Rewe trennt sichPayback kooperiert mit Edeka und Sparkassen – Kölner Bank macht mit

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Eine Payback-Karte und das Edeka-Logo sind zu sehen.

Edeka kooperiert mit Payback.

Edeka hat die Zusammenarbeit bereits bestätigt. Viele Sparkassen-Kunden sollen künftig ihre Bezahlkarte mit Payback verbinden können.

Nachdem Rewe angekündigt hat, sich von Payback zu trennen, steigt ein anderer Handelsriese bei dem Bonusprogramm ein. Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka wechselt zu Payback. Der Edeka-Verbund werde ab 2025 neuer Partner des Bonusprogramms, bestätigte eine Sprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Redaktionsnetzwerk Deutschland).

Schluss mit der Deutschlandcard

Kundinnen und Kunden können künftig sowohl bei Edeka als auch bei der Konzerntochter Netto Payback-Punkte sammeln. Edeka selbst spricht von „vielfältigen Vorteilen“ für die Kundschaft: Sie werde ab 2025 nicht nur für ihre Einkäufe bei Edeka, Marktkauf und Netto mit Punkten belohnt, sondern könne auch bei rund 680 weiteren Payback-Unternehmen im stationären Handel und online Punkte sammeln und einlösen.

Allerdings bedeutet der Payback-Einstieg auch das Aus der Deutschland-Card bei Edeka. „Die Zusammenarbeit mit der Deutschlandcard wird noch bis Ende Februar 2025 fortgesetzt“, heißt es seitens des Unternehmens. Danach ist Schluss mit der Deutschlandcard. Es bleibt also noch einige Zeit, um sich auf den Wechsel einzustellen. „Bis dahin werden alle Funktionen und Services der Deutschlandcard in vollem Umfang von uns unterstützt“, heißt es.

Rewe baut ein eigenes Programm auf

Das zum American-Express-Konzern gehörende Bonussystem umfasst nach eigenen Angaben rund 31 Millionen aktive Kunden alleine in Deutschland. Zu den Partnern gehören die Drogeriekette dm, der Buchhändler Thalia oder die Tankstellenkette Aral. Noch können auch Punkte beim Kölner Handelskonzern Rewe und der Rewe-Tochter Penny gesammelt werden, Ende 2024 ist damit allerdings Schluss. Nachdem es schon länger Gerüchte über ein Ende der Partnerschaft zwischen Rewe und Payback gegeben hatte, bestätigte Rewe Anfang des Jahres das Aus der Kooperation. Der nach Edeka zweitgrößte Einzelhändler für Lebensmittel will nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein eigenes Kundenbindungsprogramm aufbauen.

Schon länger hatte es deshalb Spekulationen darüber gegeben, wie es für Payback nach dem Rewe-Aus weitergehen würde. Schließlich sollen Rewe und Penny 16 Millionen der insgesamt 31 Millionen Payback-Karten an Kunden ausgegeben haben, berichtete die „Lebensmittelzeitung“ im Frühjahr. Der Rückzug eines so bedeutenden Partners ist also ein schwerer Rückschlag. Hinzu kommt, dass Supermärkte und Discounter zunehmend auf eigene Bonus- und Rabattsysteme setzen, beispielsweise Kaufland und Lidl. Dass nun ausgerechnet der größte Lebensmittelhändler Deutschlands in genau die Lücke stößt, die Rewe hinterlässt, dürfte für Payback also ein Glücksfall sein. Edeka und Netto haben sogar mehr Standorte als die Rewe-Gruppe.

Kooperation mit Sparkassen so gut wie besiegelt

Und schon die nächste große Kooperation bahnt sich an: Bei den Verhandlungen zwischen Payback und den Sparkassen wird es offenbar konkreter. „Wir glauben, dass durch die Kooperation dieser zwei großen Player im Markt für unsere Kunden erhebliche Vorteile entstehen können – deswegen machen wir das jetzt“, sagte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Der Branchennewsletter „Finanz-Szene“ hatte zuvor berichtet.

Für Kundinnen und Kunden der Sparkassen soll das Sammeln von Payback-Punkten direkt beim Zahlen mit der Girocard möglich sein. Wer künftig beim Einkaufen oder Tanken Punkte sammelt und gleichzeitig Sparkassenkunde ist, muss demnach nicht mehr eine Payback-Karte dabei haben. Laut einer Sprecherin des Deutschen Sparkassen-Verlags (DSV), der die Verhandlungen mit Payback geführt hat, könne jede der 353 Sparkassen in Deutschland entscheiden, ob sie das Angebot nutze oder nicht. Datenschutz und Freiwilligkeit seien sowohl für die Kunden als auch die Institute zentral.

Zwischen 250 und 300 Sparkassen sollen dem Vernehmen nach bereits ihr Interesse an der Payback-Funktion signalisiert haben. Ein Sprecher der Kreissparkasse Köln bestätigte bereits das Interesse: Das Geldinstitut würde „eine künftige Zusammenarbeit der Sparkassen mit dem Bonussystem Payback begrüßen und unseren Kundinnen und Kunden entsprechend die Vorteile aus der Payback-Kooperation ermöglichen.“

Die Sparkasse Köln-Bonn äußerte sich deutlich zurückhaltender: „Wir kennen das Angebot noch nicht im Detail und werden die Kooperation sorgfältig prüfen, falls sie zustande kommt“, sagte ein Sprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Wir schauen, wie wir das in unsere IT-Systeme integrieren können. Am wichtigsten ist uns, dass unsere Kunden Wahlfreiheit haben, niemand wird hereingezwungen.“

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