NetzausbauBesserer Handy-Empfang in Nordrhein-Westfalen

Lesezeit 3 Minuten
funkmast_rar_rle_05022022ALF_6039

Funkmast neben der Evangelischen Kirche in Bergisch Neukirchen. 

Köln/Düsseldorf – Der Handyempfang in Nordrhein-Westfalen hat sich verbessert. Der Mobilfunkstandard 5G sei im Juli auf mehr als 80 Prozent der Landesfläche zu empfangen gewesen und damit rund neun Prozentpunkte mehr als im Januar, teilte das Landeswirtschaftsministerium am Freitag in Düsseldorf mit und berief sich dabei auf Zahlen der drei Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2).

Der 80-Prozent-Wert bedeutet, dass auf dieser Landesfläche mindestens eins der drei 5G-Netze funkt. Da Verbraucher meistens aber nur einen Handyvertrag und damit Zugriff auf nur ein Netz haben, ist die Landesfläche, auf der sie keinen 5G-Empfang bekommen, größer. Dennoch sind die Zahlen eine gute Nachricht für Verbraucher. Denn sie machen deutlich, dass der 5G-Ausbau vorankommt. Die Abdeckung mit 4G (LTE) liegt den Angaben zufolge bei 97,9 Prozent der Landesfläche und damit 0,2 Prozentpunkte höher als Anfang Januar. Wer also keinen 5G-Empfang hat, der hat häufig immerhin Zugriff auf das Netz im Vorgängerstandard 4G. Dessen Bandbreite reicht für die meisten Apps und anderen mobilen Anwendungen aus.

Ausbau entlang der Wasserstraßen

Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) bekräftigte das Ziel einer flächendeckenden 5G-Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Forschungseinrichtungen bis Ende dieses Jahrzehnts.

„Wir werden die Rahmenbedingungen für den eigenwirtschaftlichen Ausbau weiter verbessern“, sagte Neubaur. „Gleichzeitig erwarten wir von den Mobilfunknetzbetreibern aber auch gezielte und verbindliche Ausbauanstrengungen für die LTE- und 5G-Versorgung.“ Vor allem die Gebiete, in denen gar kein 4G/LTE-Netz funkt – sogenannte weiße Flecken, „müssen endlich beseitigt werden, damit alle Nutzerinnen und Nutzer eine verlässliche Netzqualität bei der Sprach- und Datenübertragung haben“, sagte Neubaur. Dabei bezog sie sich auf die gut zwei Prozent der Fläche Nordrhein-Westfalens, auf denen 4G/LTE noch gar nicht zu empfangen ist.

Der Düsseldorfer Mobilfunkkonzern Vodafone möchte aktuell insbesondere das 5G-Netz entlang der bedeutenden Wasserstraßen massiv ausbauen. Bis Mitte 2023 seien entlang der Wasserstraßen weitere 700 Bauprojekte geplant. Dabei will Vodafone rund 400 weitere 5G-Standorte in Betrieb nehmen, um der Schifffahrt auch in Zukunft den Zugang zum schnellen Echtzeitnetz zu ermöglichen, heißt es auf Nachfrage. Von der neuesten Mobilfunktechnik profitierten demnach nicht nur die Schiffslotsen, sondern auch die Hafenlogistik, Segel- und Motorboote und alle diejenigen, die auf Deutschlands Kanälen und Seen unterwegs sind. Das sind auch die vielen Gäste, etwa auf den Ausflugsschiffen der Köln-Düsseldorfer.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Schnelle Netze werden für alle Transport- und Verkehrswege immer wichtiger: Entlang von Zuggleisen und Autobahnen und auch an Wasserstraßen, auf denen jedes Jahr rund 200 Millionen Tonnen Güter befördert werden. Container, die auf Schiffen transportiert werden, funken dabei immer häufiger im Internet der Dinge, damit sie zu jeder Zeit lokalisiert werden können und nicht verloren gehen“, sagte  Tanja Richter, Geschäftsführerin Technik bei Vodafone, kürzlich  im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Auch das LTE-Netz, also der Standard 4G,  soll laut Vodafone weiter verbessert werden, um Funklöcher entlang der Wasserstraßen zu schließen und die verfügbaren Bandbreiten im Mobilfunk zu erhöhen. (mit dpa)

KStA abonnieren