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Milde Witterung und sparsames HeizverhaltenGas-Nebenkosten 2022 in NRW für Mieter leicht gesunken

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Eine Frau dreht am Thermostat eines Heizkörpers.

Eine Frau dreht am Thermostat eines Heizkörpers. (Symbolbild)

2023 könnte es für Miethaushalte aber aufgrund von „enormen Kostensteigerungen“ deutlich teurer werden.

Nordrhein-westfälische Miethaushalte mit Gasheizung können nach einer Analyse des Immobiliendienstleisters Ista bei der Nebenkostenabrechnung 2022 trotz gestiegener Gaspreise mit einer kleinen Rückzahlung rechnen. Die Brennstoffkosten der Haushalte in Mehrfamilienhäusern fielen im Vergleich zu 2021 im Schnitt um rund sechs Prozent geringer aus, wie das Unternehmen am Freitag in Essen bekanntgab. Dies habe eine Auswertung von 126.000 Wohnungsabrechnungen in NRW ergeben.

Als Gründe für die gesunkenen Kosten gab Ista die milde Witterung und sparsames Heizverhalten an. So sei der Gasverbrauch in Mehrfamilienhäusern in Nordrhein-Westfalen temperaturbereinigt um neun Prozent zurückgegangen. Der Bundesschnitt lag bei sieben Prozent.

Gas-Nebenkosten: 2023 müssen Miethaushalte mit Kostnesteigerungen rechnen

Während Ista bei Gas im Schnitt einen leichten Rückgang feststellte, gab es bei Fernwärme eine leichte Steigerung. So müssen Miethaushalte, die mit Fernwärme heizen, 2022 etwa drei Prozent mehr zahlen als 2021. Einen deutlichen Anstieg gab es in Mehrfamilienhäusern mit Ölheizung. Hier stiegen die Brennstoffkosten im Schnitt um 31 Prozent.

Für das laufende Jahr müssen die Miethaushalte laut Ista dagegen mit „enormen Kostensteigerungen“ rechnen. Bei Erdgas rechnet das Unternehmen laut einer Musterrechnung für eine Wohnung mit 70 Quadratmetern im günstigsten Fall mit einem Anstieg der Heizkosten um 76 Prozent. Voraussetzung: „Die Verbraucher bleiben sparsam und die Temperaturen milde wie im Vorjahr.“ In einem weniger optimistischen Szenario komme es sogar zu Mehrkosten von bis zu 119 Prozent, wenn sich etwa Heizverhalten und Witterung auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2021 bewegten.

Die Musterrechnung für Heizöl zeige einen weiteren möglichen Anstieg zwischen 39 und 85 Prozent. Bei Fernwärme könnten die Haushalte dagegen dank Preisbremse mit einer Kostenentlastung zwischen 14 und 20 Prozent rechnen.

„Mieter sollten Rücklagen bilden. Andernfalls droht ein echter Schock mit der Abrechnung für 2023, die im Jahr 2024 den Mietern zugeht“, erklärte Ista-Chef Hagen Lessing. (dpa)