LuftwaffeAlter Regierungsflieger verlässt Köln/Bonn für immer

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Der Regierungs-Airbus A 340 der Flugbereitschaft hat am Mittwoch-Nachmittag Köln/Bonn für immer verlassen. Zum Abschied gab es Fontänen der Flughafenfeuerwehr

Der Regierungs-Airbus A 340 der Flugbereitschaft hat am Mittwoch-Nachmittag Köln/Bonn für immer verlassen. Zum Abschied gab es Fontänen der Flughafenfeuerwehr

Die zweite Regierungsmaschine der Luftwaffe wird nach einer Pannenserie ausgemustert. Am Mittwochnachmittag verließ der Airbus A 340 Köln für immer in Richtung USA.

Die Ära des Airbus A 340 bei der Bundeswehr ist Geschichte. „Die Maschine mit der Kennung 16 + 02 hat Köln heute Mittag in Richtung USA verlassen und wird auch nicht mehr nach Köln zurückkehren“, sagte ein Sprecher der Luftwaffe am Mittwochnachmittag dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. 

Zum Abschied gab es von der Köln/Bonner Flughafenfeuerwehr einen traditionsreichen letzten Gruß. Die schweren Löschfahrzeuge sprühten riesige Wasserfontänen in den sonnigen Herbsthimmel in Köln-Wahn, durch den die Regierungsmaschine zu ihrem letzten Start von ihrem Heimatflughafen rollte.

Der Hintergrund: Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) konnte vor gut einem Monat von Abu Dhabi nicht wie geplant zu Staatsbesuchen nach Australien, Neuseeland und Fidschi weiterreisen. Grund waren technische Probleme mit den Landeklappn des Airbus A340 mit dem taktischen Kennzeichen 16+01 und dem Taufnamen Konrad Adenauer der Flugbereitschaft. Er ist das Schwesterflugzeug des gestern ausgemusterten Airbus und nahezu baugleich.

Verschrottung ist Roswell (USA) ist wahrscheinlich

Unklarheiten gibt es noch in Sachen Verbleib der Maschine. Vom Bundeswehr-Sprecher hieß es, man solle sich an die Vebeg wenden, das ist eine bundeseigene Tochter, die sich um die Verwertung von altem Gerät aus dem Bestand der Bundeswehr, der Polizei, bestimmter Feuerwehren, dem THW und anderen Einrichtungen beschäftigt. Dem Luftfahrt-Portal Aerotelegraph sagte ein Sprecher der Vebeg, es habe ein Bieterverfahren gegeben. Über den Kaufpreis und weitere Details des Vertrages sei Stillschweigen vereinbart worden.

Wir sind oder waren „als Luftwaffe am Verkauf nicht beteiligt“, so der Bundeswehr-Sprecher. Daraus geht zumindest hervor, dass sie verkauft und nicht an verbündete Staaten verschenkt worden ist, was bei Militärmaterial unter Nato-Staaten durchaus üblich ist.

Laut einer X-Mitteilung (früher Twitter) der Streitkräfte geht die Maschine „über Washington D.C. nach Roswell und wird da verbleiben.“ Der Airbus hob um 13:15 ab. Laut einschlägigen Internetseiten mit Flugrouten-Verfolgung flog sie über die Niederlande und Großbritannien und war am frühen Mittwochabend über Schottland. Ob sie jemals wieder fliegen wird, ist fraglich. Roswell ist zwar ein Verkehrsflugplatz. Dort befindet sich aber auch einer der größten Flughafen-Friedhöfe der Welt

Wann die zweite Maschine desselben Typs tatsächlich ausgemustert wird, ist noch nicht bekannt. Die nun verabschiedete Maschine flog von 2011 an für die Bundeswehr als „Theodor Heuss“. Die elf Jahre davor, vor dem Umbau zum Regierungsjet, war sie unter dem Taufnamen „Gummersbach“ bei der Lufthansa im Dienst.

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