hauptgebäude, Nebenbau und Werkshalle – sowie dem Neubau auf insgesamt 6500 Quadratmetern, wolle die Liftstar-Gruppe einer der attraktivsten Arbeitgeber Kölns werden.

Und so gibt es für die Mitarbeitenden einen eigenen Eltern-Kind-Bereich zur Betreuung mit großen Büroräumen, Spielflächen und kinderfreundlichen Sanitäranlagen. Auch Büro-Hunde sind künftig auf dem Campus erlaubt. Dass dies ein Wunsch der Belegschaft ist, habe sich im Rahmen einer Befragung zum Neubau ergeben, so Gesellschafter Seick. „Wir waren überrascht, kommen dem Wunsch aber gerne nach und haben jetzt eine Dog-Policy entwickelt, wie das Miteinander von Mitarbeitenden und Hunden klappen kann“, so der Familienunternehmer.

Der neue Campus, die neue Unternehmenszentrale/Zentrale der Liftstar-Gruppe (Lifta Treppenlift) in Köln-Marsdorf ist im Oktober 2023 eingeweiht worden.

Luftbild der neuen Unternehmenszentrale der Liftstar-Gruppe in Köln-Marsdorf

Zum Schutz des Klimas wurden die Dächer aller Gebäude zudem mit Photovoltaik ausgestattet. Rund 90 Prozent des gesamten Campusverbrauchs könne so abgedeckt werden, inklusive der 20 Ladestationen für E-Autos mit insgesamt 34 Ladepunkten.

Umsatz mehr als verdoppelt

Knapp 1000 Beschäftigte hat das Familienunternehmen bislang und hat die Zahl in den vergangenen zehn Jahren dabei mehr als verdoppelt. Auch beim Umsatz konnte Liftstar deutlich zulegen – von 108 Millionen Euro in 2015 auf 220 Millionen in diesem Jahr. Und die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. „Wir haben das Glück, dass unsere Produkte nicht so stark krisen- oder konjunkturabhängig sind“, so Geschäftsführer Bulling.

1977 wurde das Unternehmen in Köln als Tochter des 1883 gegründeten Kölner Familienunternehmens L. Hopmann Maschinenfabrik ins Leben gerufen, das ursprünglich Sackwinden und Aufzüge produzierte. Die Idee für einen Treppenlift kam Firmengründer Wolfgang Seick, als dessen Schwiegermutter Ende der 1960er Jahre die Treppe zu Hause nicht mehr allein bewältigen konnte.

Heute ist das Unternehmen im deutschsprachigen Raum Marktführer. Die Bekanntheit der Marke liegt in der Zielgruppe bei rund 80 Prozent. Inzwischen ist der Name Lifta zum Inbegriff für das Hilfsmittel beim Treppensteigen geworden, ähnlich wie etwa Tempo für Taschentücher oder Uhu für Klebstoff.

Geschäftsbereich um Homelifte erweitert

Mittlerweile bietet das Unternehmen aber auch sogenannte Homelifte an. Der Aufzug im Haus fährt mit einer Kabine zwischen den Stockwerken an zwei filigranen Streben. „Nötig zur Installation ist nur eine Öffnung in der Decke und eine Steckdose“, sagt Gesellschafter Seick, dessen Sohn den Geschäftsbereich des Lifton verantwortet. Ab 20.000 Euro kostet die Hilfe, die sich laut Liftstar mittlerweile sehr gut in Eigenheimen verkauft.

Damit scheint das Wachstum zusätzlich für die kommenden Jahre gesichert – der demografische Wandel spricht ohnehin dafür.

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